Silke Reyer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 8: Zeile 8:
|Sterbeort = Kiel
|Sterbeort = Kiel
|Geschlecht = Frau
|Geschlecht = Frau
|Foto = Person.jpg
|Foto = Silke_Reyer_2002.jpg
|Landesvorsitz = 0
|Landesvorsitz = 0
|stellvLandesvorsitz = 0
|stellvLandesvorsitz = 0
Zeile 28: Zeile 28:
}}
}}
'''Silke Reyer''' (geb. Borggräfe), * [[16. April]] [[1940]] in Kiel, † [[25. November]] [[2011]] in Kiel. Mitglied im [[Kreisverband Kiel]] der SPD.
'''Silke Reyer''' (geb. Borggräfe), * [[16. April]] [[1940]] in Kiel, † [[25. November]] [[2011]] in Kiel. Mitglied im [[Kreisverband Kiel]] der SPD.
== Leben ==
Silke Borggräfe wurde während der NS-Zeit in eine sozialdemokratisch orientierte Arbeiterfamilie hineingeboren und wuchs in der Wik auf; ihr Vater war Schlosser. Nach der Wiedergründung nahm sie an Strandfahrten der AWO nach Falckenstein teil. Eine höhere Schulbildung blieb ihr trotz guter Noten wohl aus finanziellen Gründen versagt. Wie viele Arbeiterkinder eignete sie sich aus eigenem Drang viel an Bildung an. Nach einer Berufsausbildung war sie zunächst u. a. bei der Gewerkschaft tätig.
Später heiratete sie [[Horst Reyer]] und erzog ihre Tochter. Ohne berufliche Tätigkeit fühlte sie sich jedoch unterfordert<ref>AWO-Zeitung. Mitgliedermagazin der Arbeiterwohlfahrt Kiel e.V., 1|2012, S. 3</ref>, deshalb übernahm sie zunächst den Vorsitz beim AWO-Kreisverband und engagierte sich dann auch in der Kommunalpolitik.
30 Jahre lang war Silke Reyer in vielen ehrenamtlichen Funktionen tätig. 1998 schied sie aus der Ratsversammlung aus und bewarb sich, wenn auch erfolglos, um ein Landtagsmandat. Sie engagierte sich auch danach weiterhin für die politischen Themen, die ihr am Herzen lagen, und entwickelte eine Begeisterung fürs Bridge-Spiel, bis ihre Gesundheit ihr solche Aktivitäten nicht mehr erlaubte.


== Kommunalpolitik ==
== Kommunalpolitik ==
Kommunalpolitikerin mit den Schwerpunkten Personal-, Sozial- und Gleichstellungspolitik, Friedenspolitik und Engagement gegen Rechtsextremismus.
Als Kommunalpolitikerin lagen Silke Reyers Schwerpunkte in der Personal-, Sozial- und Gleichstellungspolitik, in der Friedenspolitik und im Engagement gegen Rechtsextremismus.
   
   
*1977-1998 Mitglied der Kieler Ratsversammlung
*1977-1998 Mitglied der Kieler Ratsversammlung
Zeile 36: Zeile 43:
*1982-1986 erste stellvertretende Stadtpräsidentin
*1982-1986 erste stellvertretende Stadtpräsidentin
*1986-1998 Stadtpräsidentin
*1986-1998 Stadtpräsidentin
Als Stadtpräsidentin setzte sie sich stark für die Ausweitung der Städtepartnerschaften nach Osteuropa, für den Beitritt zum Hiroshima-Bündnis gegen Atomkrieg sowie für das Kieler Bündnis gegen Rechtsradikale ein. Sie unterstützte außerdem - zusammen mit [[Waltraut Siebke]] und [[Uschi Schuckenböhmer]] - die auf ihr aller Betreiben 1987 eingerichtete städtische [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Gleichstellungsstelle]] (später Referat für Frauen bzw. für Gleichstellung).


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
*1993 Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Medaille des Landes Schleswig-Holstein
*1993 Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Medaille des Landes Schleswig-Holstein
*1998 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
*1998 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
*Die [[Trauerrede für Silke Reyer|Rede zu ihrer Trauerfeier]] am 6. Dezember 2011 hielt [[Hans-Friedrich Traulsen]].
*Die [[Trauerrede für Silke Reyer|Rede zu ihrer Trauerfeier]] am [[6. Dezember]] [[2011]] hielt [[Hans-Friedrich Traulsen]] als politischer Mitstreiter aus Mettenhof.
*Im März 2014 wurde der Weg rund um den Heidenberger Teich in Mettenhof "Silke-Reyer-Weg" benannt.<ref>''Würdigung für eine engagierte Mettenhoferin'', Kieler Nachrichten, 20. März 2014</ref>
*Im März 2014 wurde der Weg rund um den Heidenberger Teich in Mettenhof "Silke-Reyer-Weg" benannt.<ref>''Würdigung für eine engagierte Mettenhoferin'', Kieler Nachrichten, 20. März 2014</ref>


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
*Langjährige Vorsitzende des AWO-Kreisverbandes Kiel  
*1974-1989 Vorsitzende des AWO-Kreisverbandes Kiel, wo sie besonders den Aufbau des Kinder- und Jugendbauernhofes auf dem ehemaligen Hof Eggers in Mettenhof förderte, der am [[11. Juni]] [[1981]] von der Kieler Ratsversammlung genehmigt wurde.<ref>AWO-Zeitung. Mitgliedermagazin der Arbeiterwohlfahrt Kiel e.V., 1|2012, S. 4</ref>
*Vorstandsmitglied des AWO-Landesverbandes Schleswig-Holstein
*Vorstandsmitglied des AWO-Landesverbandes Schleswig-Holstein


Zeile 51: Zeile 59:


[[Kategorie:Kreisverband Kiel|Reyer, Silke]]
[[Kategorie:Kreisverband Kiel|Reyer, Silke]]
[[Kategorie:Kommunalpolitik|Reyer, Silke]]

Version vom 24. April 2014, 15:03 Uhr

Silke Reyer
Silke Reyer
Silke Reyer
Geboren: 16. April 1940
Gestorben: 25. November 2011

Silke Reyer (geb. Borggräfe), * 16. April 1940 in Kiel, † 25. November 2011 in Kiel. Mitglied im Kreisverband Kiel der SPD.

Leben

Silke Borggräfe wurde während der NS-Zeit in eine sozialdemokratisch orientierte Arbeiterfamilie hineingeboren und wuchs in der Wik auf; ihr Vater war Schlosser. Nach der Wiedergründung nahm sie an Strandfahrten der AWO nach Falckenstein teil. Eine höhere Schulbildung blieb ihr trotz guter Noten wohl aus finanziellen Gründen versagt. Wie viele Arbeiterkinder eignete sie sich aus eigenem Drang viel an Bildung an. Nach einer Berufsausbildung war sie zunächst u. a. bei der Gewerkschaft tätig.

Später heiratete sie Horst Reyer und erzog ihre Tochter. Ohne berufliche Tätigkeit fühlte sie sich jedoch unterfordert[1], deshalb übernahm sie zunächst den Vorsitz beim AWO-Kreisverband und engagierte sich dann auch in der Kommunalpolitik.

30 Jahre lang war Silke Reyer in vielen ehrenamtlichen Funktionen tätig. 1998 schied sie aus der Ratsversammlung aus und bewarb sich, wenn auch erfolglos, um ein Landtagsmandat. Sie engagierte sich auch danach weiterhin für die politischen Themen, die ihr am Herzen lagen, und entwickelte eine Begeisterung fürs Bridge-Spiel, bis ihre Gesundheit ihr solche Aktivitäten nicht mehr erlaubte.

Kommunalpolitik

Als Kommunalpolitikerin lagen Silke Reyers Schwerpunkte in der Personal-, Sozial- und Gleichstellungspolitik, in der Friedenspolitik und im Engagement gegen Rechtsextremismus.

  • 1977-1998 Mitglied der Kieler Ratsversammlung
  • 1978-1982 zweite stellvertretende Stadtpräsidentin
  • 1982-1986 erste stellvertretende Stadtpräsidentin
  • 1986-1998 Stadtpräsidentin

Als Stadtpräsidentin setzte sie sich stark für die Ausweitung der Städtepartnerschaften nach Osteuropa, für den Beitritt zum Hiroshima-Bündnis gegen Atomkrieg sowie für das Kieler Bündnis gegen Rechtsradikale ein. Sie unterstützte außerdem - zusammen mit Waltraut Siebke und Uschi Schuckenböhmer - die auf ihr aller Betreiben 1987 eingerichtete städtische Gleichstellungsstelle (später Referat für Frauen bzw. für Gleichstellung).

Ehrungen

  • 1993 Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Medaille des Landes Schleswig-Holstein
  • 1998 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
  • Die Rede zu ihrer Trauerfeier am 6. Dezember 2011 hielt Hans-Friedrich Traulsen als politischer Mitstreiter aus Mettenhof.
  • Im März 2014 wurde der Weg rund um den Heidenberger Teich in Mettenhof "Silke-Reyer-Weg" benannt.[2]

Sonstiges

  • 1974-1989 Vorsitzende des AWO-Kreisverbandes Kiel, wo sie besonders den Aufbau des Kinder- und Jugendbauernhofes auf dem ehemaligen Hof Eggers in Mettenhof förderte, der am 11. Juni 1981 von der Kieler Ratsversammlung genehmigt wurde.[3]
  • Vorstandsmitglied des AWO-Landesverbandes Schleswig-Holstein

Quellen

  1. AWO-Zeitung. Mitgliedermagazin der Arbeiterwohlfahrt Kiel e.V., 1|2012, S. 3
  2. Würdigung für eine engagierte Mettenhoferin, Kieler Nachrichten, 20. März 2014
  3. AWO-Zeitung. Mitgliedermagazin der Arbeiterwohlfahrt Kiel e.V., 1|2012, S. 4