Hanne Hansen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Hanne Hansen
Hanne Hansen
Hanne Hansen
Geboren: 13. Juli 1874
Gestorben: 30. August 1973

Johanne 'Hanne' Hansen (geb. Nielsen auch: "Tante Hanne"), * 13. Juli 1874 in Flensburg, † 30. August 1973 in Flensburg[1]. Mitglied der SPD seit 1908[2].

Johanne Nielsen wurde 1874 in eine sozialdemokratische Arbeiterfamilie geboren. Sie heiratete und hieß fortan Johanne Hansen. Mit 34 Jahren trat sie 1908 zusammen mit ihrer Schwester Margarethe Clausen in die SPD ein - erst ab 1908 durften Frauen Mitglieder in Parteien werden. Im Ersten Weltkrieg stirbt ihr Mann.

Johanne Hansen war die Tante von Lotte Wehner (geb. Clausen, verw. Burmester), der Frau von Herbert Wehner. Greta Wehner war ihre Großnichte. Während der Nazi-Zeit, als Lotte und Greta Burmester im Exil in Schweden sind, hält sie die ganze Zeit Kontakt. Nach der Nazi-Zeit fuhren Wehners regelmäßig in den Ferien nach Holnis bei Glücksburg. Besuche bei "Tante Hanne" gehören dazu.

"Selbst zu ihrem großen Bedauern kinderlos, hat Tante Hanne, so Greta, dennoch eine ganze Menge Kinder mit erzogen. Auch ihr Bruder Peter und sie selbst waren oft bei ihr, in den Schulferien dann immer. Tante Hanne kümmerte sich abwechselnd um zahlreiche Kinder. Bis ins Alter hinein war sie montags bei der einen Familie, dienstags bei einer anderen, und so weiter. „Nur samstags bin ich zu Hause, dann können alle die wollen mich besuchen“, erklärte sie. Bei den Ziehkindern handelte es sich nicht nur um Verwandte, sondern teilweise auch um die Kinder und gar Enkelkinder ihrer Jugendfreunde. Wahrscheinlich zu ihrem 95. Geburtstag, so erinnert sich Greta, kam eine junge Frau mit einem zweijährigen Kind. 'Das ist meine Butendeern', stellte Tante Hanne die junge Mutter vor, 'der habe ich laufen gelernt.'"[2]

Als Hanne Hansen 1973 im Alter von 99 Jahren stirbt, hält Herbert Wehner die Grabrede "Am Sarge Tante Hannes", in der er äußert liebevoll über sie spricht.

Einzelnachweise

  1. Daten aus Herbert Wehners Redemanuskript "Am Sarge Tante Hannes"; sowie Zeitungsausschnitt der Todesanzeige der Angehörigen, unverzeichnet im Archiv der Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung Dresden (HGWST).
  2. 2,0 2,1 Schriftliche Mitteilung von Christoph Meyer, Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung in Dresden. Vgl. auch: Meyer, Christoph: Herbert Wehner. Biographie. 4 Auflagen, München (dtv) (2006) ISBN 3423245514