Arbeitergesangsverein Eintracht: Unterschied zwischen den Versionen

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Über 12 Jahre ist es dann geheim geblieben, wo das Banner lag, niemand hat es erzählt. Und als der Faschismus vertrieben war, gingen [[Hermann Kölln]] und seine Freunde wieder los und trugen die Fahne wieder in die Elmshorner Öffentlichkeit. Im April/Mai [[1945]], den genauen Tag weiß Hermann Kölln nicht mehr, wurde das Banner ausgegraben; bei der zentralen Sammelstelle, wo es vorgezeigt werden mußte,
Über 12 Jahre ist es dann geheim geblieben, wo das Banner lag, niemand hat es erzählt. Und als der Faschismus vertrieben war, gingen [[Hermann Kölln]] und seine Freunde wieder los und trugen die Fahne wieder in die Elmshorner Öffentlichkeit. Im April/Mai [[1945]], den genauen Tag weiß Hermann Kölln nicht mehr, wurde das Banner ausgegraben; bei der zentralen Sammelstelle, wo es vorgezeigt werden mußte,
dem Fahnenmast, der auch gab es beinahe noch eine Verwechslung mit kunstvoll verziert war. Aber [[Hermann Kölln]] konnte ihn zielsicher aus einer Reihe anderer Masten sofort herausfinden.
dem Fahnenmast, der auch gab es beinahe noch eine Verwechslung mit kunstvoll verziert war. Aber [[Hermann Kölln]] konnte ihn zielsicher aus einer Reihe anderer Masten sofort herausfinden.<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref>


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 1. August 2016, 11:47 Uhr

Der Arbeitergesangsverein Eintracht wurde 1896 von Arbeitern in Elmshorn gegründet.

Über 200 Sänger und Sängerinnen wies dieser Chor in seiner Blütezeit auf. Es gab mehrere Übungsabende in der Woche für die verschiedenen Chöre dieses Vereins. Höhepunkt waren die jährlichen Großkonzerte im Frühjahr und im Herbst, die auf großen Sälen stattfanden, im Carlstal von Fritz Petersen, dem 1932 gewählten sozialdemokratischen Bürgermeister, in der Reit— und Fahrschule.

Gesungen wurden große Chorwerke — Beethovens 9.Sinfonie z.B.; der Chor war auch an großen Aufführungen in Hamburg beteiligt, wenn die Chorleiter, die den Elmshorner Chor von auswärts betreuten und leiteten, dort große Aufführungen veranstalteten, z.B. in der Musikhalle.

Selbstverständlich war auch, daß der Chor und die Arbeitersänger immer dort auftraten, wo Partei und Gewerkschaften öffentlich auftraten oder zu besonderen Anlässen zusammenkamen. Der 1.Mai brachte damals die gesamte Elmshorner Arbeiterschaft auf die Beine, und das waren in der Industriestadt, im roten Elmshorn, nicht wenige. Auch die Verbindung zur Partei war eng.[1]

In den 1960er Jahren endete die Geschichte des Elmshorner Volkschors.

Das Banner

Mit dem Banner des Arbeitergesangvereins von 1896, dem Volksehor Eintracht, hat jetzt eines der wertvollsten Stücke Elmshorner Arbeiterkultur seinen Platz im Elmshorner Heimatmuseum gefunden.

Das Banner, 1902 und damit sechs Jahre nach der Gründung des Chores geweiht, war bei einer Hamburger Firma seinerzeit hergestellt worden; Seitenstücke hierzu wurden dann nachträglich von Elmshorner Frauen genäht und gestickt. Der Zustand der Fahne ist noch ausgezeichnet, zumal wenn man sich die abenteuerliche Geschichte überlegt, die diese Fahne während des Faschismus genommen hat.

Es ist dem Genossen Hermann Kölln vom Sandberg zu verdanken, daß es dieses alte Banner noch gibt. Der hatte sich 1921 dem Volkschor angeschlossen. Zusanmen mit anderen Arbeitern aus dem Verein hat Hermann Kölln die Fahne noch rechtzeitig vor der Herrschaft der Faschisten 1933 in einem Zinksarg auf einem Grundstück in der Amandastraße vergraben. Zu viert waren sie, es war nachts. Hermann Kölln erzählte, dass sie über einen Meter tief in die Erde graben mußten, damit sie genügend Sand unter die Schaufel bekamen.

Über 12 Jahre ist es dann geheim geblieben, wo das Banner lag, niemand hat es erzählt. Und als der Faschismus vertrieben war, gingen Hermann Kölln und seine Freunde wieder los und trugen die Fahne wieder in die Elmshorner Öffentlichkeit. Im April/Mai 1945, den genauen Tag weiß Hermann Kölln nicht mehr, wurde das Banner ausgegraben; bei der zentralen Sammelstelle, wo es vorgezeigt werden mußte, dem Fahnenmast, der auch gab es beinahe noch eine Verwechslung mit kunstvoll verziert war. Aber Hermann Kölln konnte ihn zielsicher aus einer Reihe anderer Masten sofort herausfinden.[2]

Quellen

  1. SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)
  2. SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)