Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Skw (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
||
| (37 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei: | [[Datei:Tivoli in Gotha.JPG|260px|thumb|right|Tivoli in Gotha]] | ||
Die '''Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD)''' entstand auf dem "Einigungsparteitag" in Gotha vom [[22. Mai|22.]] bis [[27. Mai]] [[1875]] durch den Zusammenschluss von [[ADAV]] und [[SDAP]]. | |||
[[ | [[1890]], nach dem Ende des [[Sozialistengesetz|Sozialistengesetzes]], nahm sie den Namen "Sozialdemokratische Partei Deutschlands" (SPD) an. | ||
== Vereinigung == | |||
Die beiden Parteien unterschieden sich schon längst nur in einigen Detailfragen, etwa in ihrer Einstellung zu [[Konsumverein|Genossenschaften]] oder in der Gewichtung von [[:Kategorie:Gewerkschaftsbewegung|Gewerkschaften]]. Entscheidend war die nationale Frage: Während der [[ADAV]] [https://de.wikipedia.org/wiki/Kleindeutsche_L%C3%B6sung kleindeutsch-preußisch] dachte, war die [[SDAP]] [https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fdeutsche_L%C3%B6sung großdeutsch] gesinnt; sie misstraute Preußen. Dieser Gegensatz war mit der Reichsgründung von [[1870]]/[[1871|71]] bedeutungslos geworden. Statt dessen zeigten sich in der täglichen Politik vor allem im Reichstag mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. | |||
[[Datei:Erinnerungstafel am Gothaer Tivoli.JPG|260px|thumb|left|Erinnerungstafel am Tivoli in Gotha]]Bereits in den vergangenen Jahren hatte es beim [[ADAV]] immer wieder Anträge auf Zusammenschluss gegeben, die immer abgelehnt wurden. Jetzt war es soweit. Der [[ADAV]] hatte zu diesem Zeitpunkt 15 322 Mitglieder und stellte 74 Delegierte, die [[SDAP]] hatte 9 121 Mitglieder und stellte 56 Delegierte. Sie beschlossen den neuen Namen "Sozialistische Arbeiterpartei (SAP)", außerdem das [https://de.wikipedia.org/wiki/Gothaer_Programm Gothaer Programm]. | |||
== Links == | Auf dem Einigungsparteitag "waren 22 schleswig-holsteinische Ortsvereine u.a. durch [[Stephan Heinzel|Heinzel]], [[Otto Reimer|Reimer]], [[August Hörig|Hörig]], [[Engelbert Brückmann|Brückmann]] und [[Hermann Walther|Walter]] vertreten."<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 16</ref> | ||
* Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistische_Arbeiterpartei_Deutschlands_(1875) Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands] | |||
[[Wilhelm Hasenclever]], der Präsident des [[ADAV]], und [[Georg Wilhelm Hartmann]] von der [[SDAP]] wurden zu gleichberechtigten Vorsitzenden gewählt. Der Sitz des Parteivorstandes war Hamburg. Seit der Zeit der Vereinigung wird in der Sozialdemokratie die Anrede [[Genosse / Genossin]] verwendet. | |||
[[Datei:Versammlungsraum .jpg|miniatur|Versammlungsraum im 'Tivoli', Gotha, Schauplatz des Einigungsparteitages von ADAV und SDAP]] | |||
==Name== | |||
Die Kommission beider Vorgängerparteien hatte am [[14. Februar|14.]] und [[15. Februar]] des Jahres einen Programmentwurf und einen Organisationsentwurf erarbeitet. In diesem war der Name ‚''Deutsche Arbeiterpartei''‘ vorgeschlagen worden. Auf dem Vereinigungskongress wurde dann auf Antrag von [[Wilhelm Liebknecht]] stattdessen ''Arbeiterpartei Deutschlands'' beschlossen, denn „so unscheinbar diese Änderung aussieht, so ist sie doch von großer Tragweite, denn es wird dadurch der internationale Charakter der Arbeiterbewegung ganz entschieden gewahrt, zugleich aber gesagt: […] Hier ist Deutschland, hier haben wir zunächst den Kampf zu führen!“<ref>''[https://collections.fes.de/historische-presse/periodical/zoom/325658 Der Volksstaat]'', 30.5.1875</ref> | |||
==Programm== | |||
Das beschlossene Programm wurde am [[28. Mai]] [[1875]] in ''[[Der Volksstaat]]'' veröffentlicht.<ref>[https://collections.fes.de/historische-presse/periodical/zoom/325653?query=Statut%20Arbeiterpartei Gothaer Programm]</ref> Es passte in eine Zeitungsspalte. Zum Vergleich: Das aktuelle [[Hamburger Programm|Grundsatzprogramm]] hat 64 Seiten, zu denen regelmäßig umfangreiche Wahlprogramme dazukommen. | |||
== Organisation == | |||
Zur Vermeidung eines Verbots wegen überörtlicher Verbindung politischer Vereine wurden die lokalen Parteiführer formal als „Agenten des Vorstands“ ernannt.<ref>So etwa ''Der Volksstaat'', 25.8.1875</ref> Allerdings wurden diese „Agenten“ vorher in örtlichen Mitgliederversammlungen gewählt.<ref>Vgl. ''Neuer Social-Demokrat'', 1.12.1875 sowie ''Vorwärts'', 11.10.1876</ref> Zusätzlich gab es oft noch örtliche [[Wahlverein|Wahlvereine]], die formal völlig unabhängig waren, jedoch natürlich meist denselben Mitgliederkreis hatten. | |||
Auch das beschlossene Organisationsstatut wurde im Verbandsorgan veröffentlicht.<ref>''[https://collections.fes.de/historische-presse/periodical/zoom/325661 Der Volksstaat]'', 2.6.1875, Seite 1</ref> | |||
[[August Bebel]] schrieb über 30 Jahre später in seinen Erinnerungen (''Aus meinem Leben. Zweiter Teil'')<ref>Hier abgerufen online unter https://www.marxists.org/deutsch/archiv/bebel/1911/leben2/kap8-09.html</ref> über die Behandlung der Organisationsfrage auf dem allgemeinen deutschen Sozialistenkongress 1877: <blockquote>"Über die Organisationsfrage berichtete [[Carl Wilhelm Tölcke|Tölcke]], der im Namen der gewählten Organisationskommission beantragte, folgender Resolution die Zustimmung zu geben: | |||
'Mit Rücksicht auf die von preußischen Behörden mit unerhörter Dreistigkeit förmlich proklamierte völlige Rechtlosigkeit sozialistischer Vereine in Preußen nimmt der Kongreß von der Herstellung einer Organisation der Partei Abstand, auf welche die in Deutschland, besonders in Preußen bestehenden Vereinsgesetze angewendet werden können; der Kongreß überläßt es den Parteigenossen in den einzelnen Orten, sich je nach den örtlichen Verhältnissen und Bedürfnissen zu organisieren.' | |||
Diese Resolution wurde ohne Diskussion einstimmig angenommen.</blockquote> | |||
== Verbot == | |||
Bereits im Frühjahr [[1876]] war die Partei in Preußen vorläufig verboten worden, wodurch „den Parteigenossen die Gelegenheit genommen [wurde], direkt Mitglieder der Partei zu sein“. Auch sieben Monate später war es noch nicht zu einer Gerichtsverhandlung darüber gekommen. Dennoch soll die Bewegung dadurch insgesamt nicht geschädigt worden sein, nur in wenigen Orten sollen Genossen aus Angst vor politisch motivierten Entlassungen in einer wirtschaftlich schlechten Zeit die Parteiarbeit eingestellt haben.<ref>''Vorwärts'', 8.11.1876</ref> Die Parteiführung versuchte, den Anhängern durch den Vertrieb der Zeitung ''[[Wähler]]'' und später der ''Rundschau'' die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung ihrer Agitationsarbeit zu geben, in welche die Erlöse direkt fließen sollten. Das scheint aber nicht flächendeckend wie gewünscht funktioniert zu haben.<ref>Vgl. etwa ''Vorwärts'', 8.11.1876 und 12.9.1877</ref> Die Filial-Expeditionen übernahmen vermutlich oft Genossen, die schon vorher örtliche Parteiführer gewesen waren. Die Übersicht, in welchen Orten ein Vertrieb der Zeitung stattfand, bietet einen guten Eindruck von der regionalen Verteilung der Parteimitglieder in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. | |||
Auch einige örtliche [[Wahlverein|Wahlvereine]] wurden in dem Jahr verboten. | |||
Die Partei versuchte, mit losen Strukturen weiterzuarbeiten, erstens durch örtliche Wahl-Comités (so häufig die zeitgenössische Schreibweise) im Vorfeld anstehender Wahlen, insbesondere der [[Reichstagswahlen 1871-1918|Reichstagswahlen]], und ein fünfköpfiges Zentralwahlkomitee anstelle des aufgelösten Parteivorstands, zweitens durch öffentliche Volksversammlungen statt Mitgliederversammlungen und einen ''Allgemeinen Sozialistencongress'' statt eines offiziellen reichsweiten Parteitags sowie drittens durch Fonds (z.B. Agitationsfonds, Unterstützungsfonds, Wahlfonds)<ref>Vgl. ''Vorwärts'', 2.9.1877, S. 4</ref>, die von Einzelpersonen verwaltet wurden. | |||
Am [[21. Oktober]] [[1878]] veröffentlichte der Kassierer der Partei, [[August Geib]], im ''Vorwärts'' eine Abschlussquittung und schrieb: <blockquote>„Geldsendungen wolle man [ihm] nicht mehr zugehen lassen, da das Centralwahlcomité und damit die Parteiorganisation am heutigen Tage in Folge einmüthigen Beschlusses des Central-Wahlcomités aufgelöst worden ist.“<ref>''[https://collections.fes.de/historische-presse/periodical/zoom/323270 Vorwärts]'', 21.10.1878, S. ?</ref></blockquote> | |||
[[1878]] verbot das ''[[Sozialistengesetz|Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie (Sozialistengesetz)]]'' der SAPD vollständig die politische Arbeit. Einzelne Menschen konnten jedoch nicht verboten werden; das [[Vertrauensperson|Vertrauensleutesystem]] ermöglichte weiterhin eine Arbeit im Sinne der Partei. | |||
== Nachfolge == | |||
Nachdem das Verbot [[1890]] aufgehoben wurde, benannte sich die SAPD in SPD um. | |||
Die Umbenennung wurde auf dem [[SPD-Parteitag 1890, Halle/Saale|Parteitag]] von [[1890]] ausführlich diskutiert. | |||
==Siehe auch== | |||
*[[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung]] | |||
==Links== | |||
*Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistische_Arbeiterpartei_Deutschlands_(1875) Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands] | |||
*Homepage [http://www.tivoli-gotha.de/ GOTHAER TIVOLI e.V.] | |||
*[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN689065124_18750603/page/1 Bericht über den Einigungsparteitag], ''Hamburgischer Correspondent'', 3.6.1875, S. 1-2 | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
[[Kategorie:Organisation]] | |||
Aktuelle Version vom 18. Oktober 2025, 00:45 Uhr
Die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) entstand auf dem "Einigungsparteitag" in Gotha vom 22. bis 27. Mai 1875 durch den Zusammenschluss von ADAV und SDAP.
1890, nach dem Ende des Sozialistengesetzes, nahm sie den Namen "Sozialdemokratische Partei Deutschlands" (SPD) an.
Vereinigung
Die beiden Parteien unterschieden sich schon längst nur in einigen Detailfragen, etwa in ihrer Einstellung zu Genossenschaften oder in der Gewichtung von Gewerkschaften. Entscheidend war die nationale Frage: Während der ADAV kleindeutsch-preußisch dachte, war die SDAP großdeutsch gesinnt; sie misstraute Preußen. Dieser Gegensatz war mit der Reichsgründung von 1870/71 bedeutungslos geworden. Statt dessen zeigten sich in der täglichen Politik vor allem im Reichstag mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte es beim ADAV immer wieder Anträge auf Zusammenschluss gegeben, die immer abgelehnt wurden. Jetzt war es soweit. Der ADAV hatte zu diesem Zeitpunkt 15 322 Mitglieder und stellte 74 Delegierte, die SDAP hatte 9 121 Mitglieder und stellte 56 Delegierte. Sie beschlossen den neuen Namen "Sozialistische Arbeiterpartei (SAP)", außerdem das Gothaer Programm.
Auf dem Einigungsparteitag "waren 22 schleswig-holsteinische Ortsvereine u.a. durch Heinzel, Reimer, Hörig, Brückmann und Walter vertreten."[1]
Wilhelm Hasenclever, der Präsident des ADAV, und Georg Wilhelm Hartmann von der SDAP wurden zu gleichberechtigten Vorsitzenden gewählt. Der Sitz des Parteivorstandes war Hamburg. Seit der Zeit der Vereinigung wird in der Sozialdemokratie die Anrede Genosse / Genossin verwendet.

Name
Die Kommission beider Vorgängerparteien hatte am 14. und 15. Februar des Jahres einen Programmentwurf und einen Organisationsentwurf erarbeitet. In diesem war der Name ‚Deutsche Arbeiterpartei‘ vorgeschlagen worden. Auf dem Vereinigungskongress wurde dann auf Antrag von Wilhelm Liebknecht stattdessen Arbeiterpartei Deutschlands beschlossen, denn „so unscheinbar diese Änderung aussieht, so ist sie doch von großer Tragweite, denn es wird dadurch der internationale Charakter der Arbeiterbewegung ganz entschieden gewahrt, zugleich aber gesagt: […] Hier ist Deutschland, hier haben wir zunächst den Kampf zu führen!“[2]
Programm
Das beschlossene Programm wurde am 28. Mai 1875 in Der Volksstaat veröffentlicht.[3] Es passte in eine Zeitungsspalte. Zum Vergleich: Das aktuelle Grundsatzprogramm hat 64 Seiten, zu denen regelmäßig umfangreiche Wahlprogramme dazukommen.
Organisation
Zur Vermeidung eines Verbots wegen überörtlicher Verbindung politischer Vereine wurden die lokalen Parteiführer formal als „Agenten des Vorstands“ ernannt.[4] Allerdings wurden diese „Agenten“ vorher in örtlichen Mitgliederversammlungen gewählt.[5] Zusätzlich gab es oft noch örtliche Wahlvereine, die formal völlig unabhängig waren, jedoch natürlich meist denselben Mitgliederkreis hatten.
Auch das beschlossene Organisationsstatut wurde im Verbandsorgan veröffentlicht.[6]
August Bebel schrieb über 30 Jahre später in seinen Erinnerungen (Aus meinem Leben. Zweiter Teil)[7] über die Behandlung der Organisationsfrage auf dem allgemeinen deutschen Sozialistenkongress 1877:
"Über die Organisationsfrage berichtete Tölcke, der im Namen der gewählten Organisationskommission beantragte, folgender Resolution die Zustimmung zu geben:
'Mit Rücksicht auf die von preußischen Behörden mit unerhörter Dreistigkeit förmlich proklamierte völlige Rechtlosigkeit sozialistischer Vereine in Preußen nimmt der Kongreß von der Herstellung einer Organisation der Partei Abstand, auf welche die in Deutschland, besonders in Preußen bestehenden Vereinsgesetze angewendet werden können; der Kongreß überläßt es den Parteigenossen in den einzelnen Orten, sich je nach den örtlichen Verhältnissen und Bedürfnissen zu organisieren.'
Diese Resolution wurde ohne Diskussion einstimmig angenommen.
Verbot
Bereits im Frühjahr 1876 war die Partei in Preußen vorläufig verboten worden, wodurch „den Parteigenossen die Gelegenheit genommen [wurde], direkt Mitglieder der Partei zu sein“. Auch sieben Monate später war es noch nicht zu einer Gerichtsverhandlung darüber gekommen. Dennoch soll die Bewegung dadurch insgesamt nicht geschädigt worden sein, nur in wenigen Orten sollen Genossen aus Angst vor politisch motivierten Entlassungen in einer wirtschaftlich schlechten Zeit die Parteiarbeit eingestellt haben.[8] Die Parteiführung versuchte, den Anhängern durch den Vertrieb der Zeitung Wähler und später der Rundschau die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung ihrer Agitationsarbeit zu geben, in welche die Erlöse direkt fließen sollten. Das scheint aber nicht flächendeckend wie gewünscht funktioniert zu haben.[9] Die Filial-Expeditionen übernahmen vermutlich oft Genossen, die schon vorher örtliche Parteiführer gewesen waren. Die Übersicht, in welchen Orten ein Vertrieb der Zeitung stattfand, bietet einen guten Eindruck von der regionalen Verteilung der Parteimitglieder in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.
Auch einige örtliche Wahlvereine wurden in dem Jahr verboten.
Die Partei versuchte, mit losen Strukturen weiterzuarbeiten, erstens durch örtliche Wahl-Comités (so häufig die zeitgenössische Schreibweise) im Vorfeld anstehender Wahlen, insbesondere der Reichstagswahlen, und ein fünfköpfiges Zentralwahlkomitee anstelle des aufgelösten Parteivorstands, zweitens durch öffentliche Volksversammlungen statt Mitgliederversammlungen und einen Allgemeinen Sozialistencongress statt eines offiziellen reichsweiten Parteitags sowie drittens durch Fonds (z.B. Agitationsfonds, Unterstützungsfonds, Wahlfonds)[10], die von Einzelpersonen verwaltet wurden.
Am 21. Oktober 1878 veröffentlichte der Kassierer der Partei, August Geib, im Vorwärts eine Abschlussquittung und schrieb:
„Geldsendungen wolle man [ihm] nicht mehr zugehen lassen, da das Centralwahlcomité und damit die Parteiorganisation am heutigen Tage in Folge einmüthigen Beschlusses des Central-Wahlcomités aufgelöst worden ist.“[11]
1878 verbot das Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie (Sozialistengesetz) der SAPD vollständig die politische Arbeit. Einzelne Menschen konnten jedoch nicht verboten werden; das Vertrauensleutesystem ermöglichte weiterhin eine Arbeit im Sinne der Partei.
Nachfolge
Nachdem das Verbot 1890 aufgehoben wurde, benannte sich die SAPD in SPD um.
Die Umbenennung wurde auf dem Parteitag von 1890 ausführlich diskutiert.
Siehe auch
Links
- Wikipedia: Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands
- Homepage GOTHAER TIVOLI e.V.
- Bericht über den Einigungsparteitag, Hamburgischer Correspondent, 3.6.1875, S. 1-2
Einzelnachweise
- ↑ Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 16
- ↑ Der Volksstaat, 30.5.1875
- ↑ Gothaer Programm
- ↑ So etwa Der Volksstaat, 25.8.1875
- ↑ Vgl. Neuer Social-Demokrat, 1.12.1875 sowie Vorwärts, 11.10.1876
- ↑ Der Volksstaat, 2.6.1875, Seite 1
- ↑ Hier abgerufen online unter https://www.marxists.org/deutsch/archiv/bebel/1911/leben2/kap8-09.html
- ↑ Vorwärts, 8.11.1876
- ↑ Vgl. etwa Vorwärts, 8.11.1876 und 12.9.1877
- ↑ Vgl. Vorwärts, 2.9.1877, S. 4
- ↑ Vorwärts, 21.10.1878, S. ?
