Ortsverein Altona: Unterschied zwischen den Versionen

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Altona war in den 1860er Jahren die größte Stadt Schleswig-Holsteins. Mit 30000 Einwohnern, war sie größer als Kiel mit nur 18000 Einwohnern.<ref>{{Osteroth-100-Jahre}}, Seite 6f</ref> Die Stadt profitierte von ihrer Nähe zu Hamburg und dem wirtschaftlichen Aufschwung der Hansestadt. Das brachte eine Schicht von Industriearbeitern in die Stadt. Mit ihnen kam die Arbeiterbewegung von Hamburg aus nach Altona und von Altona aus ins restliche Schleswig-Holstein. Lange wurde zum Beispiel der Reichstagswahlkreis [[Kreisverband Herzogtum Lauenburg|Herzogtum Lauenburg]] von Altona mitversorgt. Altona galt als das "Bollwerk des Nordens"<ref>Krämer, Gerd: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay04.pdf Altona 1848-1890. Das Bollwerk des Nordens.]'' in: Demokratische Geschichte, Band 3 (1988)</ref>.  
Altona war in den 1860er Jahren die größte Stadt Schleswig-Holsteins. Mit 30000 Einwohnern, war sie größer als Kiel mit nur 18000 Einwohnern.<ref>{{Osteroth-100-Jahre}}, Seite 6f</ref> Die Stadt profitierte von ihrer Nähe zu Hamburg und dem wirtschaftlichen Aufschwung der Hansestadt. Das brachte eine Schicht von Industriearbeitern in die Stadt. Mit ihnen kam die Arbeiterbewegung von Hamburg aus nach Altona und von Altona aus ins restliche Schleswig-Holstein. Lange wurde zum Beispiel der Reichstagswahlkreis [[Kreisverband Herzogtum Lauenburg|Herzogtum Lauenburg]] von Altona mitversorgt. Altona galt als das "Bollwerk des Nordens"<ref>Krämer, Gerd: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay04.pdf Altona 1848-1890. Das Bollwerk des Nordens.]'' in: Demokratische Geschichte, Band 3 (1988)</ref>.  


Der Beginn der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein lässt sich damit definieren mit der Gründung der [[ADAV]]-Gemeinde in Altona [[1864]]. Ein Jahr nachdem sich der [[Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein|Allgemeine Deutsche Arbeiterverein]] sich in Leipzig gegründet hatte. <blockquote>"Neben [[Karl von Bruhn|C. Bruhn]] traten [[Jacob Audorf|Audorf]], Hesse und [[Carl Schallmayer|Schallmeyer]] in der ersten Arbeiterversammlung auf, zu der die Altonaer Gemeinde der Lassalleaner am [[30. Mai]] [[1864]] eingeladen hatte. Von nun an trafen sich ihre Mitglieder jeden Montag im Schumacherhaus, um aus Schriften Lassalles vorzulesen und darüber zu diskutieren. Alle vier Wochen veranstalteten sie eine öffentliche Hauptversammlung, deren dritte von 350 Arbeitern besucht wurde."<ref>{{Osteroth-100-Jahre}}, Seite 8</ref> </blockquote>[[1938]] wurde die selbstständige Stadt Altona als Stadtteil der Hansestadt Hamburg eingegliedert, so dass die Wiedergründung nach der NS-Zeit im Bezirksverband Hamburg erfolgte.  
Der Beginn der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein lässt sich damit definieren mit der Gründung der [[ADAV]]-Gemeinde in Altona [[1864]]. Ein Jahr nachdem sich der [[Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein|Allgemeine Deutsche Arbeiterverein]] sich in Leipzig gegründet hatte. <blockquote>"Neben [[Karl von Bruhn|C. Bruhn]] traten [[Jacob Audorf|Audorf]], Hesse und [[Carl Schallmayer|Schallmeyer]] in der ersten Arbeiterversammlung auf, zu der die Altonaer Gemeinde der Lassalleaner am [[30. Mai]] [[1864]] eingeladen hatte. Von nun an trafen sich ihre Mitglieder jeden Montag im Schumacherhaus, um aus Schriften Lassalles vorzulesen und darüber zu diskutieren. Alle vier Wochen veranstalteten sie eine öffentliche Hauptversammlung, deren dritte von 350 Arbeitern besucht wurde."<ref>{{Osteroth-100-Jahre}}, Seite 8</ref> </blockquote>[[1938]] wurde die selbstständige Stadt Altona als Stadtteil der Hansestadt Hamburg eingegliedert, so dass die Wiedergründung nach der NS-Zeit im Landesorganisation Hamburg erfolgte.  


Ein später sehr bedeutendes Mitglied war [[Louise Schroeder]], von [[1915]] bis [[1933]] im Vorstand.
Ein später sehr bedeutendes Mitglied war [[Louise Schroeder]], von [[1915]] bis [[1933]] im Vorstand.

Version vom 12. Juli 2020, 13:10 Uhr

Der Ortsverein Altona war bis 1933 eine Gliederung des Bezirksverbandes Schleswig-Holstein. Sie wurde am 30. Mai 1864 in Schleswig-Holstein als erste ADAV-Gemeinde gegründet.

Altona war in den 1860er Jahren die größte Stadt Schleswig-Holsteins. Mit 30000 Einwohnern, war sie größer als Kiel mit nur 18000 Einwohnern.[1] Die Stadt profitierte von ihrer Nähe zu Hamburg und dem wirtschaftlichen Aufschwung der Hansestadt. Das brachte eine Schicht von Industriearbeitern in die Stadt. Mit ihnen kam die Arbeiterbewegung von Hamburg aus nach Altona und von Altona aus ins restliche Schleswig-Holstein. Lange wurde zum Beispiel der Reichstagswahlkreis Herzogtum Lauenburg von Altona mitversorgt. Altona galt als das "Bollwerk des Nordens"[2].

Der Beginn der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein lässt sich damit definieren mit der Gründung der ADAV-Gemeinde in Altona 1864. Ein Jahr nachdem sich der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein sich in Leipzig gegründet hatte.

"Neben C. Bruhn traten Audorf, Hesse und Schallmeyer in der ersten Arbeiterversammlung auf, zu der die Altonaer Gemeinde der Lassalleaner am 30. Mai 1864 eingeladen hatte. Von nun an trafen sich ihre Mitglieder jeden Montag im Schumacherhaus, um aus Schriften Lassalles vorzulesen und darüber zu diskutieren. Alle vier Wochen veranstalteten sie eine öffentliche Hauptversammlung, deren dritte von 350 Arbeitern besucht wurde."[3]

1938 wurde die selbstständige Stadt Altona als Stadtteil der Hansestadt Hamburg eingegliedert, so dass die Wiedergründung nach der NS-Zeit im Landesorganisation Hamburg erfolgte.

Ein später sehr bedeutendes Mitglied war Louise Schroeder, von 1915 bis 1933 im Vorstand.

Vorsitzende

Literatur

Quellen

  1. Vorlage:Osteroth-100-Jahre, Seite 6f
  2. Krämer, Gerd: Altona 1848-1890. Das Bollwerk des Nordens. in: Demokratische Geschichte, Band 3 (1988)
  3. Vorlage:Osteroth-100-Jahre, Seite 8
  4. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), Bd. 1, S. 54
  5. Vgl. Spurensuche im Kreis Pinneberg und Umgebung, abgerufen 17.9.2019