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[[Franz Gustav Schatz]] gehörte während der Zeit der Weimarer Republik mehrere Jahre der Stadtverordnetenversammlung an. Ebenso war er Mitglied des Segeberger Kreistags.<ref>Der Landrat des Kreises Segeberg, Schreiben an Franz Gustav Schatz v. 7.5.1932, Nachlass von Gustav Schatz</ref>  
[[Franz Gustav Schatz]] gehörte während der Zeit der Weimarer Republik mehrere Jahre der Stadtverordnetenversammlung an. Ebenso war er Mitglied des Segeberger Kreistags.<ref>Der Landrat des Kreises Segeberg, Schreiben an Franz Gustav Schatz v. 7.5.1932, Nachlass von Gustav Schatz</ref>  


Während der Machtübernahme der NSDAP in [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt] bewies er Mut: Er rettete das Schild mit der Inschrift auf dem Friedrich-Ebert-Gedenkstein vor den Nazis. Nach [[1945]] brachte er das Schild persönlich wieder an.<ref>Jan-Uwe Schadendorf, Friedrich Ebert Denkmal - NSDAP, in alt-bramstedt.de, November 2004</ref>  
Während der Machtübernahme der NSDAP in [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]] bewies er Mut: Er rettete das Schild mit der Inschrift auf dem Friedrich-Ebert-Gedenkstein vor den Nazis. Nach [[1945]] brachte er das Schild persönlich wieder an.<ref>Jan-Uwe Schadendorf, Friedrich Ebert Denkmal - NSDAP, in alt-bramstedt.de, November 2004</ref>  


Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde ihm von der englischen Besatzungsmacht das Amt des Bad Bramstedter Bürgermeisters angetragen. U.a. aus Altersgründen lehnte er ab.<ref>Jan-Uwe Schadendorf, Vor 75 Jahren. Wiedergründung der SPD Bad Bramstedt. In: Rund um den Roland. Bürgerzeitung der SPD Bad Bramstedt. November 1993, S. 3</ref>
Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde ihm von der englischen Besatzungsmacht das Amt des Bad Bramstedter Bürgermeisters angetragen. U.a. aus Altersgründen lehnte er ab.<ref>Jan-Uwe Schadendorf, Vor 75 Jahren. Wiedergründung der SPD Bad Bramstedt. In: Rund um den Roland. Bürgerzeitung der SPD Bad Bramstedt. November 1993, S. 3</ref>

Version vom 14. Februar 2021, 16:10 Uhr

Franz Gustav Schatz
Franz Gustav Schatz
Franz Gustav Schatz
Geboren: 13. September 1873
Gestorben: 3. März 1957

Franz Gustav Schatz, * 13. September 1873 in Hamburg, † 3. März 1957 in Neumünster. Maurer, war verheiratet mit Bertha Elise Magdalena Angerstein.[1] War Mitglied der SPD.

Leben

Der Hamburger Staatsangehörigkeits-Ausweis von 1908 von Franz Gustav Schatz. Ein einheitliches Staatsangehörigkeitsrecht gab es im Deutschen Reich erst ab 1913

Franz Gustav Schatz besuchte in Hamburg bis 1888 eine öffentliche Volksschule.[2] Danach wird er eine Lehre als Maurer gemacht haben, denn in der Heiratsurkunde wird Maurer als sein Beruf angegeben. Wohl mit Import-Geschäften ist er zu Wohlstand gekommen.[3] Er heiratete 1896 Bertha Angerstein aus Bad Bramstedt.[4] 1912 zog die Familie nach Bad Bramstedt.[5] Er besaß dort größeren Landbesitz und betrieb eine Nebenerwerbslandwirtschaft.[6] Aus der Ehe sind 15 Kinder hervorgegangen,[7] 8 Mädchen, 7 Jungen. Vier wanderten in die USA aus. Zwei engagierten sich wie der Vater in der SPD: Theo Schatz war in Emmendingen, einer Kleinstadt im heutigen Baden-Württemberg, Vorsitzender der SPD , der Naturfreunde und Betriebsrat.[8] Gustav Schatz machte seinen Weg in der Kieler SPD. Franz Gustav Schatz gründete in Bad Bramstedt einen Kosumverein und eine Baugenossenschaft.[9]

Politik

Der Arbeiterrat Bad Bramstest 1918-19 mit auf dem Bild: Franz Gustav Schatz

Franz Gustav Schatz engagierte sich für die SPD. Wann er in die Partei eingetreten ist, ist nicht bekannt. Ebenso wenig, was ihn bewog in die damalige Arbeiterpartei einzutreten, er war weder Arbeiter noch übte er ein Handwerk aus, den Bereichen aus denen jedenfalls in der damaligen Zeit der größte Teil der SPD Mitglieder stammte.

Im Zuge der Novemberrevolution gehörte er am 9. November 1918 zu den Gründungsmitgliedern des Bad Bramstedter Arbeiterrats. Er wird dort als Privatier bezeichnet.[10]

Auf einer gut besuchten öffentlichen Veranstaltung am 3. Dezember 1918 rief Franz Gustav Schatz dazu auf, einer zu gründenden Ortsgruppe der sozialdemmokratischen Partei Bad Bramstedt beizutreten. Viele Jahre bekleidete er dann selber das Amt des Vorsitzenden des SPD Ortsverein Bad Bramstedt.[11]

Franz Gustav Schatz gehörte während der Zeit der Weimarer Republik mehrere Jahre der Stadtverordnetenversammlung an. Ebenso war er Mitglied des Segeberger Kreistags.[12]

Während der Machtübernahme der NSDAP in Bad Bramstedt bewies er Mut: Er rettete das Schild mit der Inschrift auf dem Friedrich-Ebert-Gedenkstein vor den Nazis. Nach 1945 brachte er das Schild persönlich wieder an.[13]

Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde ihm von der englischen Besatzungsmacht das Amt des Bad Bramstedter Bürgermeisters angetragen. U.a. aus Altersgründen lehnte er ab.[14]

Ehrung

1996 beantragte die SPD Fraktion in der Bad Bramstedter Stadtverordnetenversammlung eine Straße nach Franz Gustav Schatz zu bennennen. Der Antrag wurde viele Jahre nicht berücksichtigt. 2001 beschloß die Stadtverordnetenversammlung dann aber doch, eine Straße in Bad Bramstedt nach ihm zu benennen.[15]

Einzelnachweise

  1. Heiratsurkunde und Sterbeurkunde von Franz Gustav Schatz, Nachlass Gustav Schatz
  2. Abgangszeugnis der öffentlichen Volksschule Hammerlandstr. 190, Hamburg, ausgestellt am 24.03.1888, Nachlass Gustav Schatz
  3. nach Angaben von Jürgen Koppelin, Stiefenkel von Franz Gustav Schatz
  4. Heiratsurkunde Hamburg-Hamm, Nr. 67/1896, Nachlass Gustav Schatz
  5. Anmeldeschein Bad Bramstedt v. 10.12.1912, Nachlass Gustav Schatz
  6. nach Angaben von Jürgen Koppelin, Stiefenkel von Franz Gustav Schatz
  7. Die Sozialdemokraten danken Gustav Schatz, Kieler Nachrichten v. 9.10.1979
  8. nach Angaben von Jürgen Koppelin, Stiefenkel von Franz Gustav Schatz
  9. Jan-Uwe Schadendorf, Vor 75 Jahren. Wiedergründung der SPD Bad Bramstedt. In: Rund um den Roland. Bürgerzeitung der SPD Bad Bramstedt. November 1993, S. 3
  10. Gerhard Braas, Novemberrevolution und Rätebewegung im Kreis Segeberg, S. 40. In: Jahrbuch Demokratische Geschichte, Bd. 29, Schleswig-Holsteinischer Geschichtsverlag, Malente 2018, ISBN: 978-3-933862-54-9
  11. Jan-Uwe Schadendorf, Vor 75 Jahren. Wiedergründung der SPD Bad Bramstedt. In: Rund um den Roland. Bürgerzeitung der SPD Bad Bramstedt. November 1993, S. 3
  12. Der Landrat des Kreises Segeberg, Schreiben an Franz Gustav Schatz v. 7.5.1932, Nachlass von Gustav Schatz
  13. Jan-Uwe Schadendorf, Friedrich Ebert Denkmal - NSDAP, in alt-bramstedt.de, November 2004
  14. Jan-Uwe Schadendorf, Vor 75 Jahren. Wiedergründung der SPD Bad Bramstedt. In: Rund um den Roland. Bürgerzeitung der SPD Bad Bramstedt. November 1993, S. 3
  15. Schreiben des Bürgermeisters Bad Bramstedts v. 4.6.2002 an Lore Klose, einer Tochter von Gustav Schatz, Nachlass Gustav Schatz