Solidaritätslied

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Das Solidaritätslied ist ein Arbeiterlied. Das Singen von Arbeiterliedern gehört seit Dezember 2014 zu Deutschlands immateriellem Kulturerbe.[1]

Entstehung

Text Bertolt Brecht
Musik Hanns Eisler

Das Lied entstand ursprünglich zwischen 1929 und 1930 für den Film "Kuhle Wampe", in dem Ernst Busch die Hauptrolle spielte, und nimmt Bezug auf die soziale Frage der Industrialisierung.

Der Film behandelt vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise die Probleme der Arbeiterklasse. Über diese wird in der Schlussszene diskutiert, als ein Arbeiter anmerkt, dass die Reichen die Welt nicht verändern wollen. Auf die Frage, wer dies sonst tun solle, werden diejenige genannt, "denen sie nicht gefällt". Der Film endet mit dem Singen des Solidaritätsliedes. Die zweite, während des 2. Weltkriegs entstandene Version ist abstrakter und ideologischer gehalten.

Liedtext (1931)

Refrain:

Vorwärts und nicht vergessen,
worin unsere Stärke besteht!
Beim Hungern und beim Essen,
vorwärts und nie vergessen: die Solidarität!

Auf ihr Völker dieser Erde,
einigt euch in diesem Sinn,
daß sie jetzt die eure werde,
und die große Nährerin.

Schwarzer, Weißer, Brauner, Gelber!
Endet ihre Schlächterei'n!
Reden erst die Völker selber,
werden sie schnell einig sein.

Wollen wir es schnell erreichen,
brauchen wir noch dich und dich.
Wer im Stich läßt seinesgleichen,
läßt ja nur sich selbst im Stich.

Unsre Herrn, wer sie auch seien,
sehen unsre Zwietracht gern,
denn solang sie uns entzweien,
bleiben sie doch unsre Herrn.

Proletarier aller Länder,
einigt euch und ihr seid frei.
Eure großen Regimenter
brechen jede Tyrannei!

Letzter Refrain:

Vorwärts und nicht vergessen
und die Frage konkret gestellt
beim Hungern und beim Essen:
Wessen Morgen ist der Morgen?
Wessen Welt ist die Welt?

Verwendung

Einzelnachweise