Ortsverein Schwarzenbek

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Der Ortsverein Schwarzenbek ist eine Gliederung im Kreisverband Herzogtum Lauenburg. Er wurde 1903 gegründet[1] und 1945 neu gegründet.

Schon am 6. April 1873 war hier „eine Mitgliedschaft der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“ wieder (!) begründet worden, Vorsitzender wurde der Genosse W. G. Schwetzke.[2] Nach dem vorläufigen Verbot der Partei in Preußen im Frühjahr 1876 wurden die Genossen im Ort aber ab dem Sommer inaktiv.[3]

Vorsitz

Vorsitzender ist seit 14. September 2022 Candy Rudolph; die langjährige Vorsitzende Sigrid Binder trat in die zweite Reihe.[4]

Ein früherer Vorsitzender war von 1910 bis 1922 Ernst Schefe.

Kommunalpolitik

In der Stadtverordnetenversammlung vertreten seit der Kommunalwahl 2023 acht Mitglieder die SPD: Fraktionsvorsitzender Rüdiger Jekubik, sein Stellvertreter Nils Hilger, die Stadtverordneten Sigrid Binder (1. stellv. Bürgervorsteherin), Hauke Hilger, Heinz-Werner Rose (2. stellv. Bürgermeister), Candy Rudolph, Birgit Utescher-Drews und Heike Wladow sowie zwei bürgerliche Mitglieder.[5]

Geschichte

Im September 1903 war Schwarzenbeck (sic!) noch ein Agitationsbezirk im Ortsverein Lauenburg mit 38 Mitgliedern.[6]

Am 20.12.1903 fand die erste Mitgliederversammlung nach der Gründung statt.[7]

Gründungsvorsitzender waren der örtliche Vertrauensmann, der Schneidermeister H. Niemann, sowie W. Thormann, auf Niemann folgte 1907 Genosse E. Thiede. Damals gehörte auch Grabau zum Vereinsgebiet.[8]

Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde Niemann 1904 aus der örtlichen Feuerwehr ausgeschlossen.[9] Aus Protest trat der Wehrführer zurück und andere Genossen traten ebenfalls aus der Feuerwehr aus.[10]

Nach einem Jahr Selbstständigkeit hatte der Verein Ende 1904 49 Mitglieder.[11]

1907 gehörten auch Kasseburg und Kuddewörde zum Vereinsgebiet.[12]

Neubeginn 1945

In Schwarzenbek trafen sich am 19. September 1945 vier Sozialdemokraten, um den Ortsverein neu zu gründen. Das war seit dem 15. September wieder erlaubt. Eine Woche später wählten sie den ersten neuen Vorstand.[13]

NS-Diktatur

Ernst Schefe starb aufgrund von Verfolgung durch die Nazis. Reinhard Wiese vom Ortsverein hat einiges zu seinem Leben und den Umständen seines Todes ermittelt.[14]

Links

Einzelnachweise

  1. Zimmermann, Hansjörg: Die Sozialdemokratie im Kreis Herzogtum Lauenburg von den Anfängen bis 1933 in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0
  2. Der Volksstaat 23.4.1873
  3. Vorwärts 8.11.1876
  4. SPD Schwarzenbek: Generationswechsel in der Führung des Ortsvereins der SPD in Schwarzenbek, Homepage, 18.9.2022
  5. SPD Schwarzenbek: Fraktion, Homepage, abgerufen 29.12.2024
  6. Hamburger Echo 15.9.1903, S. 6
  7. Hamburger Echo 22.12.1903, S. 6
  8. Hamburger Echo 22.3.1907, S. 6
  9. Hamburger Echo 6.7.1904, S. 6
  10. Hamburger Echo 4.10.1904, S. 6
  11. Hamburger Echo 13.12.1904, S. 5
  12. Hamburger Echo 3.2.1907, S. 6
  13. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), S. 56
  14. SPD Schwarzenbek: Verdiente Würdigung von Ernst Schefe, Homepage, 29.11.2021