Bezirksparteitag 1920, Kiel

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Bezirksparteitag 1920, Kiel
7. November - 8. November 1920
Gewerkschaftshaus Kiel
Fährstraße 22-24
Kiel
Siehe auch: Beschlussdatenbank


Der Bezirksparteitag 1920 fand am Sonntag, den 7. und Montag, den 8. November im Gewerkschaftshaus Kiel statt.

Vorstandswahlen

Der Vorstand wurde "angesichts der kommenden Wahlarbeit" deutlich erweitert (und wohl auch verjüngt) durch Otto Eggerstedt, H. Jacobs[1], Richard Hansen, Willy Verdieck, Dr. Rittweger (Beamtenvertreter) und G. Rickers (Lehrervertreter).

"Provisorischer" Bezirksvorsitzender war zu dieser Zeit Rudolf Hackelberg, da Heinrich Kürbis Oberpräsident der Provinz geworden war. Willy Verdieck, der den Vorsitz vermutlich später im Jahr übernahm, wurde neu in den Vorstand gewählt.

Weitere Beschlüsse und Themen

Es wurde beschlossen, den aus den Revolutionstagen stammenden "Volksrat" aufzulösen.

VZ

Einige Redner kritisierten, dass die Zeitung zu viele Konzessionen nach links mache und die Regierung nicht zuverlässig genug unterstütze. Dem entgegnete der Vertreter der VZ, Arthur Molkenbuhr, dass man nicht alles gutheißen müsse, was die Regierung tue, und dass Kritik in der SPD von jeher üblich gewesen sei. Hermann Adam, Vorsitzender der Pressekommission, ergänzte, "die Zeitung könne nicht nur als Arbeiterzeitung redigiert werden, sondern müsse die verschiedenen Fragen auch vom Standpunkt der Gesamtheit aus betrachten".

Freikorps

Auch die Verwendung der Freikorps ("Freiwilligentruppen") gegen die Revolution rief Kritik hervor, wurde jedoch von Hermann Adam (der die Gefahr einräumte) und Albert Billian verteidigt, da die Regierung keine anderen Machtmittel habe und die Linken allzuoft mit recht zweifelhaften Mitteln arbeiteten.

An den Schluss der Zusammenfassung ist ein Beitrag des "alten Abgeordneten" Karl Frohme gestellt:

"Jetzt sind wir in eine Periode eingetreten, wo wir unsere Aufgaben nicht mehr auf die Propaganda beschränken können. Wir haben jetzt eine historische Feuerprobe zu bestehen, eine neue Staats- und Gesellschaftsordnung aufzubauen. Sobald als möglich brauchen wir eine Programmrevision."

Literatur

Einzelnachweise

  1. Franz Osterroth nennt den Vornamen nicht; es ist jedoch wahrscheinlich, dass es sich um den späteren Stadtverordneten Heinrich Jacobs handelt.