Helma Steinbach

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Helma Steinbach
Helma Steinbach
Helma Steinbach
Geboren: 1. Dezember 1847
Gestorben: 7. Juli 1918

Franziska Wilhelmine „Helma“ Steinbach geb. Steiner[1] (* 1. Dezember 1847 in Hamburg; † 7. Juli 1918 in Glüsing bei Lauenburg/Elbe) war eine deutsche Mitbegründerin des Hamburger Konsum-, Bau- und Sparverein "Produktion" und Gewerkschafterin.

Leben & Wirken

Helma Steinbach war im Jahre 1899 eine Mitbegründerin der "Konsum-, Bau- und Sparvereins Produktion eGmbH", einer Genossenschaft in Hamburg, und gehörte als einzige Frau bis zu ihrem Tode deren Aufsichtsrat an.

Politisch befreundet und verbunden mit Adolph von Elm, einem Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Gründer der gewerkschaftlich-genossenschaftlichen Versicherungs-Aktiengesellschaft Volksfürsorge. Somit hatte Helma Steinbach frühzeitig Kontakte zur Arbeiterbewegung.

Aufsichtsrat der Produktion von 1908, links Helma Steinbach

Helma Steinbach lebte mit Adolph von Elm, der 1894 für den 6. schleswig-holsteinischen Wahlkreis (Elmshorn-Pinneberg) in den Deutschen Reichstag als Abgeordneter der SPD gewählt wurde und diesen bis 1907 inne hatte, in einer Lebenspartnerschaft.

In Wedel-Schulau organisierte Helma Steinbach um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert die Arbeitnehmerinnen der Schulauer Zuckerfabrik, die unter schlechtesten Arbeitsbedingungen und geringsten Löhnen ein menschenunwürdiges Arbeitsleben führten und erkämpfte mit ihnen bessere Arbeitsbedingungen und Löhne.

Im Rahmen der Reichtagswahlen am 16. Juni 1903 sprach die Sozialdemokratin Helma Steinbach zur Mai-Kundgebung im Hotel zum Roland vor etwa 50 Personen. Da war politische Arbeit für Frauen noch gar nicht erlaubt.

Helma Steinbach starb 1918 mit 70 Jahren in Glüsing bei Lauenburg/Elbe.

Ehrungen

Gedenkplakette in Wedel.

Während der Einweihung der Arbeitersiedlung ( heute: Galgenberg/Milichstr.) des Kraftwerkes Schulau, im Juni 1930, enthüllte der damalige Altonaer Oberbürgermeister Max Brauer (Altona gehörte noch nicht zu Hamburg) eine Gedenkplakette, entworfen von Prof. Henneberg, zu Ehren von Helma Steinbach, der Vorkämpferin für die Staatsbürgerrechte der Frauen in Deutschland. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde die Plakette von diesen entfernt und wahrscheinlich eingeschmolzen.

Am 20. Juni 1951 wurde die Gewerkschafterin und Sozialdemokratin ein zweites Mal in Wedel geehrt. Anwesend war u. a. Hamburgs 1. Bürgermeister und Sozialdemokrat Max Brauer. Der Bildhauer war ebenfalls identisch: Professor Henneberg schuf auch die 2. Gedenktafel für Helma Steinbach. Sie wurde erneut am ersten Haus der Milichstrasse 1 enthüllt.

Schriften

Literatur

  • Haake, Kirsten: Helma Steinbach 1847-1918 - Eine Vorkämpferin für Gewerkschaft, Genossenschaft und Partei: Biografie, Norderstedt, Books on Demand (2018)

Links

Einzelnachweise

  1. Rose, Gabriele: Genossenschaftswesen als Ideal - Helma Steinbach bei Archiv der sozialen Demokratie, 24.06.2019