Toni Jensen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Toni Jensen
Toni Jensen
Toni Jensen
Geboren: 25. September 1891
Gestorben: 20. Oktober 1970

Thomasine Margarethe 'Toni' Jensen, * 25. September 1891 in Tönning/Eider[1]; † 20. Oktober 1970 in Kiel; Lehrerin und SPD-Bildungspolitikerin.

Werdegang

Die ersten drei Lebensjahre verbrachte sie in Tönning. Danach erfolgte der Umzug nach Kiel, wo ihr Vater auf der Germania-Werft Arbeit findet. Nach Besuch der Volksschule und der Erste Mädchen Mittelschule machte sie an der Präparanden-Anstalt in Augustenburg auf der Insel Alsen, die damals zum Deutschen Reich gehörte,1911 ihr Examen als Volksschullehrerin. Zunächst nahm sie eine Stelle in Gelsenkirchen an. Von 1915 - 1933 war sie dann als Lehrerin an mehreren Kieler Volksschulen tätig. 1935 ging sie auf Einladung amerikanischer Kolleginnen in die USA, um dort Einrichtungen der Erwachsenenbildung kennenzulernen. Danach nahm sie eine Einladung nach England an. Sie kehrte jedoch nach Kiel zurück, brachte sich und ihre Schwester in den verbleibenden Jahren des "III. Reiches" mit Privatunterricht durch und widmete sich nach dessen Ende sofort dem Wiederaufbau.

Politische Funktionen

Toni Jensen engagierte sich in der Arbeiterbewegung und trat in die SPD ein (der genaue Zeitpunkt konnte nicht ermittelt werden). Von 1919 bis 1921 gehörte Toni Jensen der Kieler Stadtverordnetenversammlung an, 1921 wurde sie in den preußischen Landtag gewählt, dem sie bis zu seiner Auflösung 1933 angehörte.

Sie gehörte im Frühjahr 1920 zu den Mitbegründerinnen des Ortsausschusses für Arbeiterwohlfahrt in Kiel, dem Vorgänger vom Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Kiel. Für kurze Zeit war sie auch die 1. Vorsitzende, bis Ende 1920 Sophie Lützen diese Funktion übernahm.

Von der britischen Militärregierung wurde sie nach dem 2. Weltkrieg 1945 erneut zum Mitglied der Kieler Stadtverordnetenversammlung ernannt und war dort für Schulen zuständig. Ab 1947 übernahm sie hauptamtlich das Dezernat für Schule und Kultur. Nach ihrer Pensionierung (1956 war sie von 1959 bis 1966 wieder als Ratsherrin und von 1959 - 1962 sogar als ehrenamtliche Stadträtin für das Berufs- und Fachschulwesen in der Kieler Ratsversammlung vertreten.

Ehrungen

Die Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule in Kiel Dietrichsdorf

Literatur

  • Nicole Schultheiß: Geht nicht gibt's nicht - 24 Portraits herausragender Frauen aus der Kieler Stadtgeschichte] (Kiel 2007)
  • Martin Schwab: Toni Jensen – Eine Kieler Bildungspolitikerin. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 77 (1987), S. 41-63

Links

Quellen

  1. Mitteilung vom Archiv des Einwohnermeldeamtes der Landeshauptstadt Kiel per Mail vom ??