August Haut

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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August Haut
Geboren: 25. April 1881
Gestorben: 24. März 1958

August Hans Carl Friedrich Max Haut, * 25. April 1881 in Ribnitz-Damgarten, † 24. März 1958 in Lübeck; Kaufmann. Mitglied der SPD seit 1906.[1]

Leben & Beruf

August Haut machte eine kaufmännische Ausbildung. 1905 trat er einer freien Gewerkschaft bei, 1907 wurde er Gewerkschaftssekretär. Als solcher arbeitete er - abgesehen vom Kriegsdienst im 1. Weltkrieg 1914-1918[1] - bis 1922. In dieser Funktion wurde er 1918 möglicherweise nach Lübeck versetzt.[2] Danach war er bis 1928 als Gewerbe- und Handelskontrolleur der Gewerbepolizei tätig.

Von 1933 bis zum Zusammenbruch der Nazi-Herrschaft 1945 schlug er sich als Tabakwarenhändler durch. Offenbar war er auch im Widerstand aktiv, denn er wurde mehrfach in Haft genommen[1].

August Haut war verheiratet und hatte vier Kinder.

Partei & Politik

1906 trat August Haut in die SPD ein, 1922 übernahm er bis 1928 den Vorsitz der Lübecker SPD.

1918 wurde er Mitglied des Lübecker Arbeiter- und Soldatenrats. 1919 wurde er in die Lübecker Bürgerschaft gewählt, ab 1922 war er Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion.

1928 wählte ihn die Bürgerschaft zum Senator für Arbeit und Wohlfahrt. Dieses Amt übte er aus, bis die Nazis 1933 die Macht übernahmen.

Nach dem Ende der NS-Herrschaft vertrat er am 6./7. Oktober 1945 gemeinsam mit Karl Albrecht und Hans Oldorf den Bezirk Mecklenburg-Lübeck auf der Konferenz von Wennigsen, die die Neugründung der SPD auf Reichsebene einleitete.[3]

Im selben Jahr wurde er Vorsitzender der Lübecker Antifa und erneut der Lübecker SPD. Im August 1945 setzte ihn die britischen Militärregierung als kommissarischen Leiter der Lübecker Sozialverwaltung ein, was er bis 1946 blieb. Er war auch als Bürgermeister im Gespräch; die Militärregierung lehnte ihn jedoch ab.[4]

Bei der Landtagswahl 1947 wurde August Haut für den Wahlkreis 39 (Lübeck III) direkt in den Landtag gewählt. Dort war er als Mitglied im Innen- und im Finanzausschuss aktiv.[5] Zur Landtagswahl 1950 trat er entweder nicht wieder an, oder er wurde nicht wiedergewählt.

Literatur

  • Schneider, Gerhard: Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen (Lübeck 1986), S. 79–82 (zu 1933) ISBN 3-7950-0452-7
  • Sinner, Karl-Ernst: Tradition und Fortschritt. Senat und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck 1918-2007. In: Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck Band 46, Reihe B (Lübeck 2008), S. 106 ff.

Links

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8 , S. 551 f.
  2. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8 , S. 552, gibt an, dass er 1918 nach Lübeck gekommen sei.
  3. Wikipedia: Wennigser Konferenz, abgerufen 28.8.2023
  4. Seggern, Jessica von: Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein. Demokratisierung und Neubildung einer politischen Elite auf Kreis- und Landesebene 1945 bis 1950 (Stuttgart 2005), S. 72
  5. Landtagsinformationssystem: August Haut