1914

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Vorsitzende der SPD sind Hugo Haase und Friedrich Ebert.

Heinrich Kürbis ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.

Staatsoberhaupt ist Kaiser Wilhelm II. Reichskanzler ist Theobald von Bethmann Hollweg.

Im Jahr 1914 beginnt der 1. Weltkrieg.

Am 28. Juni werden der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Ehefrau von einem serbischen Studenten ermordet. Dieses Attentat beantwortet Österreich-Ungarn drei Wochen später, nachdem es sich der bedingungslosen Unterstützung des deutschen Reiches versichert hat. In einem Ultimatum fordert es die Untersuchung des Attentats unter Beteiligung österreichischer Stellen. Das Königreich Serbien, das sich von Russland unterstützt weiß, lehnt dies ab.

Am 28. August erklärt Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Die deutsche Kriegserklärung an Russland am 1. August und Frankreich am 3. August weitet diesen lokalen Konflikt zum kontinentalen Krieg aus.

Die SPD-Fraktion im Deutschen Reichstag stimmt mit 96 ihrer 110 Stimmen für die Bewilligung der ersten Kriegskredite und legt damit den Grundstein für die Spaltung der Partei in den nächsten Jahren.

"Als die Sozialdemokraten am 4. August 1914 im Reichstag den von der Reichsleitung beantragten Kriegskrediten zustimmten, war der Krieg mit Russland bereits eine Tatsache. Das Zarenreich aber war, so hatten es Marx und Engels der Sozialistischen Internationalen immer wieder verkündet, die Vormacht der europäischen Reaktion, der das Proletariat auch mit Waffengewalt entgegentreten musste. Durch ein Nein zu den Kriegskrediten einem Vormarsch der russischen Truppen aus deutschen Boden Vorschub zu leisten kam für die SPD nicht infrage, ebenso wenig wie ein Einschwenken auf die Linie Lenins, der im November 1914 die 'Umwandlung des gegenwärtigen imperialistischen Krieges in den Bürgerkrieg' forderte. Denn ein Bürgerkrieg erschien auch Kriegskreditgegnern wie Karl Kautsky als die grausamste Form des Krieges und darum als eine Katastrophe. Rosa Luxemburg freilich war anderer Meinung. Bürgerkrieg sei nur ein anderer Name für Klassenkampf, schrieb sie noch im November 1918, 'und der Gedanke, den Sozialismus ohne Klassenkampf, durch parlamentarischen Mehrheitsbeschluss einführen zu können, ist eine lächerliche kleinbürgerliche Illusion'."[1]

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Nicht datierte Ereignisse

Einzelnachweise

  1. Winkler, Heinrich August: Mehr Revolution wagen? in: DIE ZEIT Nr. 9 21.2.2019 S. 6-7