Otto Güldensupp
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Otto Güldensupp |
Otto Carl Friedrich Güldensupp * 16. März 1882 in Oldenburg/Holstein, † 2. September 1944 im KZ Neuengamme; Zimmermann, Hilfspolizist. Mitglied der SPD seit 1906.[1]
Leben & Beruf
Otto Güldensupp war Sohn des Postillions Johann Güldensupp und seiner Frau Johanna, geb. Grünwald. Mit seiner Ehefrau Johanna Catharina Wilhelmine, geb. Brockstedt, hatte er zwei Töchter, Martha und Emma. Die Familie lebte im Giddendorfer Weg 1 in Oldenburg/Holstein, Otto Güldensupps Adresse bis zu seinem Tod.
Partei & Politik
Schon vor der Gründung der SPD Oldenburg trat Otto Güldensupp 1906 der SPD in Neustadt bei. In den Kommunalwahlen 1919 und 1924 kandidierte er auf der sogenannten "Liste Duborg" für die Stadtverordnetenversammlung und wurde 1924 direkt zum Stadtverordneten gewählt. Danach arbeitete er ab 1929 als Hilfspolizist in seiner Heimatstadt.
NS-Herrschaft
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Otto Güldensupp wie der damalige Bürgermeister Karl Wein und Stadtinspektor Hermann Kluth am 4. April 1933 beurlaubt, 1934 aufgrund des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" endgültig aus dem Amt entlassen.
Ende April 1934 verhaftete die Gestapo ihn zusammen mit den Kommunisten Hermann Orth, Franz Kaiser, Friedrich Wolter und W. Nuppnau. Die Inhaftierung begann in Oldenburg und führte über das Amtsgericht in der Hoheluftstraße schließlich ins KZ Esterwegen bei Osnabrück. Es ist unklar, wie und wann Otto Güldensupp freigelassen wurde. Laut grundbuchamtlichen Daten kehrte er 1938 in sein Haus in Oldenburg zurück, unterlag aber weiterhin der Beobachtung durch das NS-Regime und erfuhr zahlreiche Restriktionen.
Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 starteten die Nationalsozialisten die "Aktion Gewitter", eine landesweite Verhaftungswelle gegen frühere Mitglieder und Sympathisanten demokratischer Parteien, darunter SPD und KPD. Otto Güldensupp wurde vermutlich im Zuge dieser Aktion denunziert und erneut inhaftiert - möglicherweise wegen Hörens ausländischer Rundfunksender. Gemeinsam mit Karl Panitzki, einem späteren Oldenburger Bürgermeister, wurde er ins KZ Neuengamme bei Hamburg überführt.
Am 2. September 1944 wurde Otto Güldensupp dort ermordet. Die offizielle Todesursache war "Herzversagen". Sein Leichnam wurde im Neuengammer Krematorium eingeäschert - auch um alle Spuren der Behandlung eines Gefangenen zu beseitigen. Die Urne wurde am 5. Oktober 1944 in Oldenburg ohne Grabstein oder weitere Kennzeichnung beigesetzt.
Ehrungen
Am 28. September 2010 verlegte der Künstler Gunter Demnig den ersten Stolperstein in Oldenburg/Holstein zu Ehren von Otto Güldensupp. Dieser Gedenkstein am Giddendorfer Weg 1 erinnert an sein Schicksal und ehrt ihn als Opfer des Nationalsozialismus.
Archive
Einzelnachweise
- ↑ Dieser Eintrag basiert auf den Recherchen für die Verlegung des Stolpersteins.