1934

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Das NS-Regime festigt seine Macht. Dabei spielen vor allem zwei Ereignisse eine Rolle: Der propagandistisch so genannten "Röhm-Putsch" von Ende Juni, der Hitler den Vorwand für die Ausschaltung der SA und ihres Chefs Ernst Röhm bietet, der Gestapo und SS aber auch freie Hand für weitere Morde an Regimegegnern oder früheren Mitwissern wie General Schleicher lässt, und der Tod von Reichspräsident Hindenburg. Am 1. August verkündet der künftige "Führer und Reichskanzler" die Vereinigung der Ämter von Reichskanzler und Reichspräsident in seiner Person und lässt sich dies in einer "Volksabstimmung" 14 Tage später bestätigen.

Die Wirtschaft wird dem Führerprinzip von Befehl und Gehorsam unterworfen. Zahlreiche weitere bedeutende Menschen aus Kultur und Wissenschaft flüchten aus Deutschland, weil sie jüdischer Herkunft oder weil sie Gegner des Regimes sind.

In Österreich entwickelt sich ein Bürgerkrieg zwischen Demokraten, dem austrofaschistischen Regime von Engelbert Dollfuß (nach seiner Ermordung Kurt Schuschnigg) und den Nationalsozialisten, zu denen Hitler zunächst auf Distanz geht.

Im September wird die UdSSR als 59. Mitglied in den Völkerbund aufgenommen.

Im Oktober beginnt beginnt die chinesische Rote Armee unter Führung Mao Zedongs ihren "Langen Marsch", mit dem sie sich aus der Einkreisung durch die Truppen Chiang Kai-sheks befreit.

Januar

  • 1. Januar - Das neue Gemeindeverfassungsgesetz der Nazis tritt in Kraft. Die gewählten Mitglieder der Gemeinderäte (soweit noch im Amt) werden entlassen, Gemeinderäte künftig berufen.
  • 13. Januar - Reinhold Stein kommt in Kiel zur Welt.
  • 14. Januar - Louis Biester wird aus dem KZ Lichtenburg entlassen mit der Auflage, den Kreis Stormarn für immer zu verlassen und sich nicht mehr politisch zu betätigen.

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Oktober

  • Heinrich Lienau jun. wird als ein Verbreiter des "Kruse-Briefes" denunziert und möglicherweise verhaftet.

November

Dezember

Nicht datiert

  • Fritz Baade arbeitet nach Verlust aller politischen Funktionen als Landwirt, dann emigrieren er und seine Ehefrau Edith Baade in die Türkei.
  • Wilhelm Geusendam wendet sich vom Kommunismus ab und reist aus der Sowjetunion "illegal" wieder nach Deutschland.
  • Rudolf Katz gibt seine Funktion als Berater der chinesischen Regierung in Nanking auf oder verliert sie - möglicherweise auf Druck der deutschen Regierung - und emigriert weiter in die USA.
  • Friedrich Mandelkow geht nach Berlin und wird Redaktionssekretär bei der subversiven Zeitschrift Blick in die Zeit.
  • Franz Osterroth emigriert mit seiner Familie in die Tschechoslowakei und setzt seine Widerstandsarbeit aus dem Ausland fort.
  • Richard Schenck wird in "Schutzhaft" genommen.
  • Louise Schroeder verweigert der NS-Staat die Arbeitslosenunterstützung; sie eröffnet in Hamburg die Filiale einer Brotfirma.
  • Nach seiner Entlassung aus dem KZ findet Arthur Zabel Arbeit als Versicherungsfachmann.
  • Der Der Radsportverein "Frischauf" wird aufgelöst, darf jedoch unter neuem Namen als "Radfahrer-Verein von 1934" und neuer Leitung weitermachen.