Landtagswahlen 1919-1933
In den Landtagswahlen 1919-1933 bestimmten die Wähler die Zusammensetzung des Preußischen Landtags - auch die aus Schleswig-Holstein, denn die Provinz Schleswig-Holstein gehörte zu Preußen, allerdings noch ohne den Landesteil Lübeck bzw. Landesteil Eutin, der zum Freistaat Oldenburg gehörte, und die Stadt Lübeck selbst, die ein eigenständiger Staat des Deutschen Reiches war.
Ergebnisse[1]
KPD | USPD | DL | SPD | DDP | Z | DVP | DNVP | NSDAP | WBT* | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
26. Januar 1919 | - | 7,4 | - | 36,4 | 16,2 | 20,6 | 5,7 | 11,2 | - | 95,4 |
20. Februar 1921 | 7,4 | 6,6 | - | 26,3 | 6,2 | 17,2 | 14,2 | 17,9 | - | 77,5 |
19. November 1922 | 7,4 | 6,4 | - | 25,9 | 6,1 | 17,9 | 14,0 | 17,7 | - | 77,2 |
7. Dezember 1924 | 9,6 | 0,4 | - | 24,9 | 5,9 | 17,6 | 9,8 | 23,7 | 2,5 | 78,6 |
20. Mai 1928 | 11,9 | 0,1 | 0,4 | 29,0 | 4,4 | 15,2 | 8,5 | 17,4 | 1,8 | 76,2 |
24. April 1932 | 12,8 | - | 0,4 | 21,2 | 1,5 | 15,3 | 1,5 | 6,9 | 36,3 | 82,1 |
5. März 1933 | 13,2 | - | 0,0 | 16,6 | 0,7 | 14,1 | 1,0 | 8,8 | 43,2 | 88,7 |
* WBT = Wahlbeteiligung
Landtagswahl 1921
Die Landtagswahl am 20. Feburar 1921 findet zeitgleich mit der schleswig-holsteinischen Nachwahl zur Reichstagswahl 1920 statt. Gewählt werden[2]:
- Wilhelm Brecour, Kiel
- Hermann Peters, Hochdonn
- Toni Jensen, Kiel
- Max Richter, Neumünster
- Christian Regenfuß, Eckernförde
- Hermann Thomas, Altona
Die Weimarer Koalition behält knapp ihre Mehrheit und Otto Braun bleibt Ministerpräsident von Preußen.
Die USPD hat in dieser und der Nachwahl zum Reichstag unter der Abspaltung und der Gründung der KPD gelitten. Auf dem Bezirksparteitag resümiert Willy Verdieck, infolge der Spaltung der USPD sein die sozialistischen Stimmen prozentual zurückgegangen. Die SPD habe vor allem in den Städten Stimmen verloren. Dagegen sei das Land eine Hauptstütze der Partei geworden.[3]
Landtagswahl 1932
Das Ergebnis war für die SPD tief enttäuschend und es weckte Befürchtungen: Die SPD verlor 7,8 Prozentpunkte und bekam für Schleswig-Holstein nur noch 5 Mandate. Die Kommunisten bekamen 1 Mandat und die NSDAP 9 Mandate. Die SPD Abgeordneten waren[4]:
- Toni Jensen, Kiel
- Paul Bugdahn
- Jürgen Jürgensen
- Hermann Peters, Hochdonn
- Gert Rickers
Es gab im neuen Landtag keine Mehrheit für die bisherige Regierung. Otto Braun bliebt geschäftsführend im Amt.
Insgesamt saßen im Landtag 162 Nazis 57 Kommunisten gegenüber. Nach einem Monat gab es die erste gewalttätige Auseinandersetzung im Parlament, bei der Jürgen Jürgensen schwer verletzt wurde.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Schröder, Valentin: Weimarer Republik 1918-1933 Landtagswahlen Freistaat Preußen (2015); Eingesehen am 2.10.2018
- ↑ Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 74
- ↑ Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 75
- ↑ Vorwärts vom 25.04.1932, Nummer: 193, Jahrgang: 49
- ↑ Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 103