Karl Schiller
Karl Schiller |
Karl August Fritz Schiller, * 24. April 1911 in Breslau; † 26. Dezember 1994 in Hamburg; Wirtschaftswissenschaftler. Zweimal verheiratet, vier Kinder. Mitglied der SPD von 1945 bis 1972 und wieder ab 1980.
Leben
Schiller wuchs nach der Scheidung seiner Eltern bei seiner Mutter Maria in Kiel auf[1] und machte sein Abitur an der Hebbelschule. 1931 begann er in Kiel Volkswirtschaft und Jura zu studieren. Nach Stationen in Frankfurt/M. und Berlin schloss er sein Studium 1935 in Heidelberg mit einem Diplom in Volkswirtschaft und einer Promotion ab.
Ab Juni 1933 gehörte er der SA an, dann auch weiteren NS-Organisationen. Am 1. Mai 1937 trat er der NSDAP bei, in der er 1938 Politischer Leiter der Kieler Ortsgruppe Klaus Groth wurde.[2] Von 1935 bis 1941 leitete er am damals nationalsozialistisch dominierten Institut für Weltwirtschaft in Kiel eine Forschungsgruppe. Dort habilitierte er sich auch 1939. 1941 meldete er sich, obwohl u.k.-gestellt, zur Wehrmacht, oder seine u.k.-Stellung endete.[3]
In die SPD holte Schiller 1945 Walther Lehmkuhl, der ihn 1932 in einem sozialdemokratischen Studienkreis an der Universität Frankfurt/M. kennengelernt hatte.[4] Schiller wird maßgeblicher Anteil daran zugeschrieben, dass die Partei sich von der marxistischen Wirtschaftslehre hin zu der marktwirtschaftlichen Betrachtung wandte, die sich dann im Godesberger Programm ausdrückte.[5] Damit ebnete sie sich den Weg zur Volkspartei.
Nach dem 2. Weltkrieg verlegte Schiller seinen Lebensmittelpunkt nach Hamburg.
Bundestag
Bundesregierung
Ehrungen
- 1989 erhielt Schiller die Bernhard-Harms-Medaille des Instituts für Weltwirtschaft.
Quellen
- ↑ Matthias Hochstätter: Karl Schiller - eine wirtschaftspolitische Biografie (Dissertation, Hannover 2006), S. 9
- ↑ Wikipedia, Stand 17.6.2014]
- ↑ Die Spiegel-Berichte Jetzt komme ich, Der Spiegel 16, 14.4.1969 und Der Regenmacher, Der Spiegel 3, 9.1.1967 geben unterschiedliche Darstellungen.
- ↑ Der Regenmacher, Der Spiegel 3, 9.1.1967
- ↑ Matthias Hochstätter: Karl Schiller - eine wirtschaftspolitische Biografie (Dissertation, Hannover 2006), S. 7