Hanne Henkens: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johannes "Hanne" Henkens''', *[[26. August]] [[1927]] in Mildstedt † [[18. Juni]] [[2020]] in Mildstedt; Ehrenbürgermeister von [[Ortsverein Mildstedt/Rosendahl|Mildstedt]] und Ehrenvorsitzender des SPD Ortsvereins. Mitglied der SPD seit [[1946]].
'''Johannes "Hanne" Henkens''', * [[26. August]] [[1927]] in Mildstedt, † [[18. Juni]] [[2020]] in Mildstedt; Ehrenbürgermeister von [[Ortsverein Mildstedt/Rosendahl|Mildstedt]] und Ehrenvorsitzender des Ortsvereins. Mitglied der SPD seit [[1946]].


==Leben & Beruf==
==Leben & Beruf==
Geboren wurde Johannes Henkens  als siebentes von neun Kindern in der Mildstedter Westerreihe. Er ging zur Schule und begann eine Lehre als Zimmermann.<ref name=":0">Möller, Helmuth: [https://www.shz.de/28738002 "Geiht nich – gifft dat nich!" war immer sein Motto]in shz.de, 23. Juni 2020</ref> [[1945]] kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft nach Mildstedt zurück und nahm seine Arbeit als gelernter Zimmermann wieder auf. [[1949]] machte er seine Gesellenprüfung. Vom Hochbau ging es dann zum Tiefbau. Er stieg zum Schachtmeister auf und war lange Jahre für den Deichbau zuständig.<ref name=":1">shz.de: [https://www.shz.de/lokales/husumer-nachrichten/ein-macher-durch-und-durch-id17663091.html "Ein Macher durch und durch"], 26. August 2017</ref>
Geboren wurde Johannes Henkens als siebtes von neun Kindern in der Mildstedter Westerreihe. Nach der Schule begann er eine Lehre als Zimmermann<ref name=":0">Möller, Helmuth: ''[https://www.shz.de/28738002 "Geiht nich – gifft dat nich!" war immer sein Motto]'', ''Husumer Nachrichten'', 23.6.2020</ref>, wurde jedoch im 2. Weltkrieg noch zur Wehrmacht einberufen. [[1945]] kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft nach Mildstedt zurück, nahm die Lehre wieder auf und machte [[1949]] seine Gesellenprüfung. Vom Hochbau ging er zum Tiefbau, arbeitete sich zum Schachtmeister hoch und war lange Jahre für den Deichbau zuständig.<ref name=":1">''[https://www.shz.de/lokales/husumer-nachrichten/ein-macher-durch-und-durch-id17663091.html Ein Macher durch und durch]'', ''Husumer Nachrichten'', 26.8.2017</ref>


[[1984]] starb seine Frau [[Ilse Hankens|Ilse]]. Seit [[1995]] lebte Hanne Henkens mit seiner Lebensgefährtin [[Marieliese Schmolla|Marliese Schmolla]] zusammen.<ref name=":1" />
In dieser Zeit heirateten er und [[Ilse Henkens]]. Zwischen 12-Stunden-Arbeitstagen und Ehrenämtern sahen seine drei Kinder ihn selten. Die beiden Töchtern haben jedoch die soziale Ader der Familie geerbt, Sohn [[Hans-Peter Henkens]] darüber hinaus auch fast alle Ehrenämter des Vaters, einschließlich des AWO-Vorsitzes<ref name=":4" /> und des Engagements in der Gemeindevertretung. [[1984]] starb Ilse Henkens. Ab [[1995]] lebte Hanne Henkens mit seiner Lebensgefährtin Marieliese zusammen.<ref name=":1" />


==Partei & Politik==
===Arbeiterwohlfahrt===
Hanne Henkens wurde [[1946]] mit 19 Jahren Mitglied der SPD. Als Vorsitzender des Ortsvereins von [[1954]] bis [[1962]] und von [[1982]] bis [[1991]] machte er den Ortsverein Mildstedt/Rosendahl zu einem der mitgliederstärksten Ortsvereine in Nordfriesland. Am [[30. April]] [[1991]] wurde er für seine Leistungen für den Ortsverein zum Ehrenvorsitzenden ernannt.  
Hanne Henkens trat am [[16. Januar]] [[1946]], kurz nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, in die [[Arbeiterwohlfahrt (AWO)]] ein; bereits sein Vater und sein Großvater hatten sich dort an führender Stelle engagiert - so sei ihm gar nichts anderes übrig geblieben<ref name=":4">AWO-Landesverband SH e.V.: ''Echt AWO. Seit 1919. Erfahrung für die Zukunft'', Broschüre zum 100. Jahrestag (Kiel o. J.), S. 8</ref>. Am [[6. September]] [[1966]] gründete er mit seiner Frau und sechs<ref name=":4" /> anderen den Ortsverein der AWO in Mildstedt<ref name=":1" />.
<blockquote>"Über seine Arbeit im Ortsverein zu erzählen, macht ihm sichtlich Spaß. Mal auf Hochdeutsch, mal op Plattdütsch. Wie er geschickt seine Fäden gesponnen hat, als Kommunalpolitiker und AWO Mann. Wie er gemeinsam mit seiner Frau Ilse die Sozialstation aufgebaut - zunächst provisorisch im eigenen Wohnzimmer -, Rentnerwohnungen geplant und realisiert, Seniorennachmittage und -fahrten organisiert, eine Altentagesstätte und einen Kinderkleiderladen eröffnet hat."<ref name=":4" /></blockquote>


Er wurde [[1955]] Gemeindevertreter in [[Ortsverein Mildstedt/Rosendahl|Mildstedt]] und bliebt das mit einer kurzen Unterbrechung zwischen [[1962]] und [[1964]] bis zum Jahr [[2000]]. Von [[1970]] bis [[2000]] war Hanne Henkens außerdem Bürgermeister der Gemeinde - fast auf den Tag genau 30 Jahre. Sein Nachfolger machte ihn zum Ehrenbürgermeister.
Vom [[7. März]] [[1980]] bis [[2007]] war er Ortsvorsitzender, von [[1986]] bis [[1989]] Kreisvorsitzender der AWO Nordfriesland, gleichzeitig gehörte er dem Vorstand des AWO-Landesverbandes an. [[1986]] organisierte die AWO Mildstedt die erste Kinderferienwoche mit 25 Kindern<ref name=":1" /> – an der 32. Woche [[2017]] nahmen 120 Kinder teil.<ref>Möller, Helmuth: ''[https://www.shz.de/lokales/husumer-nachrichten/wenn-teilnehmer-zu-betreuern-werden-id17577151.html Wenn Teilnehmer zu Betreuern werden]'', ''Husumer Nachrichten'', 16.8.2017</ref>


Quasi nebenbei war er auch für einige Jahre im Kreisvorstand in der Kreistagsfraktion der SPD aktiv.
Hanne Henkens trug auch wesentlich dazu bei, dass die AWO Mildstedt mit 853 Mitgliedern<ref name=":2">''[https://www.shz.de/13078436 Awo-Mildstedt bleibt die Nummer eins]'', ''Husumer Nachrichten'', 23.3.2016</ref> - [[2019]] schon 950<ref name=":4" /> - gemessen an der Einwohnerzahl des Ortes heute der größte AWO-Ortsverein Deutschlands ist.<ref name=":1" />


In seiner aktiven Zeit traf die Gemeinde wegweisende Entscheidungen, von denen sie bis heute profitiert. Es wurde eine Infrastruktur beispielsweise mit einer frühzeitigen Bereitstellung von KiTa-Plätzen für alle Kinder, dem Ausbau der Schule mit einer zusätzlichen Gymnastikhalle oder mit der vielbeachteten Sozialstation inkl. der gemeindeeigenen Seniorenwohnungen geschaffen, die ihres gleichen sucht und um die die Gemeinde Mildstedt beneidet wird.  
<blockquote>"Dabei war ihm die Verbindung von AWO und SPD immer besonders wichtig. 'Büst du denn ok bi de AWO?' fragte Hanne den heutigen SPD-Kreisvorsitzenden [[Carsten-F. Sörensen]] bei deren ersten Begegnung als Hanne den [[Ortsverein Risum-Lindholm|SPD Ortsverein Risum-Lindholm]] besucht hat. Das war [[Carsten-F. Sörensen]] zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was sich nach der Begegnung mit Hanne aber schnell änderte. Hanne hat ihn angeworben – wie so viele zuvor und danach. 'Hanne Henkens war ein herausragender Sozialdemokrat, der weit über Mildstedt hinausgewirkt hat', sagt [[Carsten-F. Sörensen]] heute."<ref name=":3">Nachruf des Ortsvereins am 23.6.2020 auf facebook, abgerufen 27.6.2020</ref></blockquote>


Der von Hanne Henkens veranlasste Naturerlebnisraum (NER) dient nicht nur den Menschen aus Mildstedt und der Umgebung als grüne Lunge, sondern dient der Gemeinde bis heute als Ausgleichsfläche und mit Ökopunkten für notwendige Entwicklungen. Das Wachstum Mildstedts ist auch 20 Jahre nach Hannes Ausscheiden aus der aktiven Politik immer noch untrennbar mit seinem Handeln verbunden. Hanne Henkens war ein Macher, der seiner Zeit im besten Sinne voraus war. Die Aufzählung aller seiner Errungenschaften ist gar nicht möglich.
==Partei & Politik==
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Hanne Henkens trat [[1946]] mit 19 Jahren in die SPD ein und beteiligte sich an der Neugründung und am Aufbau der Partei. 20 Jahre lang, bis zur Gründung der [[AWO]], wurde von hier aus auch die Wohlfahrtsarbeit in Gang gehalten.<ref name=":4" /> Als Vorsitzender von [[1954]] bis [[1962]] und von [[1982]] bis [[1991]] machte er den [[Ortsverein Mildstedt/Rosendahl]] zu einem der mitgliederstärksten Ortsvereine in Nordfriesland. Für diese Leistungen ernannte ihn der Ortsverein zum Ehrenvorsitzenden. Noch [[2019]], bei der Hundertjahrfeier des Ortsvereins, hielt er eine humorvolle Rede.<ref name=":3" />


''"Als ich damals Bürgermeister wurde, hatte Mildstedt noch keine Kanalisation."'' Mit diesem Satz hat Hanne Henkens früher fast jede Ansprache begonnen. Inzwischen ist Mildstedt ein Dorf mit fast 4.000 Menschen, das alles hat, was man zum Leben benötigt. Der heute viel beschworene Begriff der Nachhaltigkeit – der Vereinbarung von Ökologie, Ökonomie und Sozialem – war schon vor Jahrzehnten in Hannes Henkens politischem Handeln tief verankert. „''Hanne hat es geschafft, aus einem Dorf ein Gemeinwesen zu machen, das für seine Größe beispielhaft in der Bundesrepublik ist – eine Gemeinde, in der es sich zu leben lohnt“'', sagte einmal sein Sohn [[Hans-Peter Henkens]].
Einige Jahre war er auch im Kreisvorstand [und?] in der Kreistagsfraktion der SPD aktiv.<ref name=":3" />


==Arbeiterwohlfahrt==
=== Kommunalpolitik ===
[[Datei:Hannes_Henkens_jung.JPG|thumb|left|Hanne Henkens in jungen Jahren]]
Hanne Henkens kam [[1955]] in den Gemeinderat von [[Ortsverein Mildstedt/Rosendahl|Mildstedt]] und gehörte ihm, mit einer kurzen Unterbrechung zwischen [[1962]] und [[1964]], bis zum Jahr [[2000]] an. Von [[1970]] bis [[2000]] war er außerdem ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde - fast auf den Tag genau 30 Jahre. Danach wurde er zum Ehrenbürgermeister ernannt.<ref name=":3" />
Hannes Henkens trat im Jahr [[1946]] in die [[Arbeiterwohlfahrt (AWO)]] ein - bereits sind Vater und sein Großvater waren in der AWO engagiert. [[1966]] gründete er unteranderem mit seiner Frau [[Ilse Henkens]] den Ortsverein der AWO in Mildstedt<ref name=":1" />. Von [[1980]] bis [[2007]] war er Vorsitzender der AWO Mildstedt, von [[1986]] bis [[1989]] war er Kreisvorsitzender der AWO und von [[1986]] bis [[1989]] war er im Vorstand des AWO-Landesverbandes. [[1986]] gab es die erste Kinderferienwoche mit seinerzeit 25 Kindern<ref name=":1" /> – 2017 nahmen 120 Teil.<ref>shz.de: [https://www.shz.de/lokales/husumer-nachrichten/wenn-teilnehmer-zu-betreuern-werden-id17577151.html Wenn Teilnehmer zu Betreuern werden], 16. August 2017</ref>


Er trug auch hier einen wesentlichen Teil dazu bei, dass die AWO Mildstedt mit 853 Mitgliedern<ref>shz.de: [https://www.shz.de/13078436 Awo-Mildstedt bleibt die Nummer eins], 23. März 2016</ref> heute der gemessen an der Einwohnerzahl von Midlstedt (3863 im Jahr 2018) größte Ortsverein Deutschlands ist.<ref name=":1" /> [[1999]] gründete Hanne Henkens eine Stiftung, die die Sozialstation langfristig von Zuschüssen der Gemeinden unabhängig machen soll.
Der Ortsverein erinnert daran, dass in Hanne Henkens' aktiver Zeit die Gemeinde wegweisende Entscheidungen traf. Mit einer frühzeitigen Bereitstellung von KiTa-Plätzen für alle Kinder, dem Ausbau von Schule und Sporteinrichtungen, der Ausweisung neuer Baugebiete oder der Schaffung einer vielbeachteten Sozialstation mit gemeindeeigenen Seniorenwohnungen schuf sie sich eine zukunftsweisende Infrastruktur. Der auf Hanne Henkens zurückgehende Naturerlebnisraum (NER) dient Mildstedt und der Umgebung als grüne Lunge und der Gemeinde bis heute als Ausgleichsfläche, die Ökopunkte für notwendige Entwicklungen liefert. [[1999]] gründete er eine Stiftung, die die Sozialstation langfristig von Zuschüssen der Gemeinden unabhängig machen soll.


Gepaart mit seiner Durchschlagskraft setzte er die gemeinsamen Werte von AWO und SPD Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit in allen seinen unzähligen Ämtern und Funktionen in die Tat um.
<blockquote>"'Als ich damals Bürgermeister wurde, hatte Mildstedt noch keine Kanalisation.'" Mit diesem Satz habe Hanne Henkens früher fast jede Ansprache begonnen, so der Ortsverein weiter. "Inzwischen ist Mildstedt ein Dorf mit fast 4.000 Menschen, das alles hat, was man zum Leben benötigt. Der heute viel beschworene Begriff der Nachhaltigkeit – der Vereinbarung von Ökologie, Ökonomie und Sozialem – war schon vor Jahrzehnten in Hanne Henkens' politischem Handeln tief verankert."<ref>Für diese beiden Absätze vgl. Nachruf des Ortsvereins am 23.6.2020 auf facebook, abgerufen 27.6.2020.</ref></blockquote>


Dabei war ihm die Verbindung von AWO und SPD immer besonders wichtig. ''„Büst du denn ok bi de AWO?“'' fragte Hanne den heutigen SPD-Kreisvorsitzenden [[Carsten-F. Sörensen]] bei deren ersten Begegnung als Hanne Henkens den [[Ortsverein Risum-Lindholm|SPD Ortsverein Risum-Lindholm]] besucht hat. Das war Carsten-F. Sörensen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was sich nach der Begegnung mit Hanne Henkens aber schnell änderte. Hanne Henkens hat ihn angeworben – wie so viele zuvor und danach. ''„Hanne Henkens war ein herausragender Sozialdemokrat, der weit über Mildstedt hinausgewirkt hat“'', sagt [[Carsten-F. Sörensen]] heute.
Auch eine kleine Chronik des [https://spd-mildstedt.de/geschichte/ Ortsvereins Mildstedt/Rosendahl] bis [[2000]] verfasste er.
 
== Stimmen ==
Einen "Mann der Hemdsärmelgeneration" nannte ihn sein Sohn [[Hans-Peter Henkens]]. "Anpacken und wegschaffen. Ein Macher durch und durch."<ref name=":1" />
 
Und sein Ortsverein urteilt: "In den 74 Jahren [...] in der SPD war er die wohl prägendste Persönlichkeit des Ortsvereins Mildstedt/Rosendahl und der gesamten Gemeinde Mildstedt. [...] Hanne war ein Macher, der seiner Zeit im besten Sinne voraus war. Die Aufzählung aller seiner Errungenschaften ist gar nicht möglich. [...] Gepaart mit seiner Durchschlagskraft [sic] setzte er die gemeinsamen Werte von AWO und SPD Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit in allen seinen unzähligen Ämtern und Funktionen in die Tat um."<ref name=":3" />


==Ehrungen==
==Ehrungen==
*Die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielt Hanne Henkens am [[9. August]] [[1989]].<ref name=":0" />
*Die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielt Hanne Henkens am [[9. August]] [[1989]].<ref name=":0" />
*Am [[1. Oktober]] [[1991]] lud Bundespräsident Richard von Weizsäcker Hanne Henkens in die Villa Hammerschmidt ein, um ihm „für die rekordverdächtigen Umsätze von Wohlfahrtsmarken“  zu danken.<ref name=":0" /> 
*Am [[30. April]] [[1991]] wurde er für seine Leistungen vom Ortsverein zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
*Am [[4. März]] [[1996]] ehrte ihn der damalige SPD-Bundesvorsitzende Oskar Lafontaine für sein unermüdliches Wirken mit dem „Ehrenbrief der Sozialdemokratie“ und dazugehöriger Medaille.<ref name=":0" />
*Am [[1. Oktober]] [[1991]] lud Bundespräsident Richard von Weizsäcker ihn in die Villa Hammerschmidt ein, um ihm "für die rekordverdächtigen Umsätze von Wohlfahrtsmarken"  zu danken.<ref name=":0" /> 
*Der damalige Landesgeschäftsführer [[Volker Andresen]] überreichte Hanne Henkens die „Verdienstmedaille des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt“ am [[26. August]] [[1997]]
*Am [[4. März]] [[1996]] zeichnete ihn der Parteivorsitzende [[Oskar Lafontaine]] für sein unermüdliches Wirken mit dem "Ehrenbrief der Sozialdemokratie" und der [[Willy-Brandt-Medaille]] aus.<ref name=":0" />
*Die Feuerwehren ehrten Hanne Henkens im März [[2000]] mit ihrer höchsten zu vergebenden Auszeichnung, der „Deutschen Feuerwehrmedaille
*AWO-Landesgeschäftsführer [[Volker Andresen]] überreichte ihm am [[26. August]] [[1997]] die "Verdienstmedaille des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt"; im März [[2016]] ehrte ihn Landesvorsitzender [[Wolfgang Baasch]] für 70 Jahre AWO-Mitgliedschaft.<ref name=":2" />
*Verdienstmedaille des Kreises Nordfriesland<ref name=":1" />
*Nach Ende seiner 30 Jahre währenden Amtszeit wurde er von der Gemeindevertretung Mildstedt zum Ehrenbürgermeister ernannt.
*Die Feuerwehren ehrten ihn im März [[2000]] mit ihrer höchsten zu vergebenden Auszeichnung, der "Deutschen Feuerwehrmedaille".
*Außerdem erhielt er die Verdienstmedaille des Kreises Nordfriesland.<ref name=":1" />


==Quellen==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
[[Kategorie:BürgermeisterIn]]
[[Kategorie:BürgermeisterIn]]
[[Kategorie:Arbeiterwohlfahrt]]
[[Kategorie:Arbeiterwohlfahrt]]
[[Kategorie:Willy-Brandt-Medaille]]
[[Kategorie:Willy-Brandt-Medaille]]
[[Kategorie:Kreisverband Nordfriesland]]
[[Kategorie:Ortsverein Mildstedt/Rosendahl]]

Aktuelle Version vom 5. Mai 2021, 18:38 Uhr

Hanne Henkens
Hanne Henkens
Hanne Henkens
Geboren: 26. August 1927
Gestorben: 18. Juni 2020

Johannes "Hanne" Henkens, * 26. August 1927 in Mildstedt, † 18. Juni 2020 in Mildstedt; Ehrenbürgermeister von Mildstedt und Ehrenvorsitzender des Ortsvereins. Mitglied der SPD seit 1946.

Leben & Beruf

Geboren wurde Johannes Henkens als siebtes von neun Kindern in der Mildstedter Westerreihe. Nach der Schule begann er eine Lehre als Zimmermann[1], wurde jedoch im 2. Weltkrieg noch zur Wehrmacht einberufen. 1945 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft nach Mildstedt zurück, nahm die Lehre wieder auf und machte 1949 seine Gesellenprüfung. Vom Hochbau ging er zum Tiefbau, arbeitete sich zum Schachtmeister hoch und war lange Jahre für den Deichbau zuständig.[2]

In dieser Zeit heirateten er und Ilse Henkens. Zwischen 12-Stunden-Arbeitstagen und Ehrenämtern sahen seine drei Kinder ihn selten. Die beiden Töchtern haben jedoch die soziale Ader der Familie geerbt, Sohn Hans-Peter Henkens darüber hinaus auch fast alle Ehrenämter des Vaters, einschließlich des AWO-Vorsitzes[3] und des Engagements in der Gemeindevertretung. 1984 starb Ilse Henkens. Ab 1995 lebte Hanne Henkens mit seiner Lebensgefährtin Marieliese zusammen.[2]

Arbeiterwohlfahrt

Hanne Henkens trat am 16. Januar 1946, kurz nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, in die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ein; bereits sein Vater und sein Großvater hatten sich dort an führender Stelle engagiert - so sei ihm gar nichts anderes übrig geblieben[3]. Am 6. September 1966 gründete er mit seiner Frau und sechs[3] anderen den Ortsverein der AWO in Mildstedt[2].

"Über seine Arbeit im Ortsverein zu erzählen, macht ihm sichtlich Spaß. Mal auf Hochdeutsch, mal op Plattdütsch. Wie er geschickt seine Fäden gesponnen hat, als Kommunalpolitiker und AWO Mann. Wie er gemeinsam mit seiner Frau Ilse die Sozialstation aufgebaut - zunächst provisorisch im eigenen Wohnzimmer -, Rentnerwohnungen geplant und realisiert, Seniorennachmittage und -fahrten organisiert, eine Altentagesstätte und einen Kinderkleiderladen eröffnet hat."[3]

Vom 7. März 1980 bis 2007 war er Ortsvorsitzender, von 1986 bis 1989 Kreisvorsitzender der AWO Nordfriesland, gleichzeitig gehörte er dem Vorstand des AWO-Landesverbandes an. 1986 organisierte die AWO Mildstedt die erste Kinderferienwoche mit 25 Kindern[2] – an der 32. Woche 2017 nahmen 120 Kinder teil.[4]

Hanne Henkens trug auch wesentlich dazu bei, dass die AWO Mildstedt mit 853 Mitgliedern[5] - 2019 schon 950[3] - gemessen an der Einwohnerzahl des Ortes heute der größte AWO-Ortsverein Deutschlands ist.[2]

"Dabei war ihm die Verbindung von AWO und SPD immer besonders wichtig. 'Büst du denn ok bi de AWO?' fragte Hanne den heutigen SPD-Kreisvorsitzenden Carsten-F. Sörensen bei deren ersten Begegnung als Hanne den SPD Ortsverein Risum-Lindholm besucht hat. Das war Carsten-F. Sörensen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was sich nach der Begegnung mit Hanne aber schnell änderte. Hanne hat ihn angeworben – wie so viele zuvor und danach. 'Hanne Henkens war ein herausragender Sozialdemokrat, der weit über Mildstedt hinausgewirkt hat', sagt Carsten-F. Sörensen heute."[6]

Partei & Politik

Hanne Henkens in jungen Jahren

Hanne Henkens trat 1946 mit 19 Jahren in die SPD ein und beteiligte sich an der Neugründung und am Aufbau der Partei. 20 Jahre lang, bis zur Gründung der AWO, wurde von hier aus auch die Wohlfahrtsarbeit in Gang gehalten.[3] Als Vorsitzender von 1954 bis 1962 und von 1982 bis 1991 machte er den Ortsverein Mildstedt/Rosendahl zu einem der mitgliederstärksten Ortsvereine in Nordfriesland. Für diese Leistungen ernannte ihn der Ortsverein zum Ehrenvorsitzenden. Noch 2019, bei der Hundertjahrfeier des Ortsvereins, hielt er eine humorvolle Rede.[6]

Einige Jahre war er auch im Kreisvorstand [und?] in der Kreistagsfraktion der SPD aktiv.[6]

Kommunalpolitik

Hanne Henkens kam 1955 in den Gemeinderat von Mildstedt und gehörte ihm, mit einer kurzen Unterbrechung zwischen 1962 und 1964, bis zum Jahr 2000 an. Von 1970 bis 2000 war er außerdem ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde - fast auf den Tag genau 30 Jahre. Danach wurde er zum Ehrenbürgermeister ernannt.[6]

Der Ortsverein erinnert daran, dass in Hanne Henkens' aktiver Zeit die Gemeinde wegweisende Entscheidungen traf. Mit einer frühzeitigen Bereitstellung von KiTa-Plätzen für alle Kinder, dem Ausbau von Schule und Sporteinrichtungen, der Ausweisung neuer Baugebiete oder der Schaffung einer vielbeachteten Sozialstation mit gemeindeeigenen Seniorenwohnungen schuf sie sich eine zukunftsweisende Infrastruktur. Der auf Hanne Henkens zurückgehende Naturerlebnisraum (NER) dient Mildstedt und der Umgebung als grüne Lunge und der Gemeinde bis heute als Ausgleichsfläche, die Ökopunkte für notwendige Entwicklungen liefert. 1999 gründete er eine Stiftung, die die Sozialstation langfristig von Zuschüssen der Gemeinden unabhängig machen soll.

"'Als ich damals Bürgermeister wurde, hatte Mildstedt noch keine Kanalisation.'" Mit diesem Satz habe Hanne Henkens früher fast jede Ansprache begonnen, so der Ortsverein weiter. "Inzwischen ist Mildstedt ein Dorf mit fast 4.000 Menschen, das alles hat, was man zum Leben benötigt. Der heute viel beschworene Begriff der Nachhaltigkeit – der Vereinbarung von Ökologie, Ökonomie und Sozialem – war schon vor Jahrzehnten in Hanne Henkens' politischem Handeln tief verankert."[7]

Auch eine kleine Chronik des Ortsvereins Mildstedt/Rosendahl bis 2000 verfasste er.

Stimmen

Einen "Mann der Hemdsärmelgeneration" nannte ihn sein Sohn Hans-Peter Henkens. "Anpacken und wegschaffen. Ein Macher durch und durch."[2]

Und sein Ortsverein urteilt: "In den 74 Jahren [...] in der SPD war er die wohl prägendste Persönlichkeit des Ortsvereins Mildstedt/Rosendahl und der gesamten Gemeinde Mildstedt. [...] Hanne war ein Macher, der seiner Zeit im besten Sinne voraus war. Die Aufzählung aller seiner Errungenschaften ist gar nicht möglich. [...] Gepaart mit seiner Durchschlagskraft [sic] setzte er die gemeinsamen Werte von AWO und SPD Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit in allen seinen unzähligen Ämtern und Funktionen in die Tat um."[6]

Ehrungen

  • Die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielt Hanne Henkens am 9. August 1989.[1]
  • Am 30. April 1991 wurde er für seine Leistungen vom Ortsverein zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
  • Am 1. Oktober 1991 lud Bundespräsident Richard von Weizsäcker ihn in die Villa Hammerschmidt ein, um ihm "für die rekordverdächtigen Umsätze von Wohlfahrtsmarken"  zu danken.[1] 
  • Am 4. März 1996 zeichnete ihn der Parteivorsitzende Oskar Lafontaine für sein unermüdliches Wirken mit dem "Ehrenbrief der Sozialdemokratie" und der Willy-Brandt-Medaille aus.[1]
  • AWO-Landesgeschäftsführer Volker Andresen überreichte ihm am 26. August 1997 die "Verdienstmedaille des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt"; im März 2016 ehrte ihn Landesvorsitzender Wolfgang Baasch für 70 Jahre AWO-Mitgliedschaft.[5]
  • Nach Ende seiner 30 Jahre währenden Amtszeit wurde er von der Gemeindevertretung Mildstedt zum Ehrenbürgermeister ernannt.
  • Die Feuerwehren ehrten ihn im März 2000 mit ihrer höchsten zu vergebenden Auszeichnung, der "Deutschen Feuerwehrmedaille".
  • Außerdem erhielt er die Verdienstmedaille des Kreises Nordfriesland.[2]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Möller, Helmuth: "Geiht nich – gifft dat nich!" war immer sein Motto, Husumer Nachrichten, 23.6.2020
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Ein Macher durch und durch, Husumer Nachrichten, 26.8.2017
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 AWO-Landesverband SH e.V.: Echt AWO. Seit 1919. Erfahrung für die Zukunft, Broschüre zum 100. Jahrestag (Kiel o. J.), S. 8
  4. Möller, Helmuth: Wenn Teilnehmer zu Betreuern werden, Husumer Nachrichten, 16.8.2017
  5. 5,0 5,1 Awo-Mildstedt bleibt die Nummer eins, Husumer Nachrichten, 23.3.2016
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 Nachruf des Ortsvereins am 23.6.2020 auf facebook, abgerufen 27.6.2020
  7. Für diese beiden Absätze vgl. Nachruf des Ortsvereins am 23.6.2020 auf facebook, abgerufen 27.6.2020.