Otto Engel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Otto Engel''', * [[8.April]] [[1906]] in Magdeburg, † [[28. Mai]] [[1983]] in Kiel. Gelernter Tischler, Mitglied der SPD.
'''Otto Engel''', * [[8. April]] [[1906]] in Magdeburg, † [[28. Mai]] [[1983]] in Kiel. Gelernter Tischler, Mitglied der SPD.


== Leben ==
== Leben ==
Nach der Ausbildung zum Tischler in Magdeburg ging Otto Engel auf Wanderschaft, die ihn durch halb Europa führte. Auf diese Weise kam er 1928 nach Kiel. Seine politische Heimat fand er in der Arbeiterjugend und in der SPD. Der Kieler Parteivorstand schickte Engel zur Fortbildung an die Heimvolkshochschule nach Harriesleefeld. Danach arbeitete er bis 1933 als Werbeleiter der sozialdemokratischen Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung (VZ). Nach Machtantritt der Nazis und Verbot der VZ fand er eine Beschäftigung am Fahrkartenschalter des Kieler Hauptbahnhofs und überstand so die NS-Zeit. Aus dieser beruflichen Verbindung heraus gründete er nach Kriegsende die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands mit. 1949 gehörte Engel zu den Mitbegründern der Volksbühne Kiel. Als einer der "Männer der ersten Stunde" war Engel unmittelbar nach Kriegsende wieder für die SPD aktiv.       
Nach der Ausbildung zum Tischler in Magdeburg ging Otto Engel auf Wanderschaft, die ihn durch halb Europa führte. Auf diese Weise kam er [[1928]] nach Kiel. Seine politische Heimat fand er in der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Arbeiterjugend]] und in der SPD. Der Kieler Parteivorstand schickte ihn zur Fortbildung auf die Arbeitervolkshochschule nach Harrisleefeld. Danach arbeitete er bis [[1933]] als Werbeleiter der [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung (VZ)]]. Nach Machtantritt der Nazis und Verbot der VZ fand er eine Beschäftigung am Fahrkartenschalter des Kieler Hauptbahnhofs und überstand so die NS-Zeit. Aus dieser beruflichen Verbindung heraus gründete er nach Kriegsende die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands mit. [[1949]] gehörte er zu den Mitbegründern der (dritten) [[Freie Volksbühne Kiel|Volksbühne Kiel]].  


== Parteiämter ==
== Parteiämter ==
Von der Wiedergründung der Kieler SPD am 4. Oktober 1945 bis 1971 war Otto Engel hauptamtlicher Sekretär des SPD Kreisverbands Kiel. Norbert Gansel bezeichnete Otto Engel als " Parteisekretär von altem Schrot und Korn und heimlichen König der Parteiorganisation".
Als einer der "Menschen der ersten Stunde" wurde Otto Engel unmittelbar nach Kriegsende wieder für die SPD aktiv. Von der Wiedergründung in Kiel am [[4. Oktober]] [[1945]] bis [[1971]] war er hauptamtlicher Sekretär des [[Kreisverband Kiel|Bezirks- bzw. Kreisverbandes Kiel]]. [[Norbert Gansel]] bezeichnete ihn als "Parteisekretär von altem Schrot und Korn und heimlichen König der Parteiorganisation".


== Kommunalpolitik ==
== Kommunalpolitik ==
Von der ersten ernannten Ratversammlung am 6. Dezember 1945 an gehörte Engel viele Jahre der Kieler Selbstverwaltung an.
Von der ersten ernannten Ratversammlung am [[6. Dezember]] [[1945]] an gehörte Engel viele Jahre der Kieler Selbstverwaltung an. Von 1946 bis 1948 war er ehrenamtlicher Stadtrat und zuständig für das Wohnungswesen.  
Von 1946 - 1948 war er ehrenamtlicher Stadtrat und zuständig für das Wohnungswesen.  


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
[[Datei:Fotos 2340.jpg|thumb|280px|left|Bundesverdienstkreuz für die Kommunalpolitiker Otto Engel (SPD, Bildmitte) und Hans Steinert (CDU)]]
[[Datei:Fotos 2340.jpg|thumb|280px|left|Bundesverdienstkreuz für die Kommunalpolitiker Otto Engel (SPD, Bildmitte) und Hans Steinert (CDU)]]
1973 wurde Otto Engel von Bundespräsident Gustav Heinemann das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
[[1973]] wurde Otto Engel von Bundespräsident [[Gustav Heinemann]] das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.


== Literatur ==
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*Kieler Nachrichten v. 7.4.1981
*Kieler Nachrichten v. 7.4.1981
*Kieler Nachrichten v. Mai 1983
*Kieler Nachrichten v. Mai 1983




[[Kategorie:Kreisverband Kiel|Engel, Otto]]
[[Kategorie:Kreisverband Kiel|Engel, Otto]]

Version vom 15. August 2016, 00:56 Uhr

Otto Engel
Otto Engel
Otto Engel
Geboren: 8. April 1906
Gestorben: 28. Mai 1983

Otto Engel, * 8. April 1906 in Magdeburg, † 28. Mai 1983 in Kiel. Gelernter Tischler, Mitglied der SPD.

Leben

Nach der Ausbildung zum Tischler in Magdeburg ging Otto Engel auf Wanderschaft, die ihn durch halb Europa führte. Auf diese Weise kam er 1928 nach Kiel. Seine politische Heimat fand er in der Arbeiterjugend und in der SPD. Der Kieler Parteivorstand schickte ihn zur Fortbildung auf die Arbeitervolkshochschule nach Harrisleefeld. Danach arbeitete er bis 1933 als Werbeleiter der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung (VZ). Nach Machtantritt der Nazis und Verbot der VZ fand er eine Beschäftigung am Fahrkartenschalter des Kieler Hauptbahnhofs und überstand so die NS-Zeit. Aus dieser beruflichen Verbindung heraus gründete er nach Kriegsende die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands mit. 1949 gehörte er zu den Mitbegründern der (dritten) Volksbühne Kiel.

Parteiämter

Als einer der "Menschen der ersten Stunde" wurde Otto Engel unmittelbar nach Kriegsende wieder für die SPD aktiv. Von der Wiedergründung in Kiel am 4. Oktober 1945 bis 1971 war er hauptamtlicher Sekretär des Bezirks- bzw. Kreisverbandes Kiel. Norbert Gansel bezeichnete ihn als "Parteisekretär von altem Schrot und Korn und heimlichen König der Parteiorganisation".

Kommunalpolitik

Von der ersten ernannten Ratversammlung am 6. Dezember 1945 an gehörte Engel viele Jahre der Kieler Selbstverwaltung an. Von 1946 bis 1948 war er ehrenamtlicher Stadtrat und zuständig für das Wohnungswesen.

Ehrungen

Bundesverdienstkreuz für die Kommunalpolitiker Otto Engel (SPD, Bildmitte) und Hans Steinert (CDU)

1973 wurde Otto Engel von Bundespräsident Gustav Heinemann das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Literatur

  • Schleswig-Holsteinische Volkszeitung v. 7.4.1966
  • Kieler Nachrichten v. 7.4.1971
  • Kieler Nachrichten v. 19.6.1973
  • Kieler Nachrichten v. 7.4.1981
  • Kieler Nachrichten v. Mai 1983