Alex Lütjens

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Alex Lütjens
Gestorben: 4. Juni 1915

Johann Friedrich Alexander 'Alex' Lütjens, * 1856[1], † 4. Juni 1915 in Kiel[2] im Alter von 58 Jahren; Maschinenbauer und Berichterstatter. SPD-Mitglied seit 16. April 1875 (ADAV).

Mutter: Elisabeth, geb. Güttzlow, Vater wohl schon früh gestorben[3]

Unter dem Sozialistengesetz war er für die Partei in Hamburg aktiv, 11 Jahre lang als Bezirks- und Distriktführer im ersten Reichstagswahlkreis. Von 1887 bis 1890 gehörte er dem Zentralwahlkomitee und der Exekutive der Hamburger Partei an. Bis 1893 war er dann offiziell Vertrauensmann für den Wahlkreis, außerdem Kassierer in dessen 7. Distrikt[4]. Bis zum Verbot der Hamburger „Bürgerzeitung“ 1887 wirkte er dort als Hafenberichterstatter. Ende Oktober 1895 kam er als Redakteur zur Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung. Für seine Artikel saß er insgesamt sechseinhalb Monate im Gefängnis.[5] Er wurde aber auch mal freigesprochen, so 1898 gemeinsam mit Carl Legien[6]

In Hamburg engagierte er sich auch in der „Freidenker-Gesellschaft“ zur Erziehung von Kindern.[7]

Auch in Kiel war er in der Partei aktiv, u.a. jahrelang als Schriftführer des Kieler Ortsvereins, belegt 1899 bis 1909[8]. Außerdem soll er 1. Bevollmächtiger des Kieler Ortsvereins des Metallarbeiterverbands gewesen sein, daher gehörte er auch dem Gewerkschaftskartell an. Daher war er auch Ansprechpartner für Bewerber als Kieler Arbeitersekretär.[9] In Hamburg hatte er auch schon mal dem Gewerkschaftskartell angehört, dort offenbar für die Schlachter.[10]

Noch im April 1915 wurde er noch als neuer Beisitzer in den Vorstand des Distrikt West gewählt[11], obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon lange sehr krank war und sich deshalb zurückgezogen hatte. Kurz darauf wurde ihm ein Bein amputiert. Bei der Versammlung wurde er auch für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Die Trauerfeier fand im Kieler Krematorium statt, dort sprachen Wilhelm Brecour und aus Hamburg Karl Frohme.[12]

Einzelnachweise

Adressbücher 1914 & 1915: Lütjens, J. F. Alex., Berichterst., Gutenbergstr. 58.

Landesarchiv: Abt. 352.3, Nr. 176, Abt. 352.3, Nr. 173, Abt. 352.3, Nr. 166

  1. Bei seinem Eintritt 1875 war er 19, siehe Hamburger Echo 10.6.1915 vermutlich in Hamburg, bei seinem Tod 58
  2. Standesamt III, Signatur 32, Urkunde 858: Johann Friedrich Alexander, gestorben 4.6.1915. Anzeige der VZ im Hamburger Echo 8.6.1915
  3. Todesanzeige des Sohns im Hamburger Echo 15.1.1903
  4. Hamburger Echo 1.3.1893
  5. Hamburger Echo 6.6.1915
  6. Hamburger Echo 18.12.1898
  7. Hamburger Echo 20.9.1891
  8. u.a. 1904 wiedergewählt: Hamburger Echo 27.11.1904, siehe Vorstände auf der Seite des Ortsvereins.
  9. Hamburger Echo 15.12.1903, dort Anschrift Knooper Weg 106
  10. Hamburger Echo 18.10.1892
  11. VZ 24.4.1915
  12. Hamburger Echo 10.6.1915