Ortsverein Seedorf

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Der Ortsverein Seedorf war eine Gliederung im Kreisverband Segeberg. Er war im März 2023 nicht mehr in der Übersicht des Kreisverbandes über die Ortsvereine aufgeführt[1]

Vorsitzender war um 2010 Lutz Frank[2]; die Schriftführerin war parteilos. Von 1960 bis mindestens 1975 war Manfred Frank Vorsitzender.[3]

Kommunalpolitik

Seit der Kommunalwahl 2023 hat die KFS vier Sitze in der 13köpfigen Gemeindevertretung.[4]

2010 schlossen sich Mitglieder von SPD und Grünen, ein CDU-Mitglied und Parteilose zur Kommunalen Fraktion Seedorf (KFS) zusammen[2]. Auslöser für diesen Schritt waren die absolute Mehrheit einer Fraktion und die dadurch entstandene "innere Zerrissenheit der Gemeindevertretung".

"Die Ideen der kleineren Fraktionen - und mochten sie noch so gut sein - wurden ohne Diskussion schon im Keim erstickt. [...] Im Laufe der Zeit missfiel der Stil immer mehr. Nicht nur Gemeindevertreter, auch Bürgerinnen und Bürger wurden abgekanzelt." -[2]

Außerdem hatten sowohl SPD als auch Grüne Probleme, für die nächste Kommunalwahl eine Liste aufzustellen. Nach dem Zusammenschluss konnten sie der neunköpfigen Mehrheitsfraktion immerhin acht Vertreterinnen und Vertreter in der zu dieser Zeit offenbar 17köpfigen Gemeindevertretung entgegensetzen.

Laut Übersicht der Gemeinde hatte die SPD nach der Kommunalwahl 2003 mit Gerd Tonn noch einen Vertreter in der Gemeindevertretung; er schied 2004 aus. Tatsächlich waren es wohl vier. Die Übersicht wird erschwert, weil die letzte Fraktionszugehörigkeit auch bei früheren Mandaten verwendet wird, die Angabe SPD also auch dort nicht mehr auftaucht, wo sie korrekt wäre. Ab der Kommunalwahl 2008 ist nur noch die KFS vermerkt, die erst 2010 gebildet wurde.[5]

Lutz Frank war noch bis 2016 Gemeindevertreter, auch als 1. (2013-2016) und 2. stellv. Bürgermeister (2003-2013). Vor 2003 war Paul Kramp Fraktionsvorsitzender (Gemeindevertreter bis 2013), auch Kai Fischer war Gemeindevertreter (2008-2018). Alle drei beteiligten sich an der Neugründung. Von anderen, die auf dem Foto zur Gründung der KFS sind, ist die Parteizugehörigkeit nicht mehr zu ermitteln.

Bürgermeister

Manfred Frank war Gemeindevertreter und von 1962 bis mindestens 1975 (evtl. bis zu seinem Tod 2003) auch ehrenamtlicher Bürgermeister.

Geschichte

1929 wurde Alfred Ahrens Amts- und Gemeindevorsteher (=Bürgermeister) in Seedorf. In der Kommunalwahl 1929 wurde er zudem in den Kreistag des Kreises Segeberg gewählt.

"Im Nebenerwerb betreut er [in Seedorf] auch noch die Geschäftsstelle der Vereinsbank Bad Segeberg, die Außenstelle des Arbeitsamts Neumünster und die Poststelle der Gemeinde. Nach der NS-Machtübernahme 1933 wird der frisch bestätigte Ahrens aus seinem Amt entfernt und für zehn Tage in "Schutzhaft" genommen. Er tritt erneut zur Gemeindewahl an und wird postwendend erneut verhaftet und im Konzentrationslager Kuhlen/Kreis Segeberg festgehalten. Seine Haftentlassung zwei Wochen später erfolgt unter der Auflage, sein Siedlungshaus zu verkaufen, den Kreis Segeberg zu verlassen und fortzuziehen. Seine Nebenerwerbsquellen sind zu diesem Zeitpunkt bereits versiegt. Es folgen Jahre der Erwerbslosigkeit."[6]

Er kehrte nicht nach Seedorf zurück.

Einzelnachweise

  1. Homepage SPD Kreis Segeberg - Ortsvereine, abgerufen 27.3.2023
  2. 2,0 2,1 2,2 Die Kommunale Fraktion Seedorf entsteht, abgerufen 24.4.2025
  3. Ob Lutz Frank sein Sohn oder sonst verwandt war, ist bisher nicht ermittelt.
  4. Der Landeswahlleiter: Gemeindewahlen 14. Mai 2023, Seedorf. Amtliches Endergebnis
  5. Gemeindevertretung der Gemeinde Seedorf, abgerufen 24.4.2025. Die Einträge beginnen erst nach der Kommunalwahl 2003.
  6. Danker, Uwe / Lehmann-Himmel, Sebastian: Geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung der personellen und strukturellen Kontinuität nach 1945 in der schleswig-holsteinischen Legislative und Exekutive (Schleswig-Holsteinischer Landtag 2016) (Drucksache 18/4464), S. 235 f.