Dietrich Wiebe: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Prof. Dr. Dietrich Wiebe''', * [[19. September]] [[1938]] in Danzig-Langfuhr (heute Gdansk/Polen); † [[5. Juli]] [[2009]] in Stocksee/Krs. Segeberg; Geograph. Verheiratet, 4 Kinder; mennonitischen Glaubens. Mitglied der SPD seit [[1978]].
'''Prof. Dr. Dietrich Wiebe''', * [[19. September]] [[1938]] in Danzig-Langfuhr (heute Gdánsk-Wrzeszcze/Polen); † [[5. Juli]] [[2009]] in Stocksee/Krs. Segeberg; Geograph. Mitglied der SPD ab [[1978]].


== Leben & Beruf ==
== Leben & Beruf ==
LIS:
Dietrich Wiebe machte [[1959]] sein Abitur in Peine; in dieser Zeit betrieb er auch Musik (Kontrabass im Schulorchester und in Tanzkapellen) und Kraftsport(Gewichtheben und Ringen).<ref>Ratsgymnasium Peine: ''[https://web.archive.org/web/20180704212915/https://ratsgymnasium-pe.de/ratse/index.php/schulleben/40-ehemalige/213-goldener-abiturient-im-stocksee-ertrunken.html Goldener Abiturient im Stocksee ertrunken]'', Homepage, Januar 2009 (über Wayback Machine), abgerufen 21.4.2025</ref> Nach dem Wehrdienst (Reserveoffizier) studierte in Göttingen und Kiel Geographie, Germanistik, Psychologie und Pädagogik. [[1967]] wurde er an der Universität Kiel zum Dr. phil. promoviert, [[1976]] folgte ebenfalls in Kiel die Habilitation zum Dr. rer. nat. habil. und die Lehrbefähigung für das Fach Geographie. [[1981]] wurde er außerplanmäßiger Professor am Geographischen Institut der Universität Kiel, was mit ausgedehnten Forschungsaufenthalten in der Türkei, Iran, Afghanistan, Pakistan und Indien verbunden war.


1959 Abitur auf dem Ratsgymnasium Peine, anschließend Wehrdienst (Reserveoffizier), Studium der Geographie, Germanistik, Psychologie und Pädagogik an den Universitäten Göttingen und Kiel. 1967 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Kiel.
Dietrich Wiebe war verheiratet, das Ehepaar hatte vier Kinder. Sie lebten Am Dorfplatz 4 in Stocksee. Er (wohl auch die Familie) war mennonitischen Glaubens.  


1976 Habilitation zum Dr. rer. nat. habil. an der Universität Kiel. Venia legendi für das Fach Geographie, 1981 apl. Professor, tätig am Geographischen Institut der Universität Kiel. Ausgedehnte Forschungsaufenthalte in der Türkei, Iran, Afghanistan, Pakistan und Indien.
Er war Mitglied der [[Arbeiterwohlfahrt]], des Verbandes Hochschule und Wissenschaft, des ''Institute for Regional Development Studies'' in Kanpur/Indien, des Ausschusses für Dorferneuerung im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund und gehörte zeitweise den Vorständen des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes und der Archäologischen Gesellschaft Schleswig-Holstein an und war Vorsitzender des Beirats Naturpark Holsteinische Schweiz.


Ab [[1978]] Vorsitzender des [[Ortsverein Stocksee|Ortsvereins Stocksee]] (ehem OV, heute keine pol Parteien mehr in der Gemeindevertretung, nur örtliche WGen)
Am [[5. Juli]] [[2009]] kam er durch einen Badeunfall im Stocksee ums Leben.<ref>''Stocksees Ex-Bürgermeister Dietrich Wiebe ertrunken'', ''Hamburger Abendblatt'', 7.7.2009</ref>


Mitglied der [[Arbeiterwohlfahrt]].
== Partei & Politik ==
Dietrich Wiebe trat [[1978]] in die SPD ein und übernahm im selben Jahr den Vorsitz des [[Ortsverein Stocksee|Ortsvereins Stocksee]].


Seit 1978 Gemeindevertreter und Bürgermeister der Gemeinde Stocksee, 1983-1990 Mitglied Kreistag Segeberg, Schulverbandsvorsteher Bornhöved, 1. stellv. Amtsvorsteher Bornhöved, bürgerliches Mitglied im Kulturausschuß Kreistag Segeberg, Vorsitzender des Beirats "Naturpark Holsteinische Schweiz".
Gleichzeitig wurde er Gemeindevertreter, was er bis [[2009]] blieb. Von [[1983]] bis [[1990]] gehörte er dem Kreistag des Kreises Segeberg an, anschließend noch bis [[1998]] als bürgerliches Mitglied dessen Kulturausschuss. Er war zeitweise 1. stellv. Amtsvorsteher des Amtes Bornhöved ([[1990]]-[[1994]]) und Verbandsvorsteher des Schulverbands Amt Bornhöved ([[1994]]-[[1998]]).


Mitglied des Verbandes Hochschule und Wissenschaft, des Institute for Regional Development Studies in Kanpur/Indien, des Ausschusses für Dorferneuerung im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund, Vorstandsmitglied Schleswig-Holsteinischer Heimatbund und Vorstandsmitglied Archäologische Gesellschaft Schleswig- Holstein.
Schon [[1978]] wurde er auch zum ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt, ein Amt, das er 21 Jahre lang ausübte; kein Bürgermeister war länger im Amt. Sein Nachfolger nannte einige herausragende Projekte aus dieser Zeit:
<blockquote>"[...] die Beschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges vor dreißig Jahren, immer wieder anstehende Straßenbaumaßnahmen, den Kauf der „Alten Meierei“, den Bau des Feuerwehrhauses, mehrere bauliche Erschließungsmaßnahmen, Schaffung einer Sportfläche sowie die komplexe Ortsentwässerung und die Aufstellung des Landschafts- und Flächenutzungsplanes. In diese Zeit fiel auch die Einführung des Gemeindewappens und einer Gemeindeflagge. Bei allen gemeindlichen Maßnahmen war ihm immer daran gelegen, die Belastungen für die Einwohner möglichst niedrig zu halten. Daneben war dem Geehrten besonders an der Überarbeitung und Fortführung der Schulchronik ab 1850 gelegen, um die früheren Ereignisse auch künftigen Generationen zu erhalten."<ref name=":0">''[https://web.archive.org/web/20180704153418if_/https://www.shgt.de/docs/03_09.pdf Prof. Dr. Dietrich Wiebe Ehrenbürgermeister der Gemeinde Stocksee]'', ''Die Gemeinde SH'', 3/2009, S. 94 (über WebArchive.org)</ref></blockquote>


Zahlreiche Veröffentlichungen zur Wirtschafts- und Sozialstruktur im Islamischen Orient und zur Landeskunde und Raumordnung Schleswig-Holsteins, Niedersachsens und Belgiens. Raumgestaltende Wirtschafts- und Sozialsysteme in Mittelasien, Paderborn, München 1977. Das Programm Nord, Paderborn, München 1979; Afghanistan, Stuttgart 1984.  
=== Landtag ===
In den Landtagswahlen [[Landtagswahl 1988|1988]] und [[Landtagswahl 1992|1992]] wurde Dietrich Wiebe im Wahlkreis 22 (später 34, Segeberg-Ost) direkt gewählt. Er war aktiv in den Ausschüssen für Kultur, Jugend und Sport, für Umwelt, Bildung, im Ersten Untersuchungsausschuss der 13. Wahlperiode, im Landeskleingartenausschuss sowie stellvertretend im Agrar-, Wirtschafts- und Eingabenausschuss.


== Partei & Politik ==
== Veröffentlichungen ==
Auswahl:
*''25 Jahre Schulverband Amt Bornhöved : 23. Februar 1968 - 23. Februar 1993'' (Schulverband Amt Bornhöved 1993)
*''Ausländische Gewerbebetriebe in Kiel'' (Flensburg [Forschungsstelle für Regionale Landeskunde] 1988)
*''Chronik für die Schule zu Stocksee'' (Stocksee [Alte Schule] 1985) (als Hrsg.)
*''Industrieansiedlungen in ländlichen Gebieten : Dargestellt am Beispiel der Gemeinden Wahlstedt und Trappenkamp im Kreis Segeberg'' (Schriften des Geographischen Instituts der Universität Kiel, Bd. 28, H. 3, 1968)
*[https://web.archive.org/web/20090105072304/http://www.uni-kiel.de/Geographie/Wiebe/wievlis.htm Veröffentlichungsverzeichnis am Geografischen Institut (nur noch über Wayback Machine)], abgerufen 21.4.2025
*Eine Übersicht über Dietrich Wiebes zahlreiche und breit gefächerte Veröffentlichungen bietet auch der [https://d-nb.info/gnd/106365800 Katalog der Dt. Nationalbibliothek].


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
*[[1994]]: Freiherr-vom-Stein-Medaille des Landes Schleswig-Holstein
*[[1994]] erhielt er die Freiherr-vom-Stein-Medaille des Landes Schleswig-Holstein.
*[[14. Januar]] [[1998]]: Bundesverdienstkreuz am Bande (ausgehändigt [[24. März]] [[1998]])
*Am [[14. Januar]] [[1998]] wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt (ausgehändigt [[24. März]] [[1998]]).
*[[2009]]: Ehrenbürgermeisterwürde der Gemeinde Stocksee
*Am [[4. Januar]] [[2009]] wurde er auf Beschluss der Gemeindevertretung zum Ehrenbürgermeister der Gemeinde Stocksee ernannt. Anlass war die Beendigung seiner kommunalpolitischen Tätigkeit nach 30 Jahren. Die Ehrenurkunde überreichte ihm sein Nachfolger im Rahmen einer Feierstunde mit zahlreichen Gästen und Weggefährten im Stockseer Krug.<ref name=":0" />


== Links ==
== Links ==
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[[Kategorie:Kreisverband Segeberg]]
[[Kategorie:Kreisverband Segeberg]]
[[Kategorie:Vervollständigen]]
[[Kategorie:Ortsverein Stocksee]]
[[Kategorie:BürgermeisterIn]]

Version vom 21. April 2025, 22:02 Uhr

Dietrich Wiebe
Dietrich Wiebe
Dietrich Wiebe
Geboren: 19. September 1938
Gestorben: 5. Juli 2009

Prof. Dr. Dietrich Wiebe, * 19. September 1938 in Danzig-Langfuhr (heute Gdánsk-Wrzeszcze/Polen); † 5. Juli 2009 in Stocksee/Krs. Segeberg; Geograph. Mitglied der SPD ab 1978.

Leben & Beruf

Dietrich Wiebe machte 1959 sein Abitur in Peine; in dieser Zeit betrieb er auch Musik (Kontrabass im Schulorchester und in Tanzkapellen) und Kraftsport(Gewichtheben und Ringen).[1] Nach dem Wehrdienst (Reserveoffizier) studierte in Göttingen und Kiel Geographie, Germanistik, Psychologie und Pädagogik. 1967 wurde er an der Universität Kiel zum Dr. phil. promoviert, 1976 folgte ebenfalls in Kiel die Habilitation zum Dr. rer. nat. habil. und die Lehrbefähigung für das Fach Geographie. 1981 wurde er außerplanmäßiger Professor am Geographischen Institut der Universität Kiel, was mit ausgedehnten Forschungsaufenthalten in der Türkei, Iran, Afghanistan, Pakistan und Indien verbunden war.

Dietrich Wiebe war verheiratet, das Ehepaar hatte vier Kinder. Sie lebten Am Dorfplatz 4 in Stocksee. Er (wohl auch die Familie) war mennonitischen Glaubens.

Er war Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, des Verbandes Hochschule und Wissenschaft, des Institute for Regional Development Studies in Kanpur/Indien, des Ausschusses für Dorferneuerung im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund und gehörte zeitweise den Vorständen des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes und der Archäologischen Gesellschaft Schleswig-Holstein an und war Vorsitzender des Beirats Naturpark Holsteinische Schweiz.

Am 5. Juli 2009 kam er durch einen Badeunfall im Stocksee ums Leben.[2]

Partei & Politik

Dietrich Wiebe trat 1978 in die SPD ein und übernahm im selben Jahr den Vorsitz des Ortsvereins Stocksee.

Gleichzeitig wurde er Gemeindevertreter, was er bis 2009 blieb. Von 1983 bis 1990 gehörte er dem Kreistag des Kreises Segeberg an, anschließend noch bis 1998 als bürgerliches Mitglied dessen Kulturausschuss. Er war zeitweise 1. stellv. Amtsvorsteher des Amtes Bornhöved (1990-1994) und Verbandsvorsteher des Schulverbands Amt Bornhöved (1994-1998).

Schon 1978 wurde er auch zum ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt, ein Amt, das er 21 Jahre lang ausübte; kein Bürgermeister war länger im Amt. Sein Nachfolger nannte einige herausragende Projekte aus dieser Zeit:

"[...] die Beschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges vor dreißig Jahren, immer wieder anstehende Straßenbaumaßnahmen, den Kauf der „Alten Meierei“, den Bau des Feuerwehrhauses, mehrere bauliche Erschließungsmaßnahmen, Schaffung einer Sportfläche sowie die komplexe Ortsentwässerung und die Aufstellung des Landschafts- und Flächenutzungsplanes. In diese Zeit fiel auch die Einführung des Gemeindewappens und einer Gemeindeflagge. Bei allen gemeindlichen Maßnahmen war ihm immer daran gelegen, die Belastungen für die Einwohner möglichst niedrig zu halten. Daneben war dem Geehrten besonders an der Überarbeitung und Fortführung der Schulchronik ab 1850 gelegen, um die früheren Ereignisse auch künftigen Generationen zu erhalten."[3]

Landtag

In den Landtagswahlen 1988 und 1992 wurde Dietrich Wiebe im Wahlkreis 22 (später 34, Segeberg-Ost) direkt gewählt. Er war aktiv in den Ausschüssen für Kultur, Jugend und Sport, für Umwelt, Bildung, im Ersten Untersuchungsausschuss der 13. Wahlperiode, im Landeskleingartenausschuss sowie stellvertretend im Agrar-, Wirtschafts- und Eingabenausschuss.

Veröffentlichungen

Auswahl:

  • 25 Jahre Schulverband Amt Bornhöved : 23. Februar 1968 - 23. Februar 1993 (Schulverband Amt Bornhöved 1993)
  • Ausländische Gewerbebetriebe in Kiel (Flensburg [Forschungsstelle für Regionale Landeskunde] 1988)
  • Chronik für die Schule zu Stocksee (Stocksee [Alte Schule] 1985) (als Hrsg.)
  • Industrieansiedlungen in ländlichen Gebieten : Dargestellt am Beispiel der Gemeinden Wahlstedt und Trappenkamp im Kreis Segeberg (Schriften des Geographischen Instituts der Universität Kiel, Bd. 28, H. 3, 1968)
  • Veröffentlichungsverzeichnis am Geografischen Institut (nur noch über Wayback Machine), abgerufen 21.4.2025
  • Eine Übersicht über Dietrich Wiebes zahlreiche und breit gefächerte Veröffentlichungen bietet auch der Katalog der Dt. Nationalbibliothek.

Ehrungen

  • 1994 erhielt er die Freiherr-vom-Stein-Medaille des Landes Schleswig-Holstein.
  • Am 14. Januar 1998 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt (ausgehändigt 24. März 1998).
  • Am 4. Januar 2009 wurde er auf Beschluss der Gemeindevertretung zum Ehrenbürgermeister der Gemeinde Stocksee ernannt. Anlass war die Beendigung seiner kommunalpolitischen Tätigkeit nach 30 Jahren. Die Ehrenurkunde überreichte ihm sein Nachfolger im Rahmen einer Feierstunde mit zahlreichen Gästen und Weggefährten im Stockseer Krug.[3]

Links

Einzelnachweise

  1. Ratsgymnasium Peine: Goldener Abiturient im Stocksee ertrunken, Homepage, Januar 2009 (über Wayback Machine), abgerufen 21.4.2025
  2. Stocksees Ex-Bürgermeister Dietrich Wiebe ertrunken, Hamburger Abendblatt, 7.7.2009
  3. 3,0 3,1 Prof. Dr. Dietrich Wiebe Ehrenbürgermeister der Gemeinde Stocksee, Die Gemeinde SH, 3/2009, S. 94 (über WebArchive.org)