Max Kukil: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. Dezember 2015, 14:31 Uhr

Max Kukil
Max Kukil
Max Kukil
Geboren: 10. November 1904
Gestorben: 17. Januar 1959

Max Kukil, bis 1950: Max Kukielczynski (* 10. November 1904 in Breslau; † 17. Januar 1959 in Bonn) war Landtagsabgeordneter und SPD-Mitarbeiter. Mitglieder der SPD seit 1919.

Leben & Beruf

Nach der Volksschule arbeitete Max Kukil 1919-1922 als Lehrling in der Versicherungsbranche. Bis 1928 war er dann Angestellter im Innen- und Außenbereich einer Versicherung.

1928-1931 war Max Kukil hauptberuflicher Sekretär des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold in Breslau. 1931-1933 arbeitete er als Sekretär bei der SPD Breslau.

1932 wurde er verhaftet und von einem Sondergericht wegen Vorwurfs von körperlichen Auseinandersetzungen freigesprochen. April 1933 bis Dezember 1933 im KZ Breslau Dürrgoy und KZ Esterwegen II (Papenburg). Daraufhin war er bis Mai 1934 arbeitslos.

Er arbeitete dann bis Mai 1935 wieder in seinem gelernten Beruf als Provisionsvertreter bei einer Versicherung. Im Juni 1935 wurde er sogar wieder Geschäftsstellenleiter als Angestellter der Gothaer Feuerversicherungsbank in Breslau und in Berlin. Bis Max Kukil zum Kriegsdienst eingezogen wurden im April 1943 blieb er in diesem Job. Er wurde Mitglied des Widerstandskreises um Wilhelm Leuschner und vom Oktober bis November 1935 in "Schutzhaft" genommen.

Vom April 1943 bis September 1945 leistete Max Kukil Kriegsdienst und geriet in englische Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung engagierte sich max Kukil bei der Neugründung der SPD Schleswig-Holstein.

Mit Genehmigung durch den Landesinnenminister von Schleswig-Holstein änderte Max Kukielczynski 1950 seinen Namen in "Max Kukil". Der SPIEGEL berichtet dazu:

"In Schleswig-Holsteins neugewähltem Landtag gab es Zungensalat. Die Flut der Heimatvertriebenen hat einige schwer auszusprechende östlich klingende Namen in die Abgeordnetenliste gespült, die sich als Hindernis vor den parlamentarischen Redefluß legen. So erwies sich der Name des Abgeordneten Max Kukielczynski (SPD) beim Namensaufruf für die Schriftführerin als unaussprechbar. Nach der dritten namentlichen Abstimmung erhielten die Mitglieder des durch die linguistischen Eiertänze seiner Schriftführerin erheiterten Hohen Hauses eine hektographierte Mitteilung des Landtagspräsidenten: Mit Genehmigung des Innenministers habe der Abgeordnete Kukielczynski seinen Namen geändert. Er heißt jetzt Max Kukil."[1]

1957 zog Max Kukil nach in Bad Godesberg. Er wurde Mitglied des Hilfswerks "20.Juli 1944" und Mitglied des Personalgutachterausschusses in Köln zur Überprüfung von ehemaligen SS-Angehörigen, die sich um die Einstellung bei der Bundeswehr bewarben.

1959 wurde Max Kukil in Berlin Leiter des SPD-Parteivorstandes, beauftragt mit der Reorganisation des SPD-Ostbüros, das sich um die geflüchteten Parteiführern und -mitgliedern der SPD nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED 1946 kümmerte. Mit nur 55 Jahren verstarb Max Kukil plötzlich im Jahr 1959. Das warf Gerüchte um eine Ermordung (Vergiftung) wegen seiner Aufsicht über das SPD-Ostbüro auf:

Der Umstand, daß Kukil am 17. Januar 1959, wenige Stunden nach einem Besuch im Berliner Ostbüro an Herzversagen starb, führte zu der von der Staatssicherheit inspirierten Spekulation in der ostdeutschen Presse, er sei von Mitarbeitern des Ostbüros gerade noch rechtzeitig vergiftet worden, um seine Erkenntnisse nicht an den Parteivorstand der SPD weitergeben zu können. Auch in der Bundesrepublik wurde dieses Gerücht verbreitet.[2]

Max Kukil war verheiratet mit Martha Kukil.

Partei & Politik

Mit 15 Jahren wurde Max Kukil 1919 organisierter Jungsozialist und Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend in Breslau.

Im Frühjahr 1933 war Max Kukil SPD-Spitzenkandidat für die Stadtverordnetenwahl in Breslau.

1948 wurde Max Kukil Landesgeschäftsführer ("Leitender Bezirkssekretär") der SPD Schleswig-Holstein, 1949 stellvertretender Vorsitzender unter dem Vorsitzenden Andreas Gayk.

Bei der Landtagswahl 1950 zieht Max Kukil über die Landesliste in den Landtag ein. Vorzeitig scheint er aber am 1. Mai 1953 wieder aus und tritt auch für den Landesvorstand nicht wieder an. Er wird hauptamtliches Mitglied des SPD-Parteivorstands in Bonn.

Literatur

  • Biographisches Lexikon des Sozialismus Band I Verlag J.H.W. Dietz Nachf. GmbH Hannover S.173-174

Links

Quellen

  1. Kukil, DER SPIEGEL 39/1950
  2. Wolfgang Buschfort: Parteien im Kalten Krieg. Ch. Links Verlag, 2000, ISBN 3-86153-226-3, S. 229.