1872
Wilhelm Hasenclever ist Präsident des Allgemeiner Deutscher Arbeitervereins. Vorsitzende der Sozialdemokratische Arbeiterpartei sind G. A. Müller und Theodor Külbel - später im Jahr werden Eduard Prey und Friedrich Lenz zu den Vorsitzenden gewählt.
Anfang des Jahres unternimmt der neu gewählte ADAV-Präsident Wilhelm Hasenclever eine Agitationsreise in den Norden. Er reiste von Altona über Neumünster, Rendsburg, Kiel, Itzehoe, Wilster, Heide, Lunden, Tönning, Friedrichsort, Schleswig, Kellinghusen, Ottensen, Pinneberg und Lübeck nach Hamburg.
"Besondere Begeisterung empfing den "Arbeiterpräsidenten" in Altona, wo er nach Lassalles Vorbild in einer mit Schimmeln bespannten Kutsche einfuhr, was auf die Arbeiter Eindruck machte, aber den "Volksstaat" der Eisenacher zum Spott reizte. Hasenclevers Reden kritisierten scharf die Polizeimaßnahmen gegen die Arbeiterbewegung, die in Schleswig-Holstein schärfer seien als etwa in Berlin. Kaiser Wilhelm I. regte sich sehr auf, als man ihm einen Zeitungsbericht über den triumphalen Arbeiterfestzug zu Ehren Hasenclevers in Itzehoe zeigte. Der Schleswiger Regierungspräsident mußte dem Bürgermeister von Itzehoe einen scharfen Verweis erteilen, in dem es hieß: 'Mit der öffentlichen Ordnung ist der öffentliche Aufzug einer staatsgefährlichen Agitationspartei unverträglich.'"[1]
Januar
Februar
März
April
Mai
- 22. bis 25. Mai - 11. Generalversammlung des ADAV in Berlin. Ein Zusammenschluss mit der SDAP wurde ablehnt.
Juni
Juli
- Das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Schleswig warnt die Bevölkerung nachdrücklich vor den Ideen und Plänen der "sozial-demokratischen Parthei"
August
September
Oktober
November
Dezember
nicht datiert
- ADAV-Präsident Wilhelm Hasenclever auf Agitationsreise in Schleswig-Holstein
- Im Frühjahr wird in Altona die "Agitatorenschule" gegründet.
Quellen
- ↑ Vorlage:Osteroth-100-Jahre, Seite 13