Ortsverein Stockelsdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Ortsverein Stockelsdorf''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Ostholstein]]. Er wurde nach dem Ende des [[Sozialistengesetz|Sozialistengesetzes]] [[1892]] gegründet.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 27</ref>
Der '''Ortsverein Stockelsdorf''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Ostholstein]]. Er wurde nach dem Ende des [[Sozialistengesetz|Sozialistengesetzes]] [[1892]] gegründet.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 27</ref>


== Weimarer Republik ==
Zu den Gründern gehörte der [[Genosse Bringmann]], Großvater des Lübecker Antifaschisten [[Fritz Bringmann]].<ref>Vgl. {{Wikipedia|NAME=Fritz Bringmann}}</ref>
Der [[Lübecker Volksbote]] berichtet am [[12. Dezember]]: Der am [[9. November|9. des Mts.]] gebildete Arbeiterrat trat heute, Sonntag, mit dem anwesenden Regierungsdirektor in Verhandlung und erzielte ein ÜbUebereinkommen, das den fast vollzählig erschienenen Einwohnern vorgelegt wurde. Zur Besserung der Lebensmittelfrage tritt unter Genosse Westphäling mit in den Gemeindevorstand ein. Der Arbeiterrat besteht aus folgenden Personen: H. Rönnfeld, M. Giese, H. Westphäling, E. Schmidt, [[Karl Fick|K. Fick]] als Vorsitzender. Allen es recht zu machen, ist unmöglich aber es soll den Wünschen der bevölkerung in jeglicher Beziehung entgegengekommen werden. <ref name=":2">Lübecker Volksbote, [http://library.fes.de/luebeck/pdf/1918/1918-266.pdf Ausgabe 266 vom 12.11.1918]</ref>
 
== Kaiserreich ==
[[Datei:Arbeiter-Radfahrer Verein Planet Fackenburg.jpg|mini|Anzeige im Lübecker Volksboten]]
Im heutigen Ortsteil Fackenburg gab es die [[Fackenburger Liedertafel]] und den [[Arbeiter-Radfahrer-Verein "Planet" von Fackenburg und Umgegend]].
 
==Weimarer Republik==
Der ''[[Lübecker Volksbote]]'' berichtete am [[12. Dezember]]: <blockquote>"Der am [[9. November|9. des Mts.]] gebildete Arbeiterrat trat heute, Sonntag, mit dem anwesenden Regierungsdirektor in Verhandlung und erzielte ein Uebereinkommen, das den fast vollzählig erschienenen Einwohnern vorgelegt wurde. Zur Besserung der Lebensmittelfrage tritt unser [[H. Westphäling|Genosse Westphäling]] mit in den Gemeindevorstand ein. Der Arbeiterrat besteht aus folgenden Personen: H. Rönnfeld, M. Giese, [[H. Westphäling]], E. Schmidt, [[Karl Fick|K. Fick]] als Vorsitzender. Allen es recht zu machen, ist unmöglich aber es soll den Wünschen der Bevölkerung in jeglicher Beziehung entgegengekommen werden."<ref name=":2">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1918/1918-266.pdf ''Lübecker Volksbote'', Ausgabe 266 vom 12.11.1918]</ref></blockquote>


==Bürgermeister*innen==
==Bürgermeister*innen==
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==Geschichte==
==Geschichte==
[[Karl Fick]] vom OV Stockelsdorf starb aufgrund der [[Liste der sozialdemokratischen Todesopfer 1933-1945|Verfolgung durch die Nazis]]. Er gehörte zu den Opfern der [[Cap Arcona|CAP ARCONA-Katastrophe]] am [[3. Mai]] [[1945]] in der Neustädter Bucht.
Bei den ersten demokratischen [[Kommunalwahlen im Fürstentum Lübeck 1919-1933|Kommunalwahlen]] am 6. April [[1919]] erhält die SPD 7 Sitze, die Bürgerlichen 5. Im heutigen Ortsteil Obernwohlde sind es nur 2 von 6 Sitzen.<ref name=":12">''Lübecker Volksbote'', ''[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1919/1919-082.pdf Montag, den 7. April 1919]'', S. 3. </ref>
 
Bei der Gemeindewahl am [[23. November]] [[1930]] erzielte die SPD 6 Sitze, die KPD 2, der Bürgerverein 5. Dabei verlor sie einen Platz an die KPD gegenüber 1927. Im heutigen Ortsteil Curau erhielt die SPD 4 von 7 Sitzen, 3 gingen an die Liste „Sparsame Wirtschaft“. Die „Rote Arbeiterliste“ und die Nazis erhielten zu wenige Stimmen für einen Sitz. <ref>https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/wiki/Kommunalwahlen_im_Fürstentum_Lübeck_1919-1933#/media/Datei:Wahlergebnisse-Kommunalwahl-1930-Landesteil-Lübeck.jpeg</ref>
 
[[Karl Fick]] starb aufgrund der [[Liste der sozialdemokratischen Todesopfer 1933-1945|Verfolgung durch die Nazis]]. Er gehörte zu den Opfern der [[Cap Arcona|CAP ARCONA-Katastrophe]] am [[3. Mai]] [[1945]] in der Neustädter Bucht. Am [[3. Mai]] [[2019]] wurde ihm zu Ehren im Foyer des Stockelsdorfer Rathauses eine Bronzetafel enthüllt.<ref>''[https://www.ln-online.de/Lokales/Bad-Schwartau/Gedenktafel-fuer-Nazi-Opfer-Karl-Fick-enthuellt Würdigung: Gedenktafel für Nazi-Opfer Karl Fick enthüllt]'', ''Lübecker Nachrichten'', 3.5.2019</ref><ref>SPD Stockelsdorf: ''[https://www.spd-stockelsdorf.de/2019/05/03/enthuellung-der-gedenktafel-fuer-karl-fick/ Enthüllung der Gedenktafel für Karl Fick]'', 3.5.2019, 22:58 Uhr</ref>


Am [[16. November]] [[2012]] und am [[14. November]] [[2014]] fanden im Rahmen des traditionellen Grünkohlessens Mitgliederehrungen statt.
Am [[16. November]] [[2012]] und am [[14. November]] [[2014]] fanden im Rahmen des traditionellen Grünkohlessens Mitgliederehrungen statt.


==Vorstände==
==Vorsitz==
 
*[[23. Januar]] [[2013]] Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl. [[Ralf Labeit]] wurde als Vorsitzender wiedergewählt.  
*[[23. Januar]] [[2013]] Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahl. Wiedergewählt wurden [[Ralf Labeit]] (Vorsitz), [[Jens Andermann]], [[Karin Sorgenfrei]] (Stellv.), [[Sigrid Jaeger]] (Kasse). Neu in den Vorstand kam [[Marcel Müller]] (Schriftführung).


==Links==
==Links==
*Chronik: [https://www.spd-stockelsdorf.de/wp-content/uploads/sites/591/2019/06/Chronik_SPD.pdf 125 Jahre SPD Stockelsdorf] (PDF)
*Chronik: [https://www.spd-stockelsdorf.de/wp-content/uploads/sites/591/2019/06/Chronik_SPD.pdf 125 Jahre SPD Stockelsdorf] (PDF)


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Aktuelle Version vom 17. Dezember 2023, 17:18 Uhr

Der Ortsverein Stockelsdorf ist eine Gliederung im Kreisverband Ostholstein. Er wurde nach dem Ende des Sozialistengesetzes 1892 gegründet.[1]

Zu den Gründern gehörte der Genosse Bringmann, Großvater des Lübecker Antifaschisten Fritz Bringmann.[2]

Kaiserreich

Anzeige im Lübecker Volksboten

Im heutigen Ortsteil Fackenburg gab es die Fackenburger Liedertafel und den Arbeiter-Radfahrer-Verein "Planet" von Fackenburg und Umgegend.

Weimarer Republik

Der Lübecker Volksbote berichtete am 12. Dezember:

"Der am 9. des Mts. gebildete Arbeiterrat trat heute, Sonntag, mit dem anwesenden Regierungsdirektor in Verhandlung und erzielte ein Uebereinkommen, das den fast vollzählig erschienenen Einwohnern vorgelegt wurde. Zur Besserung der Lebensmittelfrage tritt unser Genosse Westphäling mit in den Gemeindevorstand ein. Der Arbeiterrat besteht aus folgenden Personen: H. Rönnfeld, M. Giese, H. Westphäling, E. Schmidt, K. Fick als Vorsitzender. Allen es recht zu machen, ist unmöglich aber es soll den Wünschen der Bevölkerung in jeglicher Beziehung entgegengekommen werden."[3]

Bürgermeister*innen

Am 11. März 2018 wurde die 37jährige Juristin Julia Samtleben mit einem Vorsprung von 19 Stimmen (50,1 % der abgegebenen Stimmen) zur Bürgermeisterin gewählt.

Geschichte

Bei den ersten demokratischen Kommunalwahlen am 6. April 1919 erhält die SPD 7 Sitze, die Bürgerlichen 5. Im heutigen Ortsteil Obernwohlde sind es nur 2 von 6 Sitzen.[4]

Bei der Gemeindewahl am 23. November 1930 erzielte die SPD 6 Sitze, die KPD 2, der Bürgerverein 5. Dabei verlor sie einen Platz an die KPD gegenüber 1927. Im heutigen Ortsteil Curau erhielt die SPD 4 von 7 Sitzen, 3 gingen an die Liste „Sparsame Wirtschaft“. Die „Rote Arbeiterliste“ und die Nazis erhielten zu wenige Stimmen für einen Sitz. [5]

Karl Fick starb aufgrund der Verfolgung durch die Nazis. Er gehörte zu den Opfern der CAP ARCONA-Katastrophe am 3. Mai 1945 in der Neustädter Bucht. Am 3. Mai 2019 wurde ihm zu Ehren im Foyer des Stockelsdorfer Rathauses eine Bronzetafel enthüllt.[6][7]

Am 16. November 2012 und am 14. November 2014 fanden im Rahmen des traditionellen Grünkohlessens Mitgliederehrungen statt.

Vorsitz

Links

Einzelnachweise