1910

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Glückwunschschreiben zum 70. Geburtstag von August Bebel: Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins für den Wahlkreis Lübeck
Glückwunschschreiben zum 70. Geburtstag von August Bebel: Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins für den Wahlkreis Lübeck

Vorsitzende der SPD sind Paul Singer und August Bebel. Friedrich Bartels ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.

Staatsoberhaupt ist Kaiser Wilhelm II. Reichskanzler ist Theobald von Bethmann Hollweg.

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

  • 26.-27. August - Helene Grünig nimmt als Delegierte an der 2. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen teil. Dort wird die Einführung des "Internationalen Frauentages" beschlossen, zunächst ohne festes Datum.
  • 28. August-3. September - Internationaler Sozialistenkongreß in Kopenhagen. Zentral auf der Agenda stand die Genossenschaftsfrage: "Die vom Kongreß schließlich verabschiedete Resolution benannte als Hauptziel der Genossenschaften die Förderung des Klassenkampfes des Proletariats und die Verbesserung seiner Lebensbedingungen. Während vor einer Übertreibung der Rolle der Genossenschaften gewarnt wurde, verlangte die Resolution von Sozialisten die aktive Teilnahme an der Genossenschaftsbewegung, in die sie sozialistisches Bewußtsein hineintragen sollten."[1]

September

  • 18.-24. September - SPD Parteitag in Magdeburg. "[…]Von den Parteigenossen wird erwartet, daß sie den Wahlrechtskampf in Preußen und den anderen Bundesstaaten mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln bis zur Erringung der vollen Gleichberechtigung weiterführen. Rosa Luxemburg reicht daraufhin einen mit 62 Stimmen versehenen Antrag ein, daß der Wahlrechtskampf in Preußen nur durch 'eine große, geschlossene Massenaktion des arbeitenden Volkes zum Siege geführt werden kann'. Daher solle die Erörterung und Propagierung des Massenstreiks in die Wege geleitet werden. Die anwesenden 34 Gewerkschaftsmitglieder, an ihrer Spitze C. Severing, sehen darin einen Versuch, die Rechte der Gewerkschaften an der Vorbereitung derartig großer Massenaktionen zu beseitigen. Die Differenz wird beigelegt, als die Antragsteller den Absatz ihres Antrages über den Massenstreik zurückziehen. Der Parteitag nimmt daraufhin die Parteivorstands-Resolution mit dem ersten Absatz des Antrages von Rosa Luxemburg an. Im Anschluß an die Kopenhagener Resolution zur Genossenschaftsfrage präzisiert der Parteitag die Stellung der Partei zu den Konsumgenossenschaften. Die Parteimitglieder werden dringend aufgefordert, die im Geiste der modernen Arbeiterbewegung geleiteten Konsumvereine zu unterstützen.[…]"[2]
  • 27. September - Arbeiter deponieren einen subversiven politischen Aufruf im Turm des neu erbauten Kieler Rathauses.

Oktober

November

Dezember

Nicht datierte Ereignisse

Einelnachweise

  1. Brauns, Nick: Zwei Strömungen. Junge Welt 28.08.2010
  2. Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001