Agrarpolitischer Beirat: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Agrarpolitische Beirat''' der [[Landesverband|SPD Schleswig-Holstein]] wurde [[1971]] gegründet. Grundlage war ein Beschluss des [[Landesparteitag 1971, Husum|Landesparteitages 1971]] - der Anlass könnten Bauern-Proteste im [[Landtagswahl 1971|Landtagswahlkampf]] gewesen sein.  
Der '''Agrarpolitische Beirat''' der [[Landesverband|SPD Schleswig-Holstein]] wurde [[1971]] gegründet. Grundlage war ein Beschluss des [[Landesparteitag 1971, Husum|Landesparteitages 1971]] - der Anlass könnten Bauern-Proteste im [[Landtagswahl 1971|Landtagswahlkampf]] gewesen sein.  


Zum vorangegangenen [[Landesparteitag 1971, Flensburg|Landesparteitag]] in Flensburg hatten hunderte Jungbauern mit Traktoren die Straßen rund um den Parteitag blockiert und dem Parteitagsgast, Bundeskanzler [[Willy Brandt]] wütend ihre Sorgen vorgetragen. Bei Protesten während einer Veranstaltung mit SPD-Fraktionschef [[Herbert Wehner]] in Husum kamen 750 Bauern - es gab sogar eine Bombendrohnung gegen die SPD-Veranstaltung. Die ''Kieler Nachrichten'' titelten "Bauerjagd auf Soitzenpolitiker - 750 Landwirte 'beherrschten' SPD Veranstaltung in Husum"<ref>Kieler Nachrichten: ''Bauerjagd auf Soitzenpolitiker.'' 22.2.1971</ref>: <blockquote>"Die Bauernjagd auf Spitzenpolitiker wurde in Husum fortgesetzt: Als die Suche nach einer telefonisch avisierten Bombe erfolglos abgebrochen worden war und die freigewordenen 60 Polizeibeamten hinter der Bühne oder in zivil im Saal Platz genommen hatten, wurde die Kongreßhalle nach kurzer Zeit wiederum, un zwar diesmal wegen Überfüllung geschlossen. […]" </blockquote>Am [[31. August]] [[1971]] konstituierte sich der Beirat. Vorsitzender wurde der Landwirt [[Heinrich Alberts]] aus [[Ortsverein Witzwort|Witzwort]], seine Stellvertreter [[Heinz Klinke]] aus [[Ortsverein Heikendorf|Neuheikendorf]] und [[Wilhelm Tramsen]] aus [[Ortsverein Preetz|Preetz]].  
Zum vorangegangenen [[Landesparteitag 1971, Flensburg|Landesparteitag]] in Flensburg hatten hunderte Jungbauern mit Traktoren die Straßen rund um den Parteitag blockiert und dem Parteitagsgast, Bundeskanzler [[Willy Brandt]] wütend ihre Sorgen vorgetragen. Bei Protesten während einer Veranstaltung mit SPD-Fraktionschef [[Herbert Wehner]] in Husum kamen 750 Bauern - es gab sogar eine Bombendrohnung gegen die SPD-Veranstaltung. Die ''Kieler Nachrichten'' titelten "Bauerjagd auf Spitzenpolitiker - 750 Landwirte 'beherrschten' SPD Veranstaltung in Husum"<ref>Kieler Nachrichten: ''Bauerjagd auf Spitzenpolitiker.'' 22.2.1971</ref>: <blockquote>"Die Bauernjagd auf Spitzenpolitiker wurde in Husum fortgesetzt: Als die Suche nach einer telefonisch avisierten Bombe erfolglos abgebrochen worden war und die freigewordenen 60 Polizeibeamten hinter der Bühne oder in zivil im Saal Platz genommen hatten, wurde die Kongreßhalle nach kurzer Zeit wiederum, un zwar diesmal wegen Überfüllung geschlossen. […]" </blockquote>Am [[31. August]] [[1971]] konstituierte sich der Beirat. Vorsitzender wurde der Landwirt [[Heinrich Alberts]] aus [[Ortsverein Witzwort|Witzwort]], seine Stellvertreter [[Heinz Klinke]] aus [[Ortsverein Heikendorf|Neuheikendorf]] und [[Wilhelm Tramsen]] aus [[Ortsverein Preetz|Preetz]].  


Am [[18. Dezember]] [[1972]] legte Heinrich Alberts wegen Überlastung durch seine Arbeit im örtlichen Genossenschaftswesen den Vorsitz nieder. Sein Nachfolger wurde der Landwirt [[Arno von Spreckelsen]]. Gleichzeitig wurde der Vorstand erweitert: Heinrich Alberts blieb im Vorstand, hinzu kam [[Elisabeth Orth]]. Als beratendes Mitglied wurde [[Hans Wiesen]] aus Bordesholm gewählt.
Am [[18. Dezember]] [[1972]] legte Heinrich Alberts wegen Überlastung durch seine Arbeit im örtlichen Genossenschaftswesen den Vorsitz nieder. Sein Nachfolger wurde der Landwirt [[Arno von Spreckelsen]]. Gleichzeitig wurde der Vorstand erweitert: Heinrich Alberts blieb im Vorstand, hinzu kam [[Elisabeth Orth]]. Als beratendes Mitglied wurde [[Hans Wiesen]] aus Bordesholm gewählt.

Version vom 19. August 2020, 10:05 Uhr

Der Agrarpolitische Beirat der SPD Schleswig-Holstein wurde 1971 gegründet. Grundlage war ein Beschluss des Landesparteitages 1971 - der Anlass könnten Bauern-Proteste im Landtagswahlkampf gewesen sein.

Zum vorangegangenen Landesparteitag in Flensburg hatten hunderte Jungbauern mit Traktoren die Straßen rund um den Parteitag blockiert und dem Parteitagsgast, Bundeskanzler Willy Brandt wütend ihre Sorgen vorgetragen. Bei Protesten während einer Veranstaltung mit SPD-Fraktionschef Herbert Wehner in Husum kamen 750 Bauern - es gab sogar eine Bombendrohnung gegen die SPD-Veranstaltung. Die Kieler Nachrichten titelten "Bauerjagd auf Spitzenpolitiker - 750 Landwirte 'beherrschten' SPD Veranstaltung in Husum"[1]:

"Die Bauernjagd auf Spitzenpolitiker wurde in Husum fortgesetzt: Als die Suche nach einer telefonisch avisierten Bombe erfolglos abgebrochen worden war und die freigewordenen 60 Polizeibeamten hinter der Bühne oder in zivil im Saal Platz genommen hatten, wurde die Kongreßhalle nach kurzer Zeit wiederum, un zwar diesmal wegen Überfüllung geschlossen. […]"

Am 31. August 1971 konstituierte sich der Beirat. Vorsitzender wurde der Landwirt Heinrich Alberts aus Witzwort, seine Stellvertreter Heinz Klinke aus Neuheikendorf und Wilhelm Tramsen aus Preetz.

Am 18. Dezember 1972 legte Heinrich Alberts wegen Überlastung durch seine Arbeit im örtlichen Genossenschaftswesen den Vorsitz nieder. Sein Nachfolger wurde der Landwirt Arno von Spreckelsen. Gleichzeitig wurde der Vorstand erweitert: Heinrich Alberts blieb im Vorstand, hinzu kam Elisabeth Orth. Als beratendes Mitglied wurde Hans Wiesen aus Bordesholm gewählt.

In seinen Arbeitssitzungen dieskutierte der Beirat unter anderem die Themen "Einzelbetriebliches Förderungsprogramm", "Soziales Ergänzungsprogramm", "Landes-Agrarhaushalt", "Raumordnung - Bodenfonds" und "Reform der landwirtschaftlichen Selbst- und Staatsverwaltung". Zwei Projektgruppen zu "Problemen der Milchmarktordnung" und zur "überbetrieblichen Zusammenarbeit" wurden gegründet.

Der Beirat nahm Kontakt zu seinem Pendant in Niedersachsen auf und lud den niedersächsischen Landwirtschaftsminister Klaus-Peter Bruns zu einer Wahlkampfveranstaltung für Landwirte nach Owschlag ein.[2]

Mit der Zeit schlief die Arbeit offenbar ein, denn 1986 wurde erneut ein Agrarpolitischer Beirat gegründet. Vorsitzender war 1993 Heinrich Terwitte.

Zur Zeit ist dieser Arbeitskreis nicht aktiv.

Quellen

  1. Kieler Nachrichten: Bauerjagd auf Spitzenpolitiker. 22.2.1971
  2. Politik und Organisation: Berichte zum Landesparteitag am 24. und 25. Februar 1973 in Eckernförde, S. 99