Ortsverein Lägerdorf

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Der Ortsverein Lägerdorf ist eine Gliederung im Kreisverband Steinburg. Er wurde wohl bald nach Ende des Sozialistengesetzes gegründet.

Vorsitz

Vorsitzende ist mindestens seit 2024 Manuela Streich, Stellvertreter Norbert Voß[1].

OV-Zeitung

Seit Februar 1977 gibt der OV Lägerdorf die Bürgerzeitung Rund ums Kreideloch heraus. Das gesamte Archiv ist hier zugänglich: RuK – Rund um´s Kreideloch Archiv

Kommunalpolitik

1903 gehörten dem Gemeinderat vier Sozialdemokraten an.[2]

1895 wurden die Genossen Böge und Schlegel in den Gemeinderat gewählt[3], 1896 Wilhelm Starkjohann.[4]

Geschichte

Am 11. April 1919 traten etwa 200 Genossinnen und Genossen zur USPD über und gründeten damit deren Ortsgruppe. Ob die Hoffnung, "daß wir in Kürze die Lägerdorfer Arbeiterschaft geschlossen hinter uns haben", sich erfüllte, ist nicht ermittelt.[5] Jedenfalls bestand der SPD-Ortsverein weiter.

1908 umfasste das Vereinsgebiet nach Feststellung des zuständigen Landrates neben Lägerdorf auch Münsterdorf, Dägeling, Rethwisch, Steinburg, Hohenfelde und Breitenburg. Die Zusammensetzung der Mitgliedschaft beschrieb der Landrat so:

"Die Mitglieder wechseln häufig. Der Verein umfaßt fast ausschließlich die in der Zement-Industrie beschäftigten Arbeiter und diese kommen und gehen mit der Konjunktur."[6]

1907 hatte der Ortsverein 298 Mitglieder, ein Zuwachs von 10 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr.[7]

Möglicherweise bildeten die späteren Ortsvereine Münsterdorf und Rethwisch 1903 eigene Bezirke innerhalb des Vereins.[8]

1898 nannte der Vorwärts Lägerdorf ein „Muster eines Partei-Ortes“.[9]

1892 betrugen die Jahreseinnahmen des Vereins 542,95 Mark.[10]

Führende Genossen waren in den 1890er Jahren Johannes Haß, Genosse Thomsen und Johannes Hinsche. 1892 wurde Johannes Hinsche durch eine Volksversammlung zum Vertrauensmann wiedergewählt.[11] 1895 wurden die Genossen Hermann Otto (gestorben 1902 lt. Vorwärts, 12.6.1902) und Schwardt zu Vertrauensleuten gewählt.[12]

Die Geschichte der SPD im Ort soll bis 1885, in die Zeit des Sozialistengesetzes, zurückreichen, wie Uwe Erickson, Mitglied seit 1971 und Sozialdemokrat in vierter Generation, der Presse erläuterte.[13] So steht es auch in der „Lägerdorfer Chronik“ von Reimer Wentorp.

Literatur & Links

  • Ortsverein Lägerdorf: Homepage
  • Kunkelmoor, Fritz Arnold: Rotes Herz im grauen Ort. 100 Jahre Sozialdemokratie in Lägerdorf. Eine chronologische Dokumentation 1885 – 1985 (Bad Bramstedt 1985)

Einzelnachweise

  1. SPD Lägerdorf: Vorstand, abgerufen 13.12.2025
  2. Wahlkreiskonferenz für den 5. Schleswig-Holstein. Wahlkreis (Itzehoe-Steinburg), Hamburger Echo, 12.8.1903, S. 5
  3. Vorwärts, 3.8.1895
  4. Vorwärts, 25.3.1896
  5. Itzehoe, Hamburger Volkszeitung, 14.4.1919, S. 6
  6. Lägerdorf. Der Landrat und das Vereinsgesetz, Hamburger Echo, 26.8.1908, S. 5
  7. Itzehoe. Generalversammlung des Sozialdemokratischen Zentralvereins, Hamburger Echo, 6.8.1907, S. 3
  8. Lägerdorf. Sozialdemokratischer Wahlverein, Hamburger Echo, 8.10.1903
  9. Vorwärts, 20.10.1898
  10. Vorwärts, 21.12.1892
  11. Hamburger Echo, 11.12.1892, S. 3
  12. Hamburger Echo, 19.11.1895
  13. Müller, Kay: Wo die SPD noch ein Stück Heimat bedeutet, Norddeutsche Rundschau, 28.5.2010 (Bezahlschranke)