Oskar Fröhlich
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Oskar Fröhlich |
Oskar Bruno Fröhlich, * ? in ?, † 15. Oktober 1920 in Kiel im Alter von 55 Jahren nach kurzer Krankheit[1]; Buchdrucker, Redakteur. Mitglied der SPD bzw. der SAPD wohl seit den 1880er Jahren.
Leben und Beruf
Nach dem Fall des Sozialistengesetzes 1890 wurde er Redakteur der Burgstädter Volksstimme und setzte diese Arbeit nach der Verschmelzung mit der Chemnitzer Volksstimme dort fort.
1906 wechselte er in die Redaktion des Volksblatt. Sozialdemokratische Tageszeitung für Halle und den Bezirk Merseburg, 1908 dann nach Kiel zur VZ, zunächst als Provinzredakteuer und später als Lokalredakteur.[2]
Nach dem Intermezzo in Dithmarschen war er bis zu seinem Tod als Parteisekretär für den 1919 neu geschaffenen 2. Unterbezirk tätig.
Partei und Politik
Seit dem 11. Juli 1912 war er Distriktsvorsitzender Kiel-Süd.
Am 29. April 1915 wurde er zum Vorsitzenden der Kieler SPD gewählt.[3] Dieses Amt konnte er - gegen seinen Willen - jedoch nur ein Jahr ausüben, da er 1916 überraschend nicht als Distriktsvorsitzender Kiel-Süd wieder gewählt wurde und damit nach den Statuten unweigerlich auch aus dem Kieler Vorstand ausschied. Der Vorwärts, der zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr vom Parteivorstand, sondern von der Minderheit der Partei kontrolliert wurde, schrieb, dass er gegen des Genossen Leopold verlor, weil er sich „durch seine Geschäftsführung, aber besonders durch sein Verhalten bei den Ledebour-Legien-Versammlungen unmöglich gemacht“ habe.[4]
Er war wohl kurzzeitig nach der Kommunalwahl 1919 Stadtverordneter in Kiel.
In den Revolutionstagen wurde er zum kommissarischen Landrat von Süder-Dithmarschen ernannt, konnte aber dieses Amt wegen mangelnder sozialistischer Mehrheiten nicht dauerhaft behalten.
Einzelnachweise
- ↑ Stadtarchiv Kiel: Standesamt III, Signatur 32, Urkunde 1309. Adressbuch Kiel 1914: Fröhlich, Oskar B., Redakteur, Kronshagener Weg 46.
- ↑ Alle biografischen Angaben: Hamburger Echo 15.10.1920, S. 3
- ↑ Lt. Paetau, Konfrontation, S. 514
- ↑ Vorwärts 15.6.1916