Ortsverein Delingsdorf: Unterschied zwischen den Versionen
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==Geschichte== | |||
Bereits [[1876]] gab es im Ort Mitglieder der [[SAPD]].<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1762960893_18760607/page/4 Hamburg-Altonaer Volksblatt]'', 7.6.1876, S. 4</ref> | |||
In den Stormarner Archiven finden sich erste Hinweise, dass es schon zum Ende des 19. Jahrhunderts Sozialdemokraten in Delingsdorf gab. Obwohl die Bismarckschen „Sozialistengesetze“ 1890 aufgehoben wurden, musste der Gemeindevorsteher Bröcker dem Amtsvorsteher am [[6. Juni]] [[1891]] anzeigen, dass „die Militärpflichtigen [[Johann Wilhelm Böller|Böller]] und [[Wilhelm Christoph Ruge|Ruge]] Socialdemokraten sind.“ Über weitere Aktivitäten der SPD vor und nach dem 1. Weltkrieg liegen uns keine Unterlagen vor. | |||
[[1905]] wurde hier der [[Genosse Kahl|Maurer Kahl]] in den Gemeinderat gewählt.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19050402/page/10 Hamburger Echo'', 2.4.1905, S. 10</ref> | |||
===Nach 1945=== | |||
Auch nach dem 2. Weltkrieg ist die Dokumentenlage dürftig. Bei den Gemeindewahlen [[1951]] traten weder die SPD noch die CDU an, lediglich ein Bewerber der KPD, Kandidaten des BHE (Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten) und einer „S.H. Wählergemeinschaft“ standen auf dem Wahlzettel. [[1955]] gab es sechs Kandidaten einer „Delingsdorfer Wahlgemeinschaft“ sowie einen Bewerber der KPD. [[1962]] gründeten sich zwei örtliche Wählergemeinschaften. | |||
Nur Tischlermeister und Möbelhändler [[Gustav Rieder]] sowie Lehrer [[Klaus Voß]] hielten vor [[1972]] die Fahne der Sozialdemokratie im 900-Einwohner-Dorf hoch. | |||
===Stützpunkt=== | |||
Seit [[1972]] ist die SPD (wieder) in Delingsdorf aktiv. Nach dem großen Erfolg der SPD bei der [[Bundestagswahl 1972]] (auch in Delingsdorf stimmten über 50 % für die SPD) traten viele Menschen der Partei bei. Neubürger [[Günter Niemeier]] ging von Haus zu Haus, um für die SPD zu werben, schließlich trafen sich im Dezember [[1972]] 13 Männer und Frauen und gründeten den Stützpunkt Delingsdorf im [[Ortsverein Bargteheide]]. Leiter des Stützpunktes wurde [[Günter Niemeier]]. | |||
Schon an der [[Kommunalwahl 1974]] nahm die SPD teil und errang auf Anhieb 3 der 11 Sitze in der Gemeindevertretung: [[Günter Niemeier]], [[Klaus Voß]] und [[Jürgen Lenz]]. Die übrigen 8 Sitze teilten sich die beiden Wählergemeinschaften. [[Günter Niemeier]] zog [[1975]] fort, für ihn rückte [[Manfred Jönsson]] nach, [[Jürgen Lenz]] übernahm die Leitung des Stützpunktes. | |||
Zur [[Kommunalwahl 1978]] errang die SPD vier Mandate ([[Klaus Voß]], [[Jürgen Lenz]], [[Manfred Jönsson]] und [[Niels-Peter Horn]]), [[Klaus Voß]] wurde zum 1. stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Die neu angetretene CDU stellte mit fünf Sitzen den alten und neuen Bürgermeister, die WGD erreichte zwei Mandate. | |||
===Erst Distrikt, dann Ortsverein=== | |||
Die SPD hatte sich in Delingsdorf gut entwickelt und zählte mittlerweile 21 Mitglieder. Ab dem [[1. Januar]] [[1978]] wurde daher aus dem Stützpunkt der [[Distrikt]] Delingsdorf mit erweiterten Kompetenzen und eigener Organisationsstruktur, zu Beginn des Jahres [[1981]] kam die Weiterentwicklung zum eigenständigen Ortsverein. | |||
Bei der [[Kommunalwahl 1982]] konnte die SPD erneut vier Mandate erringen: [[Klaus Voß]], [[Jürgen Lenz]] (bis April [[1984]], ab August [[Rita Thönnes]]), [[Niels-Peter Horn]] und [[Randolf Knudsen]]. | |||
Der Ortsverein hatte sich in den letzten Jahren zu einer festen Größe in Delingsdorf entwickelt. Es wurden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen organisiert und durchgeführt: Preisskat, Theaterabende, Flohmärkte, Radtouren, Altennachmittage, Osterfeuer, später Tannenbaumverbrennen … | Der Ortsverein hatte sich in den letzten Jahren zu einer festen Größe in Delingsdorf entwickelt. Es wurden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen organisiert und durchgeführt: Preisskat, Theaterabende, Flohmärkte, Radtouren, Altennachmittage, Osterfeuer, später Tannenbaumverbrennen … | ||
Einige dieser Angebote wurden von der Gemeinde (Seniorentreff) oder dem Sportverein (Skat) übernommen, andere mussten im Laufe der Jahre wegen eines zu hohen organisatorischen Aufwandes oder nachlassenden Interesses der Bewohner aufgegeben werden. | Einige dieser Angebote wurden von der Gemeinde (Seniorentreff) oder dem Sportverein (Skat) übernommen, andere mussten im Laufe der Jahre wegen eines zu hohen organisatorischen Aufwandes oder nachlassenden Interesses der Bewohner aufgegeben werden. | ||
Aktuelle Version vom 16. Dezember 2025, 09:29 Uhr
Der Ortsverein Delingsdorf ist eine Gliederung im Kreisverband Stormarn. Er gründete sich 1981, nachdem er ab 1972 schon Stützpunkt im Ortsverein Bargteheide gewesen war.[1]
Geschichte
Bereits 1876 gab es im Ort Mitglieder der SAPD.[2]
In den Stormarner Archiven finden sich erste Hinweise, dass es schon zum Ende des 19. Jahrhunderts Sozialdemokraten in Delingsdorf gab. Obwohl die Bismarckschen „Sozialistengesetze“ 1890 aufgehoben wurden, musste der Gemeindevorsteher Bröcker dem Amtsvorsteher am 6. Juni 1891 anzeigen, dass „die Militärpflichtigen Böller und Ruge Socialdemokraten sind.“ Über weitere Aktivitäten der SPD vor und nach dem 1. Weltkrieg liegen uns keine Unterlagen vor.
1905 wurde hier der Maurer Kahl in den Gemeinderat gewählt.[3]
Nach 1945
Auch nach dem 2. Weltkrieg ist die Dokumentenlage dürftig. Bei den Gemeindewahlen 1951 traten weder die SPD noch die CDU an, lediglich ein Bewerber der KPD, Kandidaten des BHE (Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten) und einer „S.H. Wählergemeinschaft“ standen auf dem Wahlzettel. 1955 gab es sechs Kandidaten einer „Delingsdorfer Wahlgemeinschaft“ sowie einen Bewerber der KPD. 1962 gründeten sich zwei örtliche Wählergemeinschaften.
Nur Tischlermeister und Möbelhändler Gustav Rieder sowie Lehrer Klaus Voß hielten vor 1972 die Fahne der Sozialdemokratie im 900-Einwohner-Dorf hoch.
Stützpunkt
Seit 1972 ist die SPD (wieder) in Delingsdorf aktiv. Nach dem großen Erfolg der SPD bei der Bundestagswahl 1972 (auch in Delingsdorf stimmten über 50 % für die SPD) traten viele Menschen der Partei bei. Neubürger Günter Niemeier ging von Haus zu Haus, um für die SPD zu werben, schließlich trafen sich im Dezember 1972 13 Männer und Frauen und gründeten den Stützpunkt Delingsdorf im Ortsverein Bargteheide. Leiter des Stützpunktes wurde Günter Niemeier.
Schon an der Kommunalwahl 1974 nahm die SPD teil und errang auf Anhieb 3 der 11 Sitze in der Gemeindevertretung: Günter Niemeier, Klaus Voß und Jürgen Lenz. Die übrigen 8 Sitze teilten sich die beiden Wählergemeinschaften. Günter Niemeier zog 1975 fort, für ihn rückte Manfred Jönsson nach, Jürgen Lenz übernahm die Leitung des Stützpunktes.
Zur Kommunalwahl 1978 errang die SPD vier Mandate (Klaus Voß, Jürgen Lenz, Manfred Jönsson und Niels-Peter Horn), Klaus Voß wurde zum 1. stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Die neu angetretene CDU stellte mit fünf Sitzen den alten und neuen Bürgermeister, die WGD erreichte zwei Mandate.
Erst Distrikt, dann Ortsverein
Die SPD hatte sich in Delingsdorf gut entwickelt und zählte mittlerweile 21 Mitglieder. Ab dem 1. Januar 1978 wurde daher aus dem Stützpunkt der Distrikt Delingsdorf mit erweiterten Kompetenzen und eigener Organisationsstruktur, zu Beginn des Jahres 1981 kam die Weiterentwicklung zum eigenständigen Ortsverein.
Bei der Kommunalwahl 1982 konnte die SPD erneut vier Mandate erringen: Klaus Voß, Jürgen Lenz (bis April 1984, ab August Rita Thönnes), Niels-Peter Horn und Randolf Knudsen.
Der Ortsverein hatte sich in den letzten Jahren zu einer festen Größe in Delingsdorf entwickelt. Es wurden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen organisiert und durchgeführt: Preisskat, Theaterabende, Flohmärkte, Radtouren, Altennachmittage, Osterfeuer, später Tannenbaumverbrennen …
Einige dieser Angebote wurden von der Gemeinde (Seniorentreff) oder dem Sportverein (Skat) übernommen, andere mussten im Laufe der Jahre wegen eines zu hohen organisatorischen Aufwandes oder nachlassenden Interesses der Bewohner aufgegeben werden.
Ortsvereine: Ahrensburg | Ammersbek | Bad Oldesloe (mit Grabau und Meddewade) | Bargfeld/Jersbek | Bargteheide | Barsbüttel | Delingsdorf | Elmenhorst | Glinde | Grönwohld | Großhansdorf-Hoisdorf | Lasbek | Lütjensee-Großensee | Oststeinbek | Pölitz | Rehhorst | Reinbek | Reinfeld (mit Badendorf, Barnitz und Hamberge) | Rethwisch-Westerau | Rümpel | Siek-Meilsdorf/Brunsbek | Stapelfeld | Steinburg | Tangstedt | Travenbrück | Tremsbüttel | Trittau (mit Witzhave) | Zarpen
- ↑ Homepage SPD Delingsdorf
- ↑ Hamburg-Altonaer Volksblatt, 7.6.1876, S. 4
- ↑ [https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19050402/page/10 Hamburger Echo, 2.4.1905, S. 10
