Egon Bahr

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Egon Bahr
Egon Bahr
Egon Bahr
Geboren: 18. März 1922

Egon Bahr dürfte einer der bekanntesten schleswig-holsteinischen Abgeordneten sein. Nach dem zweiten Weltkrieg arbeitet Egon Bahr zunächst als Journalist. Bis er 1960 Mitarbeiter von Willy Brandt wird, der zu dieser Zeit Berliner Bürgermeister ist.

Ämter

Von 1972 bis 1990 saß er im Deutschen Bundestags und zog 1976 und 1980 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises 1 Flensburg–Schleswig und sonst über die schleswig-holsteinische Landesliste ein.

Zu der Aufstellung in Schleswig-Holstein kam Egon Bahr durch die gute Verbindung des Landesvorsitzenden Jochen Steffen und Bundeskanzler Willy Brandt. Steffen hatte einen Faible für Friedenspolitik und nach einer Konferenz im Frühjahr 1972 zu diesem Thema brachte Brandt Steffen dazu, Egon Bahr einen guten Listenplatz für die Bundestagswahl zu geben - zunächst ohne eigenen Wahlkreis. Unter der Bedingung, er würde nach der Wahl auf das Mandat verzichten und ein Schleswig-Holsteiner würde nachrücken, wählt ihn der Landesparteitag nach zum Teil heftiger Kontroverse in Landesvorstand und Landesausschuss mit 158 Ja-Stimmen, 4x Nein und 8 Enthaltungen auf Platz zwei der Landesliste.[1]

  • 1972-1990 - Bundestagsabgeordneter
  • 1972-1974 - Bundesminister für besondere Aufgaben
  • 1974-1976 - Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit

Friedenspolitik

Egon Bahr gilt als der "Architekt der Ostpolitik" mit der Willy Brandt als Bundeskanzler die Entspannung der Beziehungen zum Warschauer Pakt im Kalten Krieg voran trieb.

In seiner "Tutzinger Rede" am 15. Juli 1963 prägte Egon Bahr den Begriff "Wandel durch Annäherung"[2]. Dieses Konzept sollte danach prägend werden für die sozialdemokratische deutsche Außenpolitik.

Links

Quellen

  1. Rolf Selzer: Stiernackige profilierte Dickschädel - Hintergründiges über SPD-Lichtgestalten aus der Provinz im Norden, unveröffentlicht
  2. Archiv der sozialen Demokratie: "15.07.1963: Wandel durch Annäherung"