Kabinett Simonis II: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit der [[Landtagswahl 1996]] wurde Ministerpräsidentin [[Heide Simonis]] im Amt bestätigt.
Mit der [[Landtagswahl 1996]] wurde Ministerpräsidentin [[Heide Simonis]] im Amt bestätigt. Die SPD hatte allerdings nicht mehr die Mehrheit und ging eine Koalition mit Bündnis 90/Die Grünen ein.


== Zusammensetzung ==
== Zusammensetzung ==
=== Staatskanzlei ===
=== Staatskanzlei ===
* Ministerpräsidentin: [[Heide Simonis]]
* Ministerpräsidentin: [[Heide Simonis]]
* Staatssekretär: [[Klaus Gärtner]]


=== Innenministerium ===
=== Innenministerium ===
* Minister: [[Ekkehard Wienholtz]]
* Minister: [[Ekkehard Wienholtz]]
* Staatssekretär: [[Hartmut Wegener]]


=== Ministerium für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten ===
=== Ministerium für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten ===
* Minister: [[Gerd Walter]]
* Minister: [[Gerd Walter]]
* Staatssekretär: [[Wulf Jöhnk]]


=== Ministerium für Finanzen und Energie ===
=== Ministerium für Finanzen und Energie ===
* Minister: [[Claus Möller]]
* Minister: [[Claus Möller]]
* Staatssekretär: [[Joachim Lohmann]], ab [[1. Dezember]] [[1998]] [[Uwe Döring]]
* Staatssekretär: Wilfried Voigt (Die Grünen)


=== Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr ===
=== Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr ===
* Minister: [[Peer Steinbrück]] bis 28. Oktober 1998. Dann Horst Günter Bülck (parteilos)
* Minister: [[Peer Steinbrück]], ab [[28. Oktober]] [[1998]] Horst Günter Bülck (parteilos)
* Staatssekretärin: [[Helga Schmid]] (bis [[28. Oktober]] [[1998]])
* Staatssekretär: [[Bernd Rohwer]] (ab 28. Oktober 1998)


=== Ministerium für Arbeit und Soziales und Gesundheit ===
=== Ministerium für Arbeit und Soziales und Gesundheit ===
* Ministerin [[Heide Moser]]
* Ministerin [[Heide Moser]]
* Staatssekretär: [[Heinrich Alt]]


=== Ministerium für Natur, Umwelt und Forsten ===
=== Ministerium für Natur, Umwelt und Forsten ===
* Minister: [[Rainder Steenblock]] (Die Grünen) - Stellvertreter der Ministerpräsidentin
* Minister und Stellvertreter der Ministerpräsidentin: Rainder Steenblock (Die Grünen)
* Staatssekretärin: Henriette Berg (Die Grünen)


=== Ministerium für Ländliche Räume, Landwirtschaft, Ernährung und Tourismus ===
=== Ministerium für Ländliche Räume, Landwirtschaft, Ernährung und Tourismus ===
* Minister: [[Hans Wiesen]] bis 5. Mai 1998. Dann: [[Klaus Buß]]
* Minister: [[Hans Wiesen]], ab [[5. Mai]] [[1998]] [[Klaus Buß]]
* Staatssekretär: [[Rüdiger von Plüskow]]


=== Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur ===
=== Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur ===
* Ministerin: [[Gisela Böhrk]] bis 28. Oktober 1998. Dann: [[Ute Erdsiek-Rave]]
* Ministerin: [[Gisela Böhrk]], ab [[28. Oktober]] [[1998]] [[Ute Erdsiek-Rave]]
* Staatssekretär: [[Ralf Stegner]]
* Staatssekretär: [[Dieter Swatek]] (Hochschulen)


=== Ministerium für Frauen, Jugend, Wohnungs- und Städtebau ===
=== Ministerium für Frauen, Jugend, Wohnungs- und Städtebau ===
* Ministerin: [[Angelika Birk]] (Die Grünen)
* Ministerin: Angelika Birk (Die Grünen)
* Staatssekretärin: Christa Karras (Die Grünen)
* Staatssekretärin: Ursula Müller (Die Grünen) (Frauen)


== Veränderungen ==
== Veränderungen ==


=== Wirtschaftsministerium ===
=== Wirtschaftsministerium ===
Nach dem Wahlsieg der SPD in Nordrhein-Westfalen [[1998]] wechselt [[Peer Steinbrück]] ins Kabinett von Ministerpräsident [[Wolfgang Clement]]. Auf ihn folgt der parteilose Horst Günter Bülck.  
Nach dem Wahlsieg der SPD in Nordrhein-Westfalen [[1998]] wechselte [[Peer Steinbrück]] ins Kabinett von Ministerpräsident [[Wolfgang Clement]]. Das Klima zwischen [[Heide Simonis]] und [[Peer Steinbrück]] galt schon länger als belastet:
 
: "'[[Peer Steinbrück|Steinbrück]] hält [[Heide Simonis|Simonis]] intellektuelles Niveau für gering.' Lange konnte das Bündnis daher nicht halten, und der Bruch kam, als der Wirtschaftsminister das tat, was er gut kann: mit spitzen Bemerkungen eine ungeliebte Person lächerlich machen. In einem Hintergrundgespräch mit Journalisten hielt er der Regierungschefin vor, Politik 'auf Pepita-Niveau' zu betreiben. Ihn hatte zuvor mächtig geärgert, dass ihn die Regierungschefin nach den [[Landtagswahl 1996|Landtagswahlen 1996]] von den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen ausschließen wollte und erst auf Druck der Partei nachgab. Beide wollten nun die Trennung. Steinbrück bemühte sich [1998] um den frei gewordenen Posten an der Spitze des Sparkassen- und Giroverbandes, scheiterte jedoch. Als dann NRW-Regierungschef [[Wolfgang Clement]] einen neuen Wirtschaftsminister suchte, nahm Steinbrück dankbar an."<ref>Erich Maletzke: ''[http://www.shz.de/schleswig-holstein/politik/peer-steinbrueck-ein-mann-der-klaren-worte-id288884.html Peer Steinbrück - ein Mann der klaren Worte]'', shz.de, 30.9.2012</ref>
 
Auf [[Peer Steinbrück]] folgte der parteilose Horst Günter Bülck.


=== Landwirtschaftsministerium ===
=== Landwirtschaftsministerium ===
[[1998]] schied [[Hans Wiesen]] mit 59 Jahren aus Altersgründen aus dem Amt aus. Ihm folgte [[Klaus Buß]]
[[1998]] schied [[Hans Wiesen]] mit 59 Jahren aus Altersgründen aus dem Amt. Ihm folgte [[Klaus Buß]].
 
=== Bildungsministerium ===
=== Bildungsministerium ===
Einen Monat nach der [[Bundestagswahl 1998]] scheidet [[Gisela Böhrk]] aus dem Amt. Ihr folgt [[Ute Erdsiek-Rave]]. DER SPIEGEL schrieb:
Einen Monat nach der [[Bundestagswahl 1998]] schied [[Gisela Böhrk]] aus dem Amt. Ihr folgte [[Ute Erdsiek-Rave]]. DER SPIEGEL schrieb:
: "Landesmutter Simonis hatte die 53jährige Lehrerin in einem "frostigen Fünf-Minuten-Gespräch", so Insider, für den desaströsen Ausgang der Volksbefragung zur Rechtschreibreform verantwortlich gemacht und geschaßt. Zugleich hatte sie die Gefeuerte vergebens ermahnt, doch bis zum 27. Oktober Stillschweigen zu wahren."<ref>DER SPIEGEL 43/1998 "[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8001953.html Wat nu?]", 19.10.1998</ref>
: "Landesmutter Simonis hatte die 53jährige Lehrerin in einem 'frostigen Fünf-Minuten-Gespräch', so Insider, für den desaströsen Ausgang der Volksbefragung zur Rechtschreibreform verantwortlich gemacht und geschaßt. Zugleich hatte sie die Gefeuerte vergebens ermahnt, doch bis zum 27. Oktober Stillschweigen zu wahren."<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8001953.html Wat nu?]'', DER SPIEGEL, 19.10.1998</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[14. Wahlperiode 1996-2000]]
* [[14. Wahlperiode 1996-2000]]


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2020, 02:45 Uhr

Heide Simonis, 2009

Mit der Landtagswahl 1996 wurde Ministerpräsidentin Heide Simonis im Amt bestätigt. Die SPD hatte allerdings nicht mehr die Mehrheit und ging eine Koalition mit Bündnis 90/Die Grünen ein.

Zusammensetzung

Staatskanzlei

Innenministerium

Ministerium für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten

Ministerium für Finanzen und Energie

Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr

Ministerium für Arbeit und Soziales und Gesundheit

Ministerium für Natur, Umwelt und Forsten

  • Minister und Stellvertreter der Ministerpräsidentin: Rainder Steenblock (Die Grünen)
  • Staatssekretärin: Henriette Berg (Die Grünen)

Ministerium für Ländliche Räume, Landwirtschaft, Ernährung und Tourismus

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

Ministerium für Frauen, Jugend, Wohnungs- und Städtebau

  • Ministerin: Angelika Birk (Die Grünen)
  • Staatssekretärin: Christa Karras (Die Grünen)
  • Staatssekretärin: Ursula Müller (Die Grünen) (Frauen)

Veränderungen

Wirtschaftsministerium

Nach dem Wahlsieg der SPD in Nordrhein-Westfalen 1998 wechselte Peer Steinbrück ins Kabinett von Ministerpräsident Wolfgang Clement. Das Klima zwischen Heide Simonis und Peer Steinbrück galt schon länger als belastet:

"'Steinbrück hält Simonis intellektuelles Niveau für gering.' Lange konnte das Bündnis daher nicht halten, und der Bruch kam, als der Wirtschaftsminister das tat, was er gut kann: mit spitzen Bemerkungen eine ungeliebte Person lächerlich machen. In einem Hintergrundgespräch mit Journalisten hielt er der Regierungschefin vor, Politik 'auf Pepita-Niveau' zu betreiben. Ihn hatte zuvor mächtig geärgert, dass ihn die Regierungschefin nach den Landtagswahlen 1996 von den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen ausschließen wollte und erst auf Druck der Partei nachgab. Beide wollten nun die Trennung. Steinbrück bemühte sich [1998] um den frei gewordenen Posten an der Spitze des Sparkassen- und Giroverbandes, scheiterte jedoch. Als dann NRW-Regierungschef Wolfgang Clement einen neuen Wirtschaftsminister suchte, nahm Steinbrück dankbar an."[1]

Auf Peer Steinbrück folgte der parteilose Horst Günter Bülck.

Landwirtschaftsministerium

1998 schied Hans Wiesen mit 59 Jahren aus Altersgründen aus dem Amt. Ihm folgte Klaus Buß.

Bildungsministerium

Einen Monat nach der Bundestagswahl 1998 schied Gisela Böhrk aus dem Amt. Ihr folgte Ute Erdsiek-Rave. DER SPIEGEL schrieb:

"Landesmutter Simonis hatte die 53jährige Lehrerin in einem 'frostigen Fünf-Minuten-Gespräch', so Insider, für den desaströsen Ausgang der Volksbefragung zur Rechtschreibreform verantwortlich gemacht und geschaßt. Zugleich hatte sie die Gefeuerte vergebens ermahnt, doch bis zum 27. Oktober Stillschweigen zu wahren."[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Erich Maletzke: Peer Steinbrück - ein Mann der klaren Worte, shz.de, 30.9.2012
  2. Wat nu?, DER SPIEGEL, 19.10.1998