Landtagswahl 1983: Unterschied zwischen den Versionen

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Zum ersten Mal sprach die SPD das Wahlvolk auch mit einem [http://www.spd-geschichtswerkstatt.de/downloads/1982/Plattdeutsches%20Wahlprogramm%201982-full.pdf plattdeutschen Wahlprogramm] an.
Zum ersten Mal sprach die SPD das Wahlvolk auch mit einem [http://www.spd-geschichtswerkstatt.de/downloads/1982/Plattdeutsches%20Wahlprogramm%201982-full.pdf plattdeutschen Wahlprogramm] an.
Für sein Regierungsteam benannte [[Björn Engholm]] erstmals ein paritätisch besetztes Team aus vier Männern und vier Frauen - zwei der Männer waren renommierte Forscher:
* [[Frank Haenschke]] - Chemie-Professor aus Aalen
* [[Berndt Heydemann]] - Zoologie-Professor aus Kiel - der wurde nach der [[Landtagswahl 1988]] tatsächlich Umweltminister
* [[Ursula Engelen-Kefer]] - Arbeitsmarktexpertin des Deutschen Gewerkschaftsbundes
* [[Sophie Behr]] - Freie Journalistin
Der SPIEGEL schriebt: "Mit grünen Themen und grünen Kandidaten will Sozialdemokrat Engholm die Landtagswahl in Kiel gewinnen."<ref>DER SPIEGEL 10/1983: ''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14017914.html Quer zum Kurs]''</ref>


== Ergebnis ==
== Ergebnis ==

Version vom 12. November 2016, 15:22 Uhr

[[Datei:{{#setmainimage:KA027705.jpg}}|thumb|200px|right|"Der Ministerpräsident für Schleswig-Holstein" - Plakat zur Landtagswahl 1983]] Die Landtagswahl 1983 fand am 13. März statt.

Die SPD legte 2 %-Punkte zu, konnte die absolute Mehrheit der CDU aber nicht brechen. Uwe Barschel wurde wieder zum Ministerpräsidenten gewählt. Der 43-jährige SPD-Spitzenkandidat Björn Engholm gab sein Bundestagsmandat auf und blieb als Oppositionsführer in Schleswig-Holstein. Die ZEIT analysierte:

"Der ehemalige Bundesminister Björn Engholm kann sogar zum neuen Typ eines sozialdemokratischen Politikers aufsteigen, der eines fernen Tages auch höheren Ortes als Herausforderer gerufen wird. Das Zeug dazu hätte er, verschaffte er sich Sachkompetenz nun gleichfalls auf den Gefilden der Landespolitik."[1]

Die FDP fiel auf 2,2% und flog aus dem Landtag. Auch die Grünen scheiterten mit 3,6%.

Ausgangslage

Bei der Landtagswahl 1979 hatte die SPD knapp verloren. 1982 war Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg (CDU) in die neue CDU-/FDP-Bundesregierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl eingetreten, nachdem die FDP die Koalition mit der SPD unter Bundeskanzler Helmut Schmidt aufgekündigt hatte. In Schleswig-Holstein war Uwe Barschel (CDU) Ministerpräsident geworden und trat auch als CDU-Spitzenkandidat für die Wahl 1983 an.

Aus Protest gegen den Atomkurs der Bundesregierung von Helmut Schmidt hatte Klaus Matthiesen eine dritte Spitzenkandidatur ausgeschlossen. Nach dem Bruch der sozial-liberalen Koalition im Bund war der ehemalige Bundesbildungsminister Björn Engholm nur noch Bundestagsabgeordneter für Lübeck. Er bewarb sich als Spitzenkandidat nach Schleswig-Holstein.

Eine Woche vor der Landtagswahl fand die Bundestagswahl statt. Die SPD fürchtete das Desinteresse der Wählerinnen und Wähler und verteilte deswegen Aufkleber: "Nehmen Sie bitte die Landtagswahl am 13. März nicht weniger ernst als die Bundestagswahl am 6. März"[2] Die CDU erzielte bei der Bundestagswahl unter Helmut Kohl eines ihrer absolut besten Wahlergebnisse. Die SPD verlor fast 5 %-Punkte. Die FDP fiel von 10,6% auf 7%.

Nominierung & Regierungsprogramm

"Stell Di för, dat givt een Regierung, de hört Di to."

Die Diskussion über das Wahlprogramm und die Aufstellung der Liste fanden auf dem außerordentlichen Landesparteitag im Oktober 1982 statt.

Zum ersten Mal sprach die SPD das Wahlvolk auch mit einem plattdeutschen Wahlprogramm an.

Für sein Regierungsteam benannte Björn Engholm erstmals ein paritätisch besetztes Team aus vier Männern und vier Frauen - zwei der Männer waren renommierte Forscher:

Der SPIEGEL schriebt: "Mit grünen Themen und grünen Kandidaten will Sozialdemokrat Engholm die Landtagswahl in Kiel gewinnen."[3]

Ergebnis

"Einladung zum Bürgergespräch"
Prozent Änderung Sitze
SPD 43,7 % +2 34
CDU 49,0 % +0,7 39
SSW 1,3 % -0,1 1
Sonstige 6,0 %

Wahlbeteiligung: 84,8 %

  • SSW = Südschleswigscher Wählerverband, der von der 5%-Klausel befreit war.


Siehe auch

Quellen

  1. DIE ZEIT 12/1983 Schleswig-Holstein: Im Kielwasser
  2. Plakatsammlung des Archivs der Sozialen Demokratie, Signatur 6/PLKA020051
  3. DER SPIEGEL 10/1983: Quer zum Kurs