Ortsverein Steinburg

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Der Ortsverein Steinburg ist eine Gliederung im Kreisverband Stormarn. Er ist zuständig für Eichede, Mollhagen, Sprenge und Todendorf.

Vorsitz

Vorsitzender ist seit 2. Februar 2023 Malte Jessen. Er folgte seinem Vorgänger und jetzigen Stellvertreter Heiko Busche, der fast 40 Jahre lang den Vorsitz inne hatte. Sie werden unterstützt von Schriftführerin Dörte Jost und Beisitzer Olaf Saggau.[1]

Kommunalpolitik

In der Kommunalwahl 2023 erhielt die SPD vier der 17 Sitze der Gemeindevertretung (alle über die Liste), neben 11 für die CDU und 2 für die örtliche Wählervereinigung. Sie wird vertreten vom Fraktionschef Olaf Saggau, Ingrid Albers, Heiko Busche und Malte Jessen sowie fünf bürgerlichen Mitgliedern.[2]

Geschichte

In Eichede bestand nach 1945 ein eigenständiger Ortsverein. Nach 1970 bildeten die verbliebenen Mitglieder den Distrikt Eichede im Ortsverein Tremsbüttel.

1973 entstand der Distrikt Sprenge im Ortsverein Mollhagen.

In Mollhagen bestand ein Ortsverein schon vor 1933. Er wurde nach 1945 erneut gegründet.

1977 zeichnete sich der Zusammenschluss zu einer Großgemeinde ab. Mit dem Abschluss eines Grenzänderungsvertrages entstand am 1. Januar 1978 die Gemeinde Steinburg; in ihr waren die zuvor selbstständigen Gemeinden Eichede, Mollhagen und Sprenge zusammengeführt. Der neue Name der Gemeinde stammt vom Forstbezirk Steinburg, an den die drei heutigen Ortsteile angrenzen.[3] Die Mollhagener SPD-Fraktion stimmte der Bildung einer 3-Dörfer-Gemeinde zu, aber einige Mitglieder votierten gegen den Namen Steinburg. Man befürchtete Verwirrung wegen der Namensgleichheit mit dem Kreis Steinburg. Diese erledigte sich jedoch spätestens mit der Einführung der fünfstelligen Postleitzahlen.

Etwa zur selben Zeit erfolgte die Gründung des Ortsvereins Steinburg aus dem Zusammenschluss der Ortsvereine in den drei Gemeinden. Nur mit Mühe war der damalige Vorsitzende der SPD Tremsbüttel, Hermann Thaele, von der Richtigkeit dieser Lösung zu überzeugen.

Seit 2009 gehören auch Todendorfer Mitglieder dem Ortsverein Steinburg an. Sie waren seit 1977 zunächst als SPD-Distrikt im Ortsverein Tremsbüttel organisiert. 1979 entstand dann der SPD-Ortsverein Todendorf.

Ausführliche Internetseite zur Geschichte, inkl. Vorgänger-OVs:

Vorsitz

Die Vorsitzenden bisher:

Seit 2009 gehören auch Todendorfer Mitglieder dem Ortsverein Steinburg an. Sie waren seit 1977 zunächst als SPD-Distrikt im Ortsverein Tremsbüttel organisiert. 1979 entstand dann der SPD-Ortsverein Todendorf. Bis 2008 hatten SPD-Mitglieder einen Sitz in der Todendorfer Gemeindevertretung. Seit 2009 sind die verbliebenen Mitglieder im SPD-OV Steinburg organisiert.

Für die Steinburger Sozialdemokraten war der Gemeindezusammenschluss der Auftakt für eine lange, erfolgreiche Phase in der Geschichte des Ortsvereins und der Gemeinde Steinburg. Bei der Wahl zur ersten Steinburger Gemeindevertretung erhielt die SPD fünf von fünfzehn Mandaten, die CDU sieben und die AKWV drei. Für die SPD wurden gewählt: Joachim Stapelfeldt und Christa Niecke aus Mollhagen, Norbert Fischer, Alfred Keding (bis 7/1980) und Gerd Albrecht (ab 7/1980) aus Eichede, Ute Damer aus Sprenge.

Ende 1981 trat Norbert Fischer unter Mitnahme seines Mandats aus der SPD aus.

Zum ersten Bürgermeister von Steinburg wählte die neue Gemeindevertretung den früheren Bürgermeister von Mollhagen. Sein 1. Stellvertreter wurde Joachim Stapelfeldt, der außerdem Verbandsvorsteher des Schulverbandes Mollhagen wurde. Diese Aufgabe behielt er bis zum Oktober 1985.

Bei der Kommunalwahl 1982 erhielten SPD und CDU je sechs Mandate, die örtliche Wählervereinigung eins. Aus der ersten Runde war nur Joachim Stapelfeldt wieder angetreten. Es standen aber genügend neue Bewerberinnen und Bewerber zur Verfügung, die sich über ein Jahr gemeinsam auf ihre kommenden Aufgaben vorbereitet hatten: Ilka Bock, Anne Näfelt und Joachim Stapelfeldt aus Moll- hagen, Jürgen Laufer aus Eichede sowie Walter Damer und Annette Nasemann aus Sprenge. 1985 schied Walter Damer aus, Gernot Schweizer aus Mollhagen rückte nach. Bemerkenswert war, dass zahlreiche Mandatsträger der ersten Runde aufgegeben hatten. Steinburg war anstrengend.

Unerwartet wurde mit der Stimme der örtlichen Wählervereinigung Joachim Stapelfeldt zum Bürgermeister gewählt.

Für die neu gewählte Vertretung gab es jede Menge Arbeit: Ein-Gruppen-Kindergarten in Mollhagen, neuer Sportplatz in Eichede, Bau des Gemeinschaftshauses für Sprenge, die lange geplante zentrale Abwasserbeseitigung, die die Gemeinde bis gegen Ende der 1990er Jahre beschäftigte. Alle großen Projekte waren Folge des Grenzänderungsvertrages von 1977. Dort war festgelegt worden, dass begonnene Projekte zu vollenden seien. Dies begünstigte die Ortsteile Sprenge und vor allem Eichede, die sich beide bemüht hatten, vor dem Zusammenschluss ihre Rücklagen aufzubrauchen oder für Aufgaben festzulegen, die erheblich teurer werden würden.

Weitere Themen wurden zwischen 1982 und 1986 von uns gestartet. Ein Schwerpunkt lag im Bereich des Kulturauschusses. Vor allem Anne Näfelt, Ilka Bock und Heidi Schweizer haben hier erfolgreich gewirkt. 1984 fand die erste Hobbykünstler-Ausstellung in Sprenge statt. Ab 1985 bot uns dann die Oldesloer Bühne jährlich drei Theateraufführungen pro Jahr in der Turnhalle an. Hochdeutsch, plattdeutsch und ein Weihnachtsmärchen kamen zur Aufführung. Voraussetzung dafür war die Beschaffung von Bühnenelementen und Zubehör sowie von ausreichend Stühlen. Das war zunächst ziemlich abenteuerlich. Ohne den tatkräftigen Einsatz der FF Mollhagen, die die gesamte Organisation übernahm, wären die Angebote nicht möglich gewesen. Im Oktober 1985 fand auch der erste Konzertabend in der Turnhalle statt. Das Programm wurde unter anderem von den Musikzügen aus Eichede und Todendorf, dem Tanzkreis Steinburg und dem MGV Todendorf gestaltet. In den Folgejahren lief es mit verschiedenen Besetzungen unter dem Titel „Lustige Musikanten“. Im gleichen Jahr wurde auch erstmals ein Ferienprogramm für die Sommerferien angeboten. Diese Attraktion hat sich im Gegensatz zu anderen Angeboten bis heute erhalten.

Eine abschließende Bemerkung sei erlaubt. Rückblickend finde ich es unglaublich, was wir in nur vier Jahren schaffen und erreichen konnten. Dazu muss auch angemerkt werden, dass wir mit der CDU-Fraktion trotz oder wegen mancher Diskussionen eine ausgesprochen konstruktive Zusammenarbeit feststellen konnten. Dies war nicht selbstverständlich.

Bei der Kommunalwahl 1986 erzielte die SPD mit 7 Sitzen, die absolute Mehrheit. Die CDU erhielt 5 Sitze und die AKWV 1 Sitz. In die Gemeindevertretung wurden für die SPD Joachim Stapelfeldt, Ilka Bock, Hans-Werner Dowedeit, Jürgen Laufer, Anne Näfelt, Annette Nasemann und Heino Wagener gewählt.

Joachim Stapelfeldt blieb Bürgermeister. 2. Stellvertreterin wurde Annette Nasemann. Auch in dieser Wahlpriode waren die Mitglieder der Gemeindevertretung wieder richtig fleißig. Wie bereits oben erwähnt wurde der Bau eines Gemeinschaftshauses in Verbindung mit dem Umkleidehaus auf dem Sportgelände beschlossen. Mit ganz vielen Zuschüssen und erheblicher Eigenleistung der Vereinsmitglieder wurde das Projekt verwirklicht. Im August 1986 konnte das Gemeinschaftshaus bereits eingeweiht werden. Zeitgleich gingen die Planungen für die Sanierung und Umgestaltung der Alten Schule im Rahmen des Dorferneuerungsplanes voran.

Auch kulturell war wieder einiges in Bewegung. Erstmal wurde ein Terminkalender mit allen Veranstaltungen des Jahres erstellt. Dieses Projekt läuft auch heute noch. Erneut konnte die Oldesloer Bühne mit drei Aufführungen pro Jahr ihr Können unter Beweis stellen. Und erstmals bot die Fahrbücherei des Kreises Stormarn Autorenlesungen im Bücherbus an. Dieses Angebot kam über mehrere Jahre sehr gut an. Auch neu im Angebot war das Projekt „VHS vor Ort“. Damit bot die Volkshochschule Bad Oldesloe zahlreiche Veranstaltungen auch in Steinburg an.

1987 ging es mit dem Ausbau der zentralen Entwässerung in Mollhagen weiter zügig voran. Der Bau des Klärwerks konnte vergeben werden. Die Vorarbeiten dafür waren durchaus kontrovers verlaufen. Nach einer Besichtigungstour zu vier Kläranlagen hatte sich die Gemeindevertretung für die hochwertigste technische Anlage entschieden, wie sie in Tangstedt besichtigt werden konnte. Der zuständige Fachmann des Kreises wollte jedoch nur Klärteiche bewilligen. Es waren hartnäckige Verhandlungen erforderlich, um den Bau einer technischen Lösung zu erreichen. Diese Lösung hat sich bis heute als einzig richtig erwiesen. Im März 1989 konnte das Klärwerk den Betrieb aufnehmen.

Erwähnenswert ist auch der Bau des Kinderspielplatzes in Sprenge. Nachdem die Gemeinde dafür keine Mittel bereitstellen wollte, nahmen es die Sprenger Bürger selbst in die Hand. Sie errichteten auf dem Schützenplatz eine Anlage in Eigenleistung. Hilfreich war dabei eine namhafte Spende der damaligen Wählergemeinschaft AKWV. Das Highlight des Jahres 1989 fand allerdings auf der großen politischen Bühne statt. Am Abend des 9. November ging in Berlin zunächst ein Tor in der Mauer auf. Diesem Ereignis folgten weitere und in kurzer Zeit war die Mauer nur noch Geschichte. Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet. Die nächsten Monate waren mehr als spannend. Die Kommunalwahl 1990 stand unter ganz neuen Vorzeichen. Steinburgs Einwohnerzahl war stark angewachsen. Die Zahl der Sitze der Gemeindevertretung stieg von 13 auf 17. Zugleich wurde Steinburg in drei Wahlbezirke aufgeteilt. Da diese annähernd gleich groß sein mussten, teilte man Mollhagen auf. Ein Teil wurde gemeinsam mit Sprenge zu einem Wahlbezirk. Das Wahlergebnis bestätigte unsere absolute Mehrheit mit 10 Sitzen, die CDU erhielt 7, die AKWV trat nicht mehr an. Gewählt wurden für die SPD: Jan Barkmann, Ilka Bock, Wolfgang Fieback bis 4/93, Birgit Pota (heute Schumacher) ab 4/93, Jürgen Laufer, Anne Näfelt, Annette Nasemann, Jürgen Ritter, Heidi Schweizer, Joachim Stapelfeldt und Heino Wagener.

Joachim Stapelfeldt blieb Bürgermeister. 2. Stellvertreterin wurde Annette Nasemann. Ihr folgte 10/1990 Heidi Schweizer.

1991 ging dann das Projekt Dorferneuerung dem Ende entgegen. Für private Maßnahmen standen 240.000 DM zur Verfügung. Diese wurden auch voll ausgeschöpft. Im öffentlichen Bereich bildete die Sanierung der Linden am Dorfanger die letzten Maßnahmen. Im Verlauf de Projekts „Dorferneuerung Eichede“ hatte sich aber auch eine weitere Erkenntnis ergeben. Der Eichedeer Ortskern muss unbedingt geschützt werden. Daraus entstand der Bebauungsplan 6, Eichede Ostseite des Dorfangers, in den umfangreiche Gestaltungs- und Erhaltungsvorschriften aufgenommen wurden. Nur wenig später wurde ein vergleichbarer Bebauungsplan 8 für die Westseite und die Mitte des Dorfangers beschlossen. Zeitgleich mit dem Dorferneuerungsprogramm wurden 1993 auch die Arbeiten an der zentralen Abwasserbeseitigung in Eichede mit dem Ausbau der Oldesloer Straße beendet. Da diese eine Kreisstraße ist, war hier der Kreis Stormarn federführend. Irritierend war hier das Bemühen einiger Anwohner, ihren Mitbürgern einzureden, dass ein Vollausbau für die Anwohner sehr teuer werden würde. Zum Glück gelang es dem Bürgermeister, die Menschen vom Gegenteil zu überzeugen. Im gleichen Jahr begann der Ausbau der zentralen Entwässerung im Ortsteil Sprenge.

Im gleichen Jahr konnte auch der Erweiterungsbau des Kindergartens eingeweiht werden. Auch hier hatte die Mollhagener Architektin Christa Niemeier ihr Können zur vollsten Zufriedenheit der Gemeinde bewiesen. Beim ersten Bau im Jahr 1982 war man in Kiel noch der Meinung gewesen, man brauche keine Kindergärten. Für den Erweiterungsbau gab es dann doch schon eine ansehnliche Förderung. Träger des Kindergartens war die Kirchengemeinde Eichede. Die Beziehung zwischen Gemeinde und Träger war nicht immer konfliktfrei. Wie immer ging es um Geld und um das letzte Wort.

Am Ende der Legislaturperiode schied Gernot Schweizer aus dem Kreistag aus. Er war seit 1986 Kreistagsabgeordneter für die SPD im Wahlkreis Steinburg. Er war federführend beteiligt an der Überführung der Abfallwirtschaft von einem Zweckverband in ein Wirtschaftsunternehmen. Zur Kommunalwahl 1994 waren wieder nur die SPD und die CDU angetreten. Beim Wahlergebnis änderte sich nichts. Die CDU erhielt 7 Mandate, die SPD 10. Gewählt wurden für die SPD: Ilka Bock, Heiko Busche, Wolfgang Busche, Hans-Werner Dowedeit, Jürgen Laufer, Anne Näfelt, Annette Nasemann, Jürgen Ritter, Joachim Stapelfeldt und Heino Wagener.

Joachim Stapelfeldt blieb weiterhin Bürgermeister. 2. Stellvertreter wurde Jürgen Laufer.

In diese Wahlperiode waren mehrere Schwerpunkte zu verzeichnen. Zu nennen sind: Bauleitplanung, Landschaftsplan, Windenergie, Erdgas, Kindergarten, Schule, Sport und Kultur.

Vorgeschichte

Bereits 1876 gab es in Mollhagen und Todendorf Mitglieder der SAPD.[4]

  1. SPD Steinburg: Ortsverein Steinburg stellt sich neu auf, 6.2.2023, abgerufen 13.10.2025
  2. SPD Steinburg: Fraktion, abgerufen 13.10.2025
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Steinburg_(Stormarn)
  4. Hamburg-Altonaer Volksblatt, 7.6.1876, S. 4