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*[[15. Feburar]] - In [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] unterstützen die Arbeiter den Kampf gegen das Dreiklassenwahlrecht mit einem halbtägigen Streik. Die ''Deutsche Fortschrittspartei'' hatte im Preußischen Landtag eine Reform des Dreiklassenwahlrechts eingebracht, das die SPD breit unterstützte. Nachmittags verließen die Arbeiter ihre Arbeitsstätten und zogen zur "''[[Historische Orte der Kieler Sozialdemokratie|Waldwiese]]''". Nach einer Ansprache von [[Wilhelm Brecour]] ging ein gewaltiger Demonstrationszug zum [[Historische Orte der Kieler Sozialdemokratie|''Wilhelmplatz'']], wo er sich mit dem Arbeiterzug der Kaiserlichen Werft vereinte. Die Polizei stürzte sich mit flacher Klinge, mit Faustschlägen und Gummischläuchen auf die friedlichen Demonstrantinnen und Demonstranten. Militär stand bereit. In [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] demonstrieren 4000, in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] 2000 Menschen.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 43</ref>
*[[15. Feburar]] - In [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] unterstützen 10.000 Arbeiter den Kampf gegen das Dreiklassenwahlrecht mit einem halbtägigen Streik. Die ''Deutsche Fortschrittspartei'' hatte im Preußischen Landtag eine Reform des Dreiklassenwahlrechts eingebracht, das die SPD breit unterstützte. Nachmittags verließen die Arbeiter ihre Arbeitsstätten und zogen zur "''[[Historische Orte der Kieler Sozialdemokratie|Waldwiese]]''". Nach einer Ansprache von [[Wilhelm Brecour]] ging ein gewaltiger Demonstrationszug zum [[Historische Orte der Kieler Sozialdemokratie|''Wilhelmplatz'']], wo er sich mit dem Arbeiterzug der Kaiserlichen Werft vereinte. [[Franz Osterroth]] berichtet: Die Polizei stürzte sich mit flacher Klinge, mit Faustschlägen und Gummischläuchen auf die friedlichen Demonstrantinnen und Demonstranten. Militär stand bereit.<ref name=":1" /> Der [[Lübecker Volksbote]] dagegen berichtet, dass die Polizei friedlich blieb.<ref>Lübecker Volksbote, [http://library.fes.de/luebeck/pdf/1910/1910-038.pdf Ausgabe 38 vom 15.02.1910]</ref> In [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] demonstrieren 4000, in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] 2000 Menschen.<ref name=":1">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 43</ref> In Neumünster dagegen wurde die Polizei gewalttätig und verletzte Arbeiter teils schwer.<ref>Lübecker Volksbote, [http://library.fes.de/luebeck/pdf/1910/1910-039.pdf Ausgabe 39 vom 16.02.1910]</ref>


==März==
==März==

Version vom 3. Juli 2023, 22:37 Uhr

Glückwunschschreiben zum 70. Geburtstag von August Bebel: Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins für den Wahlkreis Lübeck
Glückwunschschreiben zum 70. Geburtstag von August Bebel: Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins für den Wahlkreis Lübeck

Staatsoberhaupt ist Kaiser Wilhelm II., Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg.

Vorsitzende der SPD sind Paul Singer und August Bebel. Friedrich Bartels ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.

Januar

Februar

  • 15. Feburar - In Kiel unterstützen 10.000 Arbeiter den Kampf gegen das Dreiklassenwahlrecht mit einem halbtägigen Streik. Die Deutsche Fortschrittspartei hatte im Preußischen Landtag eine Reform des Dreiklassenwahlrechts eingebracht, das die SPD breit unterstützte. Nachmittags verließen die Arbeiter ihre Arbeitsstätten und zogen zur "Waldwiese". Nach einer Ansprache von Wilhelm Brecour ging ein gewaltiger Demonstrationszug zum Wilhelmplatz, wo er sich mit dem Arbeiterzug der Kaiserlichen Werft vereinte. Franz Osterroth berichtet: Die Polizei stürzte sich mit flacher Klinge, mit Faustschlägen und Gummischläuchen auf die friedlichen Demonstrantinnen und Demonstranten. Militär stand bereit.[1] Der Lübecker Volksbote dagegen berichtet, dass die Polizei friedlich blieb.[2] In Flensburg demonstrieren 4000, in Neumünster 2000 Menschen.[1] In Neumünster dagegen wurde die Polizei gewalttätig und verletzte Arbeiter teils schwer.[3]

März

  • 15. März - Politischer Halbtagsstreik von rd. 10000 Arbeitern in Kiel für ein demokratisches Wahlrecht in Preußen: 80 % der Arbeiter der Kruppschen Werft und 75 Prozent der Arbeiter der Howaldt-Werft treten in den Streik, finden sich zu Versammlungen im Gewerkschaftshaus und im Englischen Garten zusammen und demonstrieren anschließend gemeinsam mit den Arbeitern der Kaiserlichen Werft, die sich nach Ende ihrer Schicht einreihen.[4]

April

Mai

Juni

Juli

August

  • 26.-27. August - 2. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen; dort wird die Einführung des "Internationalen Frauentages" beschlossen, zunächst ohne festes Datum. Helene Grünig nimmt möglicherweise als Delegierte teil.
  • 28. August-3. September - Internationaler Sozialistenkongreß in Kopenhagen. Im Zentrum steht die Genossenschaftsfrage.

September

Oktober

November

Dezember

Nicht datiert

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 43
  2. Lübecker Volksbote, Ausgabe 38 vom 15.02.1910
  3. Lübecker Volksbote, Ausgabe 39 vom 16.02.1910
  4. 4,0 4,1 Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Karl Dietz Verlag Berlin, Bd. 7.2, S. 596
  5. Die Gleichheit, Ausgabe vom 24.10.1910
  6. Lübecker Volksbote, Ausgabe vom 4. Oktober 1910