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* [[15. März]] - Politischer Halbtagsstreik von rd. 10000 Arbeitern in Kiel für ein [[Wahlrecht bis 1918|demokratisches Wahlrecht in Preußen]]: 80 % der Arbeiter der Kruppschen Werft und 75 Prozent der Arbeiter der Howaldt-Werft treten in den Streik, finden sich zu Versammlungen im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]] und im [[Historische Orte der Kieler Sozialdemokratie|Englischen Garten]] zusammen und demonstrieren anschließend gemeinsam mit den Arbeitern der Kaiserlichen Werft, die sich nach Ende ihrer Schicht einreihen.<ref name=":0" /> | *[[15. März]] - Politischer Halbtagsstreik von rd. 10000 Arbeitern in Kiel für ein [[Wahlrecht bis 1918|demokratisches Wahlrecht in Preußen]]: 80 % der Arbeiter der Kruppschen Werft und 75 Prozent der Arbeiter der Howaldt-Werft treten in den Streik, finden sich zu Versammlungen im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]] und im [[Historische Orte der Kieler Sozialdemokratie|Englischen Garten]] zusammen und demonstrieren anschließend gemeinsam mit den Arbeitern der Kaiserlichen Werft, die sich nach Ende ihrer Schicht einreihen.<ref name=":0" /> Bei der Räumung des Wilhelmplatzes geht die Polizei mit Knüppeln und Säbeln gegen die Demonstranten vor. Im Nachgang kommt es zu einem Gerichtsverfahren gegen den Tischler Mielke, der in dieser Situation einen Schutzmann mit einem Stock geschlagen haben soll. In dem Prozess trat auch [[Daniel Rindfleisch]] auf. Der Tischler wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19100526/page/6 Die Polizeiattacke von 15. März vor Gericht]'', Hamburger Echo, Donnerstag, den 26. Mai 1910, Seite 6</ref> | ||
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* [[7. April]] - [[Rosa Luxemburg]] spricht bei einer Mitgliederversammlung des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]] über den [[Wahlrecht bis 1918|Wahlrechtskampf]].<ref name=":0">[https://rosaluxemburgwerke.de/buecher/band-7-2/seite/596 Rosa Luxemburg Werke] [RLW], Berlin 1970ff., Karl Dietz Verlag Berlin, Bd. 7.2, S. 596</ref> | *[[7. April]] - [[Rosa Luxemburg]] spricht bei einer Mitgliederversammlung des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]] über den [[Wahlrecht bis 1918|Wahlrechtskampf]].<ref name=":0">[https://rosaluxemburgwerke.de/buecher/band-7-2/seite/596 Rosa Luxemburg Werke] [RLW], Berlin 1970ff., Karl Dietz Verlag Berlin, Bd. 7.2, S. 596</ref> | ||
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*[[2. Oktober|2.]]-[[3. Oktober]] - [[Bezirksparteitag 1910, Ottensen|Bezirksparteitag]] in [[Ortsverein Altona|Altona-Ottensen]] bei Hamburg. | *[[2. Oktober|2.]]-[[3. Oktober]] - [[Bezirksparteitag 1910, Ottensen|Bezirksparteitag]] in [[Ortsverein Altona|Altona-Ottensen]] bei Hamburg. | ||
*[[3. Oktober]] - Der [[Kreisverband Lübeck|Sozialdemokratische Verein in Lübeck]] hielt eine gut besuchte Mitgliederversammlung im [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Gewerkschaftshaus]] ab. [[Theodor Schwartz]] berichtet vom Internationalen Sozialistenkongress in Kopenhagen. "Fragen von außerordentlicher Wichtigkeit haben dem Kopenhagener Kongreß nicht vorgelegen."<ref>Lübecker Volksbote, [http://library.fes.de/luebeck/pdf/1910/1910-232.pdf Ausgabe vom 4. Oktober 1910]</ref> | *[[3. Oktober]] - Der [[Kreisverband Lübeck|Sozialdemokratische Verein in Lübeck]] hielt eine gut besuchte Mitgliederversammlung im [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Gewerkschaftshaus]] ab. [[Theodor Schwartz]] berichtet vom Internationalen Sozialistenkongress in Kopenhagen. "Fragen von außerordentlicher Wichtigkeit haben dem Kopenhagener Kongreß nicht vorgelegen."<ref>Lübecker Volksbote, [http://library.fes.de/luebeck/pdf/1910/1910-232.pdf Ausgabe vom 4. Oktober 1910]</ref> | ||
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Version vom 8. Januar 2024, 12:28 Uhr
Staatsoberhaupt ist Kaiser Wilhelm II., Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg.
Vorsitzende der SPD sind Paul Singer und August Bebel. Friedrich Bartels ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.
Januar
- 20. Januar - Lauritz Lauritzen kommt in Plön zur Welt
Februar
- 15. Feburar - In Kiel unterstützen 10.000 Arbeiter den Kampf gegen das Dreiklassenwahlrecht mit einem halbtägigen Streik. Die Deutsche Fortschrittspartei hatte im Preußischen Landtag eine Reform des Dreiklassenwahlrechts eingebracht, das die SPD breit unterstützte. Nachmittags verließen die Arbeiter ihre Arbeitsstätten und zogen zur "Waldwiese". Nach einer Ansprache von Wilhelm Brecour ging ein gewaltiger Demonstrationszug zum Wilhelmplatz, wo er sich mit dem Arbeiterzug der Kaiserlichen Werft vereinte. Franz Osterroth berichtet: Die Polizei stürzte sich mit flacher Klinge, mit Faustschlägen und Gummischläuchen auf die friedlichen Demonstrantinnen und Demonstranten. Militär stand bereit.[1] Der Lübecker Volksbote dagegen berichtet, dass die Polizei friedlich blieb.[2] In Flensburg demonstrieren 4000, in Neumünster 2000 Menschen.[1] In Neumünster dagegen wurde die Polizei gewalttätig und verletzte Arbeiter teils schwer.[3]
März
- 15. März - Politischer Halbtagsstreik von rd. 10000 Arbeitern in Kiel für ein demokratisches Wahlrecht in Preußen: 80 % der Arbeiter der Kruppschen Werft und 75 Prozent der Arbeiter der Howaldt-Werft treten in den Streik, finden sich zu Versammlungen im Gewerkschaftshaus und im Englischen Garten zusammen und demonstrieren anschließend gemeinsam mit den Arbeitern der Kaiserlichen Werft, die sich nach Ende ihrer Schicht einreihen.[4] Bei der Räumung des Wilhelmplatzes geht die Polizei mit Knüppeln und Säbeln gegen die Demonstranten vor. Im Nachgang kommt es zu einem Gerichtsverfahren gegen den Tischler Mielke, der in dieser Situation einen Schutzmann mit einem Stock geschlagen haben soll. In dem Prozess trat auch Daniel Rindfleisch auf. Der Tischler wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.[5]
April
- 7. April - Rosa Luxemburg spricht bei einer Mitgliederversammlung des Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel über den Wahlrechtskampf.[4]
Mai
Juni
Juli
August
- 26.-27. August - 2. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen; dort wird die Einführung des "Internationalen Frauentages" beschlossen, zunächst ohne festes Datum. Helene Grünig nimmt möglicherweise als Delegierte teil.
- 28. August-3. September - Internationaler Sozialistenkongreß in Kopenhagen. Im Zentrum steht die Genossenschaftsfrage.
September
- 11. September - Frauenkonferenz in Neumünster. Die Versammlung unterstützt den Beschluss der 2. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen zur Einführung des "Internationalen Frauentages". An der Frauenkonferenz nehmen unter anderem Louise Zietz für den Parteivorstand, Linchen Baumann für den Bezirksvorstand, der Bezirksvorsitzende Friedrich Bartels und Käthe Leu aus Schwartau teil.[6]
- 18.-24. September - Der SPD-Parteitag in Magdeburg stellt sich hinter den Kopenhagener Beschluss zum Genossenschaftswesen. Außerdem forderte er im Hinblick auf die Reichstagswahl 1912 von den Mitgliedern vollen Einsatz für volle Gleichberechtigung.
- 27. September - Arbeiter deponieren einen subversiven politischen Aufruf im Turm des neu erbauten Kieler Rathauses.
Oktober
- 2.-3. Oktober - Bezirksparteitag in Altona-Ottensen bei Hamburg.
- 3. Oktober - Der Sozialdemokratische Verein in Lübeck hielt eine gut besuchte Mitgliederversammlung im Gewerkschaftshaus ab. Theodor Schwartz berichtet vom Internationalen Sozialistenkongress in Kopenhagen. "Fragen von außerordentlicher Wichtigkeit haben dem Kopenhagener Kongreß nicht vorgelegen."[7]
November
- 4. November - Die SPD Laboe gründet sich. Gründungsvorsitzender ist Heinrich Heldt.
Dezember
Nicht datiert
- Louise Schroeder wird in den Vorstand der SPD Altona-Ottensen gewählt.
- Wilhelm Brecour wird zum Kieler Stadtverordneten gewählt.
- Heinrich Kürbis wird Bevollmächtigter des Metallarbeiterverbandes.
- Edmund Söhnker gründet den Kieler Chor-Verein und bleibt bis 1933 Vorsitzender.
- Die erste Gesamtschule in Deutschland wird gegründet, die Odenwaldschule.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 43
- ↑ Lübecker Volksbote, Ausgabe 38 vom 15.02.1910
- ↑ Lübecker Volksbote, Ausgabe 39 vom 16.02.1910
- ↑ 4,0 4,1 Rosa Luxemburg Werke [RLW], Berlin 1970ff., Karl Dietz Verlag Berlin, Bd. 7.2, S. 596
- ↑ Die Polizeiattacke von 15. März vor Gericht, Hamburger Echo, Donnerstag, den 26. Mai 1910, Seite 6
- ↑ Die Gleichheit, Ausgabe vom 24.10.1910
- ↑ Lübecker Volksbote, Ausgabe vom 4. Oktober 1910