Kreisverband Pinneberg
Der Kreisverband Pinneberg ist eine Gliederung der SPD Schleswig-Holstein. Er umfasst zur Zeit 33 Ortsvereine.
Die jüngsten Kreisparteitage fanden am 7. Oktober 2023 in "Ladiges Gasthof" in Holm (ordentlicher Parteitag mit Vorstandswahlen und Diskussion zur Europawahl) und am 26. November 2022 im Tanzsaal des FTSV Fortuna, Ramskamp 2a, in Elmshorn (außerordentlicher Parteitag mit Diskussion zum Kreiswahlprogramm) statt.
Bundestagswahlen
Der Kreisverband war durchgehend zu Beginn einer jeden Legislaturperiode mit Abgeordneten im Bundestag vertreten.
Das Orakel von Pinneberg wird der Wahlkreis auch genannt, weil bis auf der ersten Bundestagswahl 1949 seit der Wahl 1953 diejenige Partei den Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin stellte, die das Direktmandat im Wahlkreis Pinneberg erringen konnte.
Ergebnisse bei Bundestagswahlen: Kreisverband Pinneberg – Bundestagswahlen
Kommunalpolitik
Für 1921[1] und für 1925[2] sind die Listen zur Kreistagswahl überliefert.
Geschichte
Eine Geschichte des Kreisverbandes liegt uns bisher nicht vor. Die Genehmigung zur Gründung (oder Neugründung) erhielt er am 16. Januar 1946 von der britischen Militärregierung.[3]
Eins der profiliertesten Mitglieder der Nachkriegsgeschichte war Walter Damm. In Erinnerung an ihn stiftete der Kreisverband 1995 den Walter-Damm-Preis.
Bekannt sind auch der Massenaustritt von 120 Mitgliedern aus dem Ortsverein Pinneberg vor der Kommunalwahl 1974[4], der einen Stimmenverlust von rund 20 Prozentpunkten zur Folge hatte[5], und der Konflikt mit den Gewerkschaften im Vorfeld der Kommunalwahl 1978, als sich die Partei vom örtlichen DGB-Vorsitzenden vorhalten lassen musste:
"Erkennt endlich, daß Wahlen letztlich von den Arbeitnehmern in den Betrieben gewonnen werden und nicht von einer Handvoll Möchtegerne und sozialistischen Tagträumer, die weder die Sprache der Arbeitnehmer sprechen, noch die Probleme am Arbeitsplatz kennen."[6]
Am 14. August 1927 wurde Genosse Lempfert[7], Elmshorn, zum Kreisvorsitzenden gewählt.[8]
Die Herauslösung der drei Gemeinden Övelgönne, Othmarschen und Bahrenfeld aus dem Kreis Pinneberg, die nach dem Beschluss des Preußischen Abgeordnetenhauses am 1. April 1890 als Stadtteile der Stadt Altona zugeordnet wurden[9], dürfte für die Parteiorganisation im Kreis einen Verlust bedeutet haben, auch wenn es sich bei ihnen nicht um ausgesprochene Arbeitergemeinden handelte.
Links
| Kreisverband Pinneberg |
| Wiedergegründet: 1946 |
| Vorsitzende/r: Thomas Hölck |
| Homepage: https://www.spd-kv-pinneberg.de/ |
Überblick
Ortsvereine
Appen ◦ Barmstedt (mit Bokholt-Hanredder) ◦ Bönningstedt ◦ Borstel-Hohenraden ◦ Brande-Hörnerkirchen/Westerhorn ◦ Ellerbek ◦ Ellerhoop ◦ Elmshorn ◦ Halstenbek ◦ Haseldorf/Haselau ◦ Hasloh ◦ Heidgraben ◦ Heist ◦ Helgoland ◦ Hemdingen ◦ Holm/Hetlingen ◦ Klein-Nordende ◦ Klein Offenseth-Sparrieshoop ◦ Kölln-Reisiek ◦ Kummerfeld ◦ Moorrege ◦ Neuendeich ◦ Pinneberg ◦ Prisdorf ◦ Quickborn ◦ Rellingen/Tangstedt ◦ Schenefeld ◦ Seester ◦ Seestermühe ◦ Seeth-Ekholt ◦ Tornesch ◦ Uetersen ◦ Wedel ◦
Historische Ortsvereine (unvollständig)
(evtl.: Bokholt-Hanredder) | Brande-Hörnerkirchen ◦ Haselau ◦ Haseldorf ◦ Lokstedt ◦ Westerhorn ◦ weitere noch nicht aufgeführt
Personen
- Kreisvorsitzende: Thomas Hölck (Seit 2012) ◦ Hannes Birke (2004-2012) ◦ Thomas Neddermayer (1999-2004) ◦ Hannes Birke (1988-1999) ◦ Berend Harms (vor 1988) ◦ Gerd Thomssen (um 1981) ◦ Dietrich Anders (1975-1981) ◦ Waldemar Dudda (1955-1967) ◦ Heinrich Hauschildt[10] (1945-?)
- Bundestagsabgeordnete: Ralf Stegner (seit 2021) ◦ Ernst Dieter Rossmann (1998-2021) ◦ Lieselott Blunck (1981-1998) ◦ Reinhard Ueberhorst (1976-1981) ◦ Hermann Peter Reiser (1972-1976) ◦ Hans-Ulrich Brand (1969-1970) ◦ Fritz Sänger (1961-1969) ◦ Annemarie Renger (1961-1969) ◦ Reinhold Rehs (1953-1961) ◦ Anni Krahnstöver (1949-1953)
Wahlen
Einzelnachweise
- ↑ Pinneberg - Kreiskonferenz, Hamburger Echo, 30.1.1921, S. 3
- ↑ Konferenz des Sozialdemokratischen Kreisverbandes Pinneberg, Hamburger Echo, 23.9.1925, S. 6
- ↑ Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 79
- ↑ Burchardt, Rainer: Erfolg der CDU. Der Trend hat angehalten, DIE ZEIT, 29.3.1974
- ↑ Burchardt, Rainer: Schleswig-Holstein nach der Wahl: Angeln nach einem Kandidaten. Die SPD bedenkt die Folgen aus der Niederlage, DIE ZEIT, 19.4.1974
- ↑ Burchardt, Rainer: Nichts geht mehr. Arbeitnehmer-Vertreter kontra CDU und SPD, DIE ZEIT, 17.2.1978
- ↑ Vermutlich Friedrich Lempfert
- ↑ Hamburger Echo, 16.8.1927
- ↑ Aus Altona, Die Reform, 12.3.1890, S. 1
- ↑ Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 87
Kreisverbände: Dithmarschen | Flensburg | Herzogtum Lauenburg | Kiel | Lübeck | Neumünster | Nordfriesland | Ostholstein | Pinneberg | Plön | Rendsburg-Eckernförde | Schleswig-Flensburg | Segeberg | Steinburg | Stormarn

