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Bei der Neuwahl des Reichspräsidenten setzt sich Amtsinhaber von Hindenburg erst in der Stichwahl gegen Hitler durch - mit den Stimmen der SPD, deren Führung keinen anderen Weg sieht, Hitler vom höchsten Staatsamt fernzuhalten. Ihr Argument ist, dass Hindenburg nicht, wie befürchtet, in seiner ersten Amtszeit verfassungswidrig gehandelt habe. Er hatte allerdings auch nichts getan, um die Republik zu stärken.
Bei der Neuwahl des Reichspräsidenten setzt sich Amtsinhaber von Hindenburg erst in der Stichwahl gegen Hitler durch - mit den Stimmen der SPD, deren Führung keinen anderen Weg sieht, Hitler vom höchsten Staatsamt fernzuhalten. Ihr Argument ist, dass Hindenburg nicht, wie befürchtet, in seiner ersten Amtszeit verfassungswidrig gehandelt habe. Er hatte allerdings auch nichts getan, um die Republik zu stärken.


Tage nach der Wahl verbietet Reichskanzler Brüning die Nazi-Formationen SA und SS. Zwei Monate später hebt Brünings Nachfolger von Papen das Verbot auf und schafft auch dadurch die Lage für den "Preußenschlag", die Absetzung der preußischen Regierung unter [[Otto Braun]] (SPD). Durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten übernimmt Papen selbst die Regierung in Preußen und schwächt die föderale Struktur des Deutschen Reiches.
Tage nach der Wahl verbietet Reichskanzler Brüning die Nazi-Formationen SA und SS. Zwei Monate später hebt Brünings Nachfolger von Papen das Verbot auf und schafft auch dadurch die Lage für den "Preußenputsch", die Absetzung der preußischen Regierung unter [[Otto Braun]] (SPD). Durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten übernimmt Papen selbst die Regierung in Preußen und schwächt die föderale Struktur des Deutschen Reiches.


Die [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl]] im Juli ergibt keine klare Regierungskoalition; die NSdAP wird mit 37,3% zum ersten Mal stärkste Fraktion im Reichstag. Das linke Lager bleibt relativ stabil, verschiebt sich jedoch von der SPD (21,6%) hin zur KPD (14,3%). Auch nach der [[Reichstagswahl November 1932|Reichstagswahl]] im November lässt sich keine parlamentarische Regierung bilden. Die NSdAP verliert mehr als 4%, hat aber zusammen mit der KPD (16,9%) eine rechnerische Mehrheit; die SPD kommt auf 20,4%.  
Die [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl]] im Juli ergibt keine klare Regierungskoalition; die NSdAP wird mit 37,3% zum ersten Mal stärkste Fraktion im Reichstag. Im linken Lager verschieben sich die Kräfte von der SPD (21,6%) hin zur KPD (14,3%). Auch nach der [[Reichstagswahl November 1932|Wahl im November]] lässt sich keine parlamentarische Regierung bilden. Die NSdAP verliert mehr als 4%, hat aber zusammen mit der KPD (16,9%) eine rechnerische Mehrheit; die SPD kommt auf 20,4%.  


Im Dezember wird das Kabinett von Papen durch das Kabinett von Schleicher abgelöst.  
Im Dezember wird das Kabinett von Papen durch das Kabinett von Schleicher abgelöst.  
Parteivorsitzende sind [[Arthur Crispien]], [[Hermann Müller]] und [[Otto Wels]], [[Landesvorsitzende/r|Distriktsvorsitzender]] in [[Bezirksverband Schleswig-Holstein|Schleswig-Holstein]] ist [[Willy Verdieck]].


Der Demokrat Franklin D. Roosevelt wird zum 32. Präsidenten der USA gewählt.
Der Demokrat Franklin D. Roosevelt wird zum 32. Präsidenten der USA gewählt.
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*Mehrere hundert SA-Leute überfallen das Haus von [[Willy Busch]] und weitere Arbeiterhäuser in [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|Klausdorf]]; es gibt keine Toten, aber viele Verletzte.
*Mehrere hundert SA-Leute überfallen das Haus von [[Willy Busch]] und weitere Arbeiterhäuser in [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|Klausdorf]]; es gibt keine Toten, aber viele Verletzte.
*[[10. Juli]] - Beim Sturm auf das Gewerkschaftshaus in [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] richten mehrere hundert SA-Leute große Zerstörungen an und ermorden die Landarbeiter [[Johann Buhs]] und [[Hinrich Junge]]. Für die Morde wird nie jemand zur Rechenschaft gezogen.
*[[10. Juli]] - Beim Sturm auf das Gewerkschaftshaus in [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] richten mehrere hundert SA-Leute große Zerstörungen an und ermorden die Landarbeiter [[Johann Buhs]] und [[Hinrich Junge]]. Für die Morde wird nie jemand zur Rechenschaft gezogen.
*[[17. Juli]] - [[Altonaer Blutsonntag]], der drei Tage später der konservativen Reichsregierung die Handhabe zum "Preußenschlag" gibt und zur Amtsenthebung des Polizeipräsidenten [[Otto Eggerstedt]] führt.
*[[17. Juli]] - [[Altonaer Blutsonntag]], der drei Tage später der konservativen Reichsregierung die Handhabe zum "Preußenschlag" oder "Preußenputsch" gibt und zur Amtsenthebung des Polizeipräsidenten [[Otto Eggerstedt]] führt.
*[[20. Juli]] - Im Zuge des "Preußenputsches" wird Schleswig-Holsteins Oberpräsident [[Heinrich Kürbis]] in den Ruhestand versetzt. Der Oberpräsident von Niederschlesien, [[Hermann Lüdemann]], wird in den Wartestand versetzt und geht nach Berlin zurück.
*[[20. Juli]] - Im Zuge des "Preußenputsches" wird Schleswig-Holsteins Oberpräsident [[Heinrich Kürbis]] in den Ruhestand versetzt, der Oberpräsident von Niederschlesien, [[Hermann Lüdemann]], in den Wartestand; er geht nach Berlin zurück.
*[[23. Juli]] - Der Wirt des langjährigen Parteilokals "Holsteinischer Hof" in Quickborn verweigert dem [[Ortsverein Quickborn|Ortsverein]] eine längst angemeldete Veranstaltung mit [[Willy Verdieck]]; er ist zu den Nazis gewechselt.
*[[23. Juli]] - Der Wirt des langjährigen Parteilokals "Holsteinischer Hof" in Quickborn verweigert dem [[Ortsverein Quickborn|Ortsverein]] eine längst angemeldete Veranstaltung mit [[Willy Verdieck]]; er ist zu den Nazis gewechselt.
*[[27. Juli]] - Der österreichische General und Politiker [[Theodor Körner]] spricht in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] über die Gefahren des Nationalsozialismus.
*[[27. Juli]] - Der österreichische General und Politiker [[Theodor Körner]] spricht in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] über die Gefahren des Nationalsozialismus.
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== Nicht datiert ==
== Nicht datiert ==
*[[Willi Bormann]] und [[Rosa Wallbaum|Rosa Obloch]] treten in die SPD ein.
*[[Willi Bormann]], [[Max Grothe]] und [[Rosa Wallbaum|Rosa Obloch]] treten in die SPD ein.
*[[Wilhelm Brecour]] veröffentlicht ''Die sozialdemokratische Partei in Kiel. Ihre geschichtliche Entwicklung'' (Kiel 1932), eine erste Geschichte des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]]. Er scheidet aus dem preußischen Landtag aus.
*[[Wilhelm Brecour]] scheidet aus dem preußischen Landtag aus. Er veröffentlicht ''Die sozialdemokratische Partei in Kiel. Ihre geschichtliche Entwicklung'' (Kiel 1932), eine erste Geschichte des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]].
*[[Otto Engel]] übernimmt die Werbeleitung der ''[[VZ|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]]''.  
*[[Otto Engel]] übernimmt die Werbeleitung der ''[[VZ|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]]''.  
*[[Rudolf Katz]] wird Stadtverordnetenvorsteher in [[Ortsverein Altona|Altona]].
*[[Rudolf Katz]] wird Stadtverordnetenvorsteher in [[Ortsverein Altona|Altona]].
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*[[Walther Lehmkuhl]] und [[Karl Schiller]] lernen sich in einem sozialdemokratischen Studienkreis an der Universität Frankfurt/M. kennen.
*[[Walther Lehmkuhl]] und [[Karl Schiller]] lernen sich in einem sozialdemokratischen Studienkreis an der Universität Frankfurt/M. kennen.
*[[Eduard Markowski]] wird in die Gemeindevertretung von [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]] gewählt.
*[[Eduard Markowski]] wird in die Gemeindevertretung von [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]] gewählt.
*[[Kurt Pohle]] rückt kurzzeitig in den preußischen Landtag nach.
*[[Kurt Pohle]] rückt in den preußischen Landtag nach.
*[[Hans Schwichtenberg]] kehrt von seiner Zeit als Wandergeselle zurück und besucht eine Gewerkschaftsschule.
*[[Hans Schwichtenberg]] kehrt von seiner Zeit als Wandergeselle zurück und besucht eine Gewerkschaftsschule.
*[[Arthur Zabel]] wird in den pommerschen Provinziallandtag und in die Stadtverordnetenversammlung von Stettin gewählt.
*[[Arthur Zabel]] wird in den pommerschen Provinziallandtag und in die Stadtverordnetenversammlung von Stettin gewählt.
*In Berlin hat der Film ''Kuhle Wampe, oder: Wem gehört die Welt?'' Premiere, mit [[Ernst Busch]] in der Hauptrolle. Das ''[[Solidaritätslied]]'' stammt aus diesem Film.
*In Berlin hat der Film ''Kuhle Wampe, oder: Wem gehört die Welt?'' Premiere, mit [[Ernst Busch]] in der Hauptrolle. Das ''[[Solidaritätslied]]'' stammt aus diesem Film.

Version vom 11. Juni 2020, 01:09 Uhr


Bei der Neuwahl des Reichspräsidenten setzt sich Amtsinhaber von Hindenburg erst in der Stichwahl gegen Hitler durch - mit den Stimmen der SPD, deren Führung keinen anderen Weg sieht, Hitler vom höchsten Staatsamt fernzuhalten. Ihr Argument ist, dass Hindenburg nicht, wie befürchtet, in seiner ersten Amtszeit verfassungswidrig gehandelt habe. Er hatte allerdings auch nichts getan, um die Republik zu stärken.

Tage nach der Wahl verbietet Reichskanzler Brüning die Nazi-Formationen SA und SS. Zwei Monate später hebt Brünings Nachfolger von Papen das Verbot auf und schafft auch dadurch die Lage für den "Preußenputsch", die Absetzung der preußischen Regierung unter Otto Braun (SPD). Durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten übernimmt Papen selbst die Regierung in Preußen und schwächt die föderale Struktur des Deutschen Reiches.

Die Reichstagswahl im Juli ergibt keine klare Regierungskoalition; die NSdAP wird mit 37,3% zum ersten Mal stärkste Fraktion im Reichstag. Im linken Lager verschieben sich die Kräfte von der SPD (21,6%) hin zur KPD (14,3%). Auch nach der Wahl im November lässt sich keine parlamentarische Regierung bilden. Die NSdAP verliert mehr als 4%, hat aber zusammen mit der KPD (16,9%) eine rechnerische Mehrheit; die SPD kommt auf 20,4%.

Im Dezember wird das Kabinett von Papen durch das Kabinett von Schleicher abgelöst.

Parteivorsitzende sind Arthur Crispien, Hermann Müller und Otto Wels, Distriktsvorsitzender in Schleswig-Holstein ist Willy Verdieck.

Der Demokrat Franklin D. Roosevelt wird zum 32. Präsidenten der USA gewählt.

Januar

Februar

März

April

Mai

  • 3. Mai - Karl-Heinz Luckhardt kommt in Bochum zur Welt.
  • 29. Mai - Die Landtagswahl im Land Oldenburg bringt den Nazis zum erstenmal in einem Land des Deutschen Reiches die absolute Mehrheit. Karl Fick wird wieder in den Landtag gewählt.

Juni

Juli

  • Mehrere hundert SA-Leute überfallen das Haus von Willy Busch und weitere Arbeiterhäuser in Klausdorf; es gibt keine Toten, aber viele Verletzte.
  • 10. Juli - Beim Sturm auf das Gewerkschaftshaus in Eckernförde richten mehrere hundert SA-Leute große Zerstörungen an und ermorden die Landarbeiter Johann Buhs und Hinrich Junge. Für die Morde wird nie jemand zur Rechenschaft gezogen.
  • 17. Juli - Altonaer Blutsonntag, der drei Tage später der konservativen Reichsregierung die Handhabe zum "Preußenschlag" oder "Preußenputsch" gibt und zur Amtsenthebung des Polizeipräsidenten Otto Eggerstedt führt.
  • 20. Juli - Im Zuge des "Preußenputsches" wird Schleswig-Holsteins Oberpräsident Heinrich Kürbis in den Ruhestand versetzt, der Oberpräsident von Niederschlesien, Hermann Lüdemann, in den Wartestand; er geht nach Berlin zurück.
  • 23. Juli - Der Wirt des langjährigen Parteilokals "Holsteinischer Hof" in Quickborn verweigert dem Ortsverein eine längst angemeldete Veranstaltung mit Willy Verdieck; er ist zu den Nazis gewechselt.
  • 27. Juli - Der österreichische General und Politiker Theodor Körner spricht in Schleswig über die Gefahren des Nationalsozialismus.
  • 31. Juli - Reichstagswahl; die SPD steht mit 21,6% an zweiter Stelle, die NSdAP erreicht mit 37,4% ihr höchstes Ergebnis in einer freien Wahl.

August

September

  • Im Rahmen des Programms für vorstädtische Kleinsiedlungen beginnt in Büdelsdorf die Bebauung von Brandheideweg, Rotdornstraße und Rosenweg zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Erwerbslose und Kurzarbeiter, die nicht zuletzt von Heinrich Jacobs auf den Weg gebracht wurde.

Oktober

November

Wahlplakat der SPD zur Reichstagswahl

Dezember

Nicht datiert