Landtagswahl 1954: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Landtagswahl 1954''' fand am [[12. September]] [[1954]] statt.
Die '''Landtagswahl 1954''' fand am [[12. September]] [[1954]] statt. Die SPD gewann Prozentpunkte hinzu und wurde wieder stärkste Partei.


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Das Motto im Wahlkampf lautet: "Gerechtigkeit für und in Schleswig-Holstein"<ref>Lübecker Nachrichten: ''"Gerechtigkeit für Schleswig-Holstein"'',  
12. Januar 1954, Kreisarchiv Stormarn Signatur: V 100 / 11599</ref>
12. Januar 1954, Kreisarchiv Stormarn Signatur: V 100 / 11599</ref>


== Ergebnis ==
==Ergebnis==
Der SSW war noch nicht von der 5%-Hürde befreit und scheiterte daran.
 
Die SPD war mit 11.000 Stimmen mehr als die CDU immer noch stärkste Partei im Land. Nach der Landtagswahl bemühte sich daher [[Wilhelm Käber]] um eine Koalition mit dem GB/BHE und der FDP, obwohl ein Teil des [[Landesvorstand|Bezirksvorstandes]] eine Zusammenarbeit mit den [[Entnazifizierung in Schleswig-Holstein|teilweise NS-belasteten Führungskräften der Flüchtlingspartei]] ablehnte. Diese einigte sich Anfang Oktober mit CDU und FDP auf eine erneute Koalition unter Kai-Uwe von Hassel.<ref>[[Holger Martens]]: ''Geschichte der SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), S. 485 ff.''</ref>
 
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* GB/BHE = Gesamtdeutscher Block / Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten
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* SHB = Sächsische Humanistische Bewegung
*SHB = Sächsische Humanistische Bewegung
 
Der SSW war noch nicht von der 5%-Hürde befreit und scheiterte daran.
 
Die SPD war mit 11.000 Stimmen mehr als die CDU immer noch stärkste Partei im Land. Nach der Landtagswahl bemühte sich daher [[Wilhelm Käber]] um eine Koalition mit dem GB/BHE und der FDP, obwohl ein Teil des [[Landesvorstand|Bezirksvorstandes]] eine Zusammenarbeit mit den [[Entnazifizierung in Schleswig-Holstein|teilweise NS-belasteten Führungskräften der Flüchtlingspartei]] ablehnte. Diese einigte sich Anfang Oktober mit CDU und FDP auf eine erneute Koalition unter Kai-Uwe von Hassel.<ref>[[Holger Martens]]: ''Geschichte der SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), S. 485 ff.</ref>


=== Einzelergebnisse ===
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[[Rudolf Basedau]], [[Paul Bromme]], [[Walter Damm]], [[Heinrich Fischer]], [[Andreas Gayk]], [[Eugen Lechner]], [[Karl Panitzki]], [[Karl Ratz]], [[Heinrich Sellmann]], [[Wilhelm Siegel]] und [[Heinrich Wilckens]] wurden erneut, [[Alfred Ahrens]], [[Anne Brodersen]], [[Hermann Franck]], [[Erwin Lingk]], [[Kurt Semprich]] und [[Gerhard Strack]] neu in den [[3. Wahlperiode 1954-1958|Landtag]] gewählt.
[[Rudolf Basedau]], [[Paul Bromme]], [[Walter Damm]], [[Heinrich Fischer]], [[Andreas Gayk]], [[Eugen Lechner]], [[Karl Panitzki]], [[Karl Ratz]], [[Heinrich Sellmann]], [[Wilhelm Siegel]] und [[Heinrich Wilckens]] wurden erneut, [[Alfred Ahrens]], [[Anne Brodersen]], [[Hermann Franck]], [[Erwin Lingk]], [[Kurt Semprich]] und [[Gerhard Strack]] neu in den [[3. Wahlperiode 1954-1958|Landtag]] gewählt.


== Siehe auch ==
==Siehe auch==
* [[3. Wahlperiode 1954-1958]]
*[[3. Wahlperiode 1954-1958]]


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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2023, 09:20 Uhr

Die Landtagswahl 1954 fand am 12. September 1954 statt. Die SPD gewann Prozentpunkte hinzu und wurde wieder stärkste Partei.

Das Motto im Wahlkampf lautet: "Gerechtigkeit für und in Schleswig-Holstein"[1]

Ergebnis

Der SSW war noch nicht von der 5%-Hürde befreit und scheiterte daran.

Die SPD war mit 11.000 Stimmen mehr als die CDU immer noch stärkste Partei im Land. Nach der Landtagswahl bemühte sich daher Wilhelm Käber um eine Koalition mit dem GB/BHE und der FDP, obwohl ein Teil des Bezirksvorstandes eine Zusammenarbeit mit den teilweise NS-belasteten Führungskräften der Flüchtlingspartei ablehnte. Diese einigte sich Anfang Oktober mit CDU und FDP auf eine erneute Koalition unter Kai-Uwe von Hassel.[2]

In der konstituierenden Landtagssitzung verweigerte die Koalition der SPD sogar den ihr zustehenden Posten des Landtagspräsidenten und wählten statt Rudolf Katz einen CDU-Abgeordneten. Ein Umstand, der das Verhältnis zwischen Regierung und Opposition für längere Zeit belasten sollte.[3]

Prozent Änderung Sitze
SPD 33,2 % +5,7 25
CDU 32,2 % +12,4 25
FDP 7,5 % +0,4 5
SHB 5,1 % +5,1 4
GB/BHE 14,0 % -9,4 10
SSW 3,5 % -2
Sonstige 4,4

Wahlbeteiligung: 78,6 %

  • GB/BHE = Gesamtdeutscher Block / Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten
  • SHB = Sächsische Humanistische Bewegung

Einzelergebnisse

Rudolf Basedau, Paul Bromme, Walter Damm, Heinrich Fischer, Andreas Gayk, Eugen Lechner, Karl Panitzki, Karl Ratz, Heinrich Sellmann, Wilhelm Siegel und Heinrich Wilckens wurden erneut, Alfred Ahrens, Anne Brodersen, Hermann Franck, Erwin Lingk, Kurt Semprich und Gerhard Strack neu in den Landtag gewählt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Lübecker Nachrichten: "Gerechtigkeit für Schleswig-Holstein", 12. Januar 1954, Kreisarchiv Stormarn Signatur: V 100 / 11599
  2. Holger Martens: Geschichte der SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), S. 485 ff.
  3. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 138