Nina Scheer

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Nina Scheer
Nina Scheer
Nina Scheer
Geboren: 11. September 1971

Dr. Nina Scheer, * 11. September 1971 in Berlin; Violinistin, Politikwissenschaftlerin und Bundestagsabgeordnete. Ledig, eine Tochter. Beitritt zur SPD 1987.

Werdegang

Nina Scheer wurde als Tochter des späteren SPD-Umweltpolitikers Hermann Scheer und seiner Frau Irm Pontenagel in Berlin geboren. Die Schule besuchte sie in Bonn; als Chefredakteurin der Schülerzeitung begann sie ihr politisches Engagement.[1] 1991 machte sie dort ihr Abitur. Zunächst entschied sie sich für ein Musikstudium in Essen mit dem Hauptfach Violine und legte 1996 ihre Künstlerische Abschlussprüfung (heute Diplom) ab; sie war zeitweilig Sprecherin des Hochschulorchesters.[2] Von 1993 bis 1996 war sie im Folkwang Kammerorchester tätig, danach bis 2004 als freiberufliche Violinistin. Parallel dazu war sie von 1997 bis 2002 freie Mitarbeiterin der Zeitschrift für Neues Energierecht (ZNER), begann in Bonn ein Jurastudium, machte 2001 ihr erstes Staatsexamen und wechselte zur Politikwissenschaft. 2008 wurde sie in Leipzig mit einer Dissertation zur Frage Welthandelsfreiheit vor Umweltschutz? zur Dr. rer. pol. promoviert.

Als Lehrbeauftragte an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) las sie über das Thema Nachhaltiges Wirtschaften in Theorie und Praxis. 2006 und 2007 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin des MdB Marco Bülow tätig, dann bis zu ihrer Wahl in den Bundestag 2013 Geschäftsführerin von UnternehmensGrün e.V., dem Bundesverband der grünen Wirtschaft. Entsprechend dem Vereinszweck setzte sie sich ein für Rahmenbedingungen,

"die auf umwelt- und sozialverträgliche Wirtschaftsweisen ausgerichtet sind. Die Bildungsoffensive 'Juniorenfirmen auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften', gefördert u.a. durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, oder auch die Veranstaltungsreihe 'Umwelt-Wirtschaftsethik' sowie das Label 'COnull', zählen zu den von mir initiierten und entwickelten Projekten aus dieser Zeit, während der ich auch Lehraufträge zu Nachhaltigkeit und Global Governance wahrnahm".[3]

Sie gehört dem Studienbeirat im Master-Studiengang Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin an, der Vereinigung IALANA e.V., Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen, dem Beirat der Bundesnetzagentur, dem Kuratorium der Stiftung "Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung" und ist Gründungsmitglied des Instituts Solidarische Moderne. Als Mitglied im Vorstand der von ihr gegründeten Hermann-Scheer-Stiftung (seit 2010), im Committee of Chairpersons des Weltrats für Erneuerbare Energien (WCRE), von EUROSOLAR e.V., der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien, und der Jury zur Vergabe des Deutschen Solarpreises (EUROSOLAR) führt sie die Arbeit ihres Vaters weiter, der die beiden letztgenannten Organisationen mitgegründet hatte.

Nina Scheer lebt in der Nähe von Büchen, Kreis Hzm. Lauenburg.

Politik

Nina Scheer mit Olaf Schulze und Sönke Rix auf dem Landesparteitag 2017 in Lübeck

In den Bundestagswahlen 2013 und 2017 trat Nina Scheer im Wahlkreis 10 (Herzogtum Lauenburg - Stormarn-Süd) an, unterlag jedoch dem Mitbewerber von der CDU und kam jeweils über die Landesliste in den Bundestag. Dort gehört sie dem Ausschuss für Wirtschaft und Energie an.

Ihre thematischen Schwerpunkte sind nicht erst seit ihrer Wahl Atomausstieg, Energiewende und Handelspolitik – für Fairhandel statt Freihandel.

"Für die SPD habe ich in den Jahren vor dem Bundestagsmandat im Rahmen zahlreicher Initiativen und Veranstaltungen für umwelt- und energiewendeorientierte politische Entwicklungen gestritten [...]"[4]

In einem Gespräch mit der Dt. Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) legte sie 2016 ihre Sicht der gegenwärtigen Situation dar.[5]

Sie ist seit 2011 Mitglied der Grundwertekommission der SPD[6], seit 2015 gehört sie dem Landesvorstand der SPD Schleswig-Holstein an.

Am 12. Juli 2019 teilte Nina Scheer mit, dass sie sich gemeinsam mit Karl Lauterbach um den vakanten Parteivorsitz bewirbt.[7] Der Kreisverband Segeberg erklärte bereits am 17. Juli seine Unterstützung für diese Kandidatur.[8]. Zum 17. August wurden alle Bewerberinnen und Bewerber eingeladen, ihre Bewerbung beim Landesvorstand vorzustellen. Das Duo Scheer/Lauterbach hatte jetzt bereits die Unterstützung von sechs Kreisverbänden.[9]

Im ersten Wahlgang des Mitgliederentscheids, dessen Ergebnis am 26. Oktober feststand, erhielten Nina Scheer und Karl Lauterbach nicht genügend Stimmen, um an der Stichwahl teilzunehmen.

Veröffentlichungen

  • Welthandelsfreiheit vor Umweltschutz? (Bochum 2008) ISBN 978-3-920328-52-2
  • Energiewende fortsetzen – Regenerative Vollversorgung vor dem Durchbruch (Berlin 2012) ISBN 978-3-86602-751-0
  • Handel braucht Wandel (Broschüre, 2015)

Literatur & Links

Einzelnachweise