Kommunalwahl 1974: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Kommunalwahl am [[24. März]] [[1974]]''' ging für die SPD "krachend" verloren. [[Klaus Matthiesen]] sagte in einer ersten Reaktion, "er fühle sich wie ein Kind, das nicht wisse, wofür es bestraft worden sei"<ref>Rainer Burchardt: ''[http://www.zeit.de/1974/14/erfolg-der-cdu/komplettansicht Erfolg der CDU.Der Trend hat angehalten]'', DIE ZEIT, 29.3.1974</ref>.  
Die '''Kommunalwahl 1974''' am [[24. März]] [[1974]] geht für die SPD "krachend" verloren: Minus 7,9 %! 
 
[[Klaus Matthiesen]] sagt in einer ersten Reaktion, "er fühle sich wie ein Kind, das nicht wisse, wofür es bestraft worden sei"<ref name=":1">Burchardt, Rainer: ''[http://www.zeit.de/1974/14/erfolg-der-cdu/komplettansicht Erfolg der CDU. Der Trend hat angehalten]'', DIE ZEIT, 29.3.1974</ref>. Probleme waren unpopuläre Entscheidungen der SPD-Bundesregierung. "Ein übriges taten die Massenaustritte unzufriedener Genossen in [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]] (rund 120) und die lauten Klagen von [[Kreisverband Lübeck|Lübecker]] Altgenossen gegen junge Parteifreunde. Außerdem griff der [[Landtagswahl 1975|SPD-Spitzenkandidat für 1975]], [[Lauritz Lauritzen]], in der Bundespolitik nicht vom Glück verfolgt, erfolglos in den Kommunalwahlkampf ein. Ein letztes Handikap war die Tatsache, daß der noch immer nicht gesunde Landesvorsitzende [[Jochen Steffen|Joachim Steffen]] den Wahlkampf aus einem Kurort in Bayern verfolgen mußte."<ref name=":1" />


== Ergebnis ==
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== Ergebnisse vor Ort ==
== Ergebnisse vor Ort ==
* [[Kommunalwahlen in Kiel|Kiel]]
*In [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] gab es vor der Wahl einen Richtungsstreit. Prominente Mitglieder traten aus der SPD aus - darunter auch zwei Senatoren. "Obwohl nicht nur führende Sozialdemokraten glauben, daß die Lübecker Abweichler grollten, weil der Kreisparteitag ihnen erneute Kandidaturen versagte, verfehlte diese Schelte aus den eigenen Reihen nicht ihre Wirkung. Die hanseatische SPD verlor die absolute Mehrheit."<ref name=":0">Burchardt, Rainer: ''[https://www.zeit.de/1974/17/angeln-nach-einem-kandidaten/komplettansicht Angeln nach einem Kandidaten]'', DIE ZEIT Nr. 17/1974</ref>
* [[Ortsverein Prasdorf|Prasdorf]]: 46,4 %
*In [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]] brachte der Massenaustritt von 120 Sozialdemokraten einen Stimmenverlust von rund 20 Prozentpunkten.<ref name=":0" />
*In [[Kreisverband Neumünster]] verlor die SPD ihre Mehrheit an die CDU.
*[[Jochen Kandzora]] wird Mitglied der [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförder]] Ratsversammlung.
*Die [[Ortsverein Holtsee|SPD Holtsee]] unterliegt mit 30,4% wie immer der CDU (69,5%).
*[[Otto Balzersen]], [[Gert Günther]], [[Hartmut Lippe]], [[Claus Möller]] und [[Eckehard Raupach]] werden neu in die [[Kreisverband Kiel|Kieler]] Ratsversammlung gewählt. ([[Kommunalwahlen in Kiel|Ergebnisse in Kiel]]: 43,4 %)
*[[Ingeborg Sommer]] und [[Sigrid Warnicke]] werden Mitglieder der [[Kreisverband Lübeck|Lübecker]] Bürgerschaft, Sommer wird zur stellvertretenden Stadtpräsidentin gewählt.
*Die [[Ortsverein Kronshagen|SPD Kronshagen]] erhält 34,6%, kann jedoch die absolute Mehrheit der CDU nicht verhindern.<ref>''Kieler Nachrichten'', 25.3.1974</ref> [[Lianne Paulina-Mürl]] und [[Siegfried Waschko]] werden in die Gemeindevertretung gewählt.
*[[Ursula Kähler]] zieht in die Gemeindevertretung [[Ortsverein Martensrade|Martensrade]] und in den Kreistag des [[Kreisverband Plön|Kreises Plön]] ein; auch [[Horst Jungmann]] wird erneut Mitglied des Plöner Kreistages.
*[[Klaus-Dieter Müller]] kommt in die von [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]], wo die SPD jedoch 12,3% verliert.
*[[Günter Neugebauer]] wird Ratsherr in [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]],
*[[Hans Wiesen]] zieht in den Kreistag [[Kreisverband Rendsburg-Eckernförde|Rendsburg-Eckernförde]] ein.
*[[Hannes Birke]] kommt in den Kreistg von [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]].
*In [[Ortsverein Prasdorf|Prasdorf]] erhält die SPD 46,4 %.
*[[Peter Zahn]] wird Gemeindevertreter in [[Ortsverein Ratekau|Ratekau]].
*In [[Ortsverein Schacht-Audorf|Schacht-Audorf]] gewinnt die SPD 2 % dazu und erzielt so 61 %.
*In [[Ortsverein Westerrönfeld|Westerrönfeld]] behält die SPD sieben der 17 Sitze; vermutlich bleibt [[Christian Jobmann]] oder ein anderer SPD-Vertreter stellvertretender Bürgermeister.


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
 
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[[Kategorie:Kommunalwahl]]

Aktuelle Version vom 21. August 2023, 03:04 Uhr

Die Kommunalwahl 1974 am 24. März 1974 geht für die SPD "krachend" verloren: Minus 7,9 %!

Klaus Matthiesen sagt in einer ersten Reaktion, "er fühle sich wie ein Kind, das nicht wisse, wofür es bestraft worden sei"[1]. Probleme waren unpopuläre Entscheidungen der SPD-Bundesregierung. "Ein übriges taten die Massenaustritte unzufriedener Genossen in Pinneberg (rund 120) und die lauten Klagen von Lübecker Altgenossen gegen junge Parteifreunde. Außerdem griff der SPD-Spitzenkandidat für 1975, Lauritz Lauritzen, in der Bundespolitik nicht vom Glück verfolgt, erfolglos in den Kommunalwahlkampf ein. Ein letztes Handikap war die Tatsache, daß der noch immer nicht gesunde Landesvorsitzende Joachim Steffen den Wahlkampf aus einem Kurort in Bayern verfolgen mußte."[1]

Ergebnis

Landesergebnis[2] Änderung zu 1970
SPD 35,6 % -7,9
CDU 53,1 % +7,7
FDP 9,0 % +3,3
SSW 1,6 % -0,6
Sonstiges 0,8 %

Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein: 79,2 %

Ergebnisse vor Ort

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Burchardt, Rainer: Erfolg der CDU. Der Trend hat angehalten, DIE ZEIT, 29.3.1974
  2. Statistikamt Nord: Wahlen in Schleswig-Holstein seit 1947
  3. 3,0 3,1 Burchardt, Rainer: Angeln nach einem Kandidaten, DIE ZEIT Nr. 17/1974
  4. Kieler Nachrichten, 25.3.1974