Kommunalwahl 1933

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Die Kommunalwahl 1933 fand gleichzeitig mit der Provinziallandtagswahl 1933 am 12. März 1933 statt. Kurz nach der Übergabe der Macht im Reich an die Nazis waren dies die letzten Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein, bei denen auch andere Parteien als die NSDAP kandidieren konnten.

"Eine freie Wahlwerbung war für die Arbeiterparteien nicht mehr möglich, die KPD war faktisch schon illegal, die sozialdemokratische Volkszeitung verboten, und in einigen Städten und Gemeinden waren im direkten Vorfeld der Wahlen die Rathäuser schon durch die SA besetzt worden. [...] Die Zurückdrängung der Bürgerlichen und 'der Roten' in den Gemeinden sollte sicherstellen, dass auf allen Ebenen Nationalsozialisten das Sagen hätten."[1]

In Norderdithmarschen trat Paul Dölz als Spitzenkandidat zum Kreistag an, wurde aber eine Woche vor dem Wahltermin verhaftet.

In Kiel brachten Nazis in der Nacht vor der Wahl Wilhelm Spiegel in seinem eigenen Haus um.

Die folgenden drei Monate sahen Deutschlands Umbau zu einem Ein-Parteien-Staat; die letzten Sozialdemokraten wurden unter fadenscheinigen Vorwänden aus den Kommunalparlamenten ausgeschlossen, mit Hilfe neuer, nicht verfassungsmäßiger Gesetze herausgedrängt oder "beantragten" angeblich selbst die Entbindung von ihren Mandaten. Am 22. Juni 1933 wurden alle Parteien außer der NSDAP verboten.

Ergebnisse vor Ort

Einzelnachweise

  1. Omland, Frank: Der Provinziallandtag in Schleswig-Holstein 1919-1933. Entstehung, Aufgaben, Funktion (Sonderveröffentlichung des AKENS e.V., 2010)