Unterbezirk: Unterschied zwischen den Versionen

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Elf '''Unterbezirke''' hatte die SPD Schleswig-Holstein vor der Kreisgebietsreform in den 1970er Jahren. Ein Unterbezirk umfasste in der Regel mehrere Kreisvereine. Heute sind die [[Kreisverband|Kreisverbände]] Unterbezirke im Sinne des Organisationsstatuts, wie es in der [[Landessatzung]] heißt.
'''Unterbezirk''' ist laut Organisationsstatut der SPD die Gliederungsebene der Parteiorganisation unterhalb des [[Landesverband|Landesverbandes]]. Elf Unterbezirke hatte der Landesverband vor der Kreisgebietsreform in den 1970er Jahren. Ein Unterbezirk umfasste in der Regel mehrere Kreisvereine. Jeder Unterbezirk hatte eine Geschäftsstelle und einen meist hauptamtlichen Leiter. Im Laufe der Zeit wurde die Zahl der Geschäftsstellen von zwölf [sic!] auf neun reduziert.<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht 1971-1973.pdf|Rechenschaftsbericht 1971-1973]]</ref>


Laut [[:Datei:Rechenschaftsbericht 1965-1966.pdf|Rechenschaftsbericht 1965-1966]] stimmten die Abgrenzungen der Unterbezirke mit zwei Ausnahmen mit den Bundestagswahlkreisen überein. Offenbar wurde die kleineren Kreisvereine gelegentlich anderen Unterbezirken zugeordnet. Der [[Kreisverein Segeberg]] zum Beispiel gehörte seit dem [[1. Januar]] [[1972]] organisatorisch dem [[Unterbezirk|Unterbezirk XI Pinneberg]] an. [[1971]] war der Kreisverein Segeberg der Geschäftsstelle in Neumünster angeschlossen.<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht 1971-1973.pdf|Rechenschaftsbericht 1971-1973]]</ref> Jeder Unterbezirk hatte eine Geschäftsstelle und einen hauptamtlichen Mitarbeiter. Im Laufe der Zeit wurde die Zahl der Unterbezirksgeschäftsstellen von zwölf auf neun reduziert.<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht 1971-1973.pdf|Rechenschaftsbericht 1971-1973]]</ref>
Heute sind in Schleswig-Holstein die [[Kreisverband|Kreisverbände]] Unterbezirke im Sinne des Organisationsstatuts, wie es in § 2 der [[Landessatzung]] heißt.


Im [[:Datei:Rechenschaftsbericht 1967-1968.pdf|Rechenschaftsbericht 1967-1968]] geben 11 Unterbezirke Berichte ab:
Laut [[:Datei:Rechenschaftsbericht 1965-1966.pdf|Rechenschaftsbericht 1965-1966]] stimmten damals die Abgrenzungen der Unterbezirke, von zwei Ausnahmen abgesehen, mit den Bundestagswahlkreisen überein. Dabei wurden kleinere Kreisvereine gelegentlich anderen Unterbezirken zugeordnet. Der Kreisverein [[Kreisverband Segeberg|Segeberg]] war [[1971]] der Geschäftsstelle in Neumünster angeschlossen.<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht 1971-1973.pdf|Rechenschaftsbericht 1971-1973]]</ref> Seit dem [[1. Januar]] [[1972]] gehörte er jedoch organisatorisch dem Unterbezirk XI Pinneberg an.


[[1968]] hieß es:
: "Der Landesverband unterhält gegenwärtig 11 Unterbezirksgeschäftsstellen. Eine der Geschäftsstellen (Eckernförde) ist durch den SPD-Kreisvorsitzenden und stellvertretenden Landesvorsitzenden [[Kurt Schulz]], MdL, ehrenamtlich besetzt. Alle anderen Geschäftsstellen haben einen hauptamtlichen Geschäftsführer. Die anfallenden Routinearbeiten (Vorbereitung von Veranstaltungen, Herstellen von Einladungen, Sprechstunden in den Büros, Besuche in den [[Ortsverein|Ortsvereinen]], Einsatz als Referent und ähnliches) sind in allen Geschäftsstellen im wesentlichen gleich.<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht 1967-1968.pdf|Rechenschaftsbericht 1967-1968]]</ref>  
: "Der Landesverband unterhält gegenwärtig 11 Unterbezirksgeschäftsstellen. Eine der Geschäftsstellen (Eckernförde) ist durch den SPD-Kreisvorsitzenden und stellvertretenden Landesvorsitzenden [[Kurt Schulz]], MdL, ehrenamtlich besetzt. Alle anderen Geschäftsstellen haben einen hauptamtlichen Geschäftsführer. Die anfallenden Routinearbeiten (Vorbereitung von Veranstaltungen, Herstellen von Einladungen, Sprechstunden in den Büros, Besuche in den [[Ortsverein|Ortsvereinen]], Einsatz als Referent und ähnliches) sind in allen Geschäftsstellen im wesentlichen gleich.<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht 1967-1968.pdf|Rechenschaftsbericht 1967-1968]]</ref>  


* Unterbezirk I [[Kreisverein Flensburg-Stadt|Flensburg-Stadt]]/[[Kreisverein Flensburg-Land|Flensburg-Land]]/[[Kreisverein Schleswig|Schleswig]]
* Unterbezirk I Kreisverein [[Kreisverein Flensburg-Stadt|Flensburg-Stadt]]/Kreisverein [[Kreisverein Flensburg-Land|Flensburg-Land]]/Kreisverein [[Kreisverband Schleswig|Schleswig]]
* Unterbezirk II [[Kreisverein Eckernförde|Eckernförde]]
* Unterbezirk II Kreisverein [[Kreisverband Eckernförde|Eckernförde]]
* Unterbezirk III [[Kreisverein Kiel|Kiel]]
* Unterbezirk III Kreisverein [[Kreisverband Kiel|Kiel]]
* Unterbezirk IV [[Kreisverein Plön|Plön]]/[[Kreisverein Oldenburg|Oldenburg]]
* Unterbezirk IV Kreisverein [[Kreisverband Plön|Plön]]/Kreisverein [[Kreisverband Oldenburg/Holstein|Oldenburg]]
* Unterbezirk V [[Kreisverein Neumünster|Neumünster]]/[[Kreisverein Rendsburg|Rendsburg]]
* Unterbezirk V Kreisverein [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]]/Kreisverein [[Kreisverband Rendsburg|Rendsburg]]
* Unterbezirk VI [[Kreisverein Lübeck|Lübeck]]
* Unterbezirk VI Kreisverein [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]]
* Unterbezirk VII [[Kreisverein Stormarn|Stormarn]]/[[Kreisverein Lauenburg|Lauenburg]]
* Unterbezirk VII Kreisverein [[Kreisverband Stormarn|Stormarn]]/Kreisverein [[Kreisverband Herzogtum Lauenburg|Lauenburg]]
* Unterbezirk VIII [[Kreisverein Steinburg|Steinburg]]/[[Kreisverein Süderdithmarschen|Süderdithmarschen]]
* Unterbezirk VIII Kreisverein [[Kreisverband Steinburg|Steinburg]]/Kreisverein [[Kreisverein Süderdithmarschen|Süderdithmarschen]]
* ''(Kein UB IX!?)''
* Unterbezirk IX - fehlt<ref>Möglicherweise gab es einen frühen Unterbezirk, der mit einem anderen zusammengelegt wurde. Dies würde erklären, warum im Rechenschaftsbericht 1971-1973 von 12 Unterbezirksgeschäftsstellen die Rede ist.</ref>
* Unterbezirk X [[Kreisverein Husum|Husum]]/[[Kreisverein Eiderstedt|Eiderstedt]]/[[Kreisverein Südtondern|Südtondern]]/[[Kreisverein Norderdithmarschen|Norderdithmarschen]]
* Unterbezirk X Kreisverein [[Kreisverein Husum|Husum]]/Kreisverein [[Kreisverein Eiderstedt|Eiderstedt]]/Kreisverein [[Kreisverein Südtondern|Südtondern]]/Kreisverein [[Kreisverein Norderdithmarschen|Norderdithmarschen]]
* Unterbezirk XI [[Kreisverein Pinneberg|Pinneberg]]
* Unterbezirk XI Kreisverein [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]]
* Unterbezirk XII [[Kreisverein Eutin|Eutin]]/[[Kreisverein Segeberg|Segeberg]]
* Unterbezirk XII Kreisverein [[Kreisverband Eutin|Eutin]]/Kreisverein [[Kreisverband Segeberg|Segeberg]]


Mit der Kreisgebietsreform wurden Kreise und in der Folge auch SPD-Kreisverbände zusammengelegt: So wurde etwa aus den Kreisverbänden [[Kreisverein Rendsburg|Rendsburg]] und [[Kreisverein Eckernförde|Eckernförde]] der [[Kreisverband Rendsburg-Eckernförde]] gebildet. Am [[11. April]] [[1970]] wurde in Büsum der Vereinigungsparteitag der beiden [[Kreisverein Norderdithmarschen|Kreisverein Norder-]] und [[Kreisverein Süderdithmarschen|Süderdithmarschen]] zum [[Kreisverband Dithmarschen]] durchgeführt.<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht 1969-1971.pdf|Rechenschaftsbericht 1969-1971]]</ref> Die Kreisvereine wurde offenbar zur gleichen Zeit in [[Kreisverband|Kreisverbände]] umbenannt. In den Rechenschaftsberichten gehen die Bezeichnungen durcheinander. Der Begriff Kreisverein verschwindet aber Anfang der 1970er.
Mit der Kreisgebietsreform wurden Kreise und in der Folge auch SPD-Kreisvereine zusammengelegt: So wurde etwa aus den Kreisvereinen [[Kreisverband Rendsburg|Rendsburg]] und [[Kreisverband Eckernförde|Eckernförde]] der [[Kreisverband Rendsburg-Eckernförde]] gebildet. Am [[11. April]] [[1970]] schlossen sich auf einem gemeinsamen Parteitag in Büsum die beiden Kreisvereine [[Kreisverband Norderdithmarschen|Norder-]] und [[Kreisverband Süderdithmarschen|Süderdithmarschen]] zum [[Kreisverband Dithmarschen]] zusammen.<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht 1969-1971.pdf|Rechenschaftsbericht 1969-1971]]</ref> Die Kreisvereine wurden offenbar während dieser Organisationsreform in [[Kreisverband|Kreisverbände]] umbenannt. In den Rechenschaftsberichten gehen die Bezeichnungen durcheinander. Der Begriff Kreisverein verschwindet aber Anfang der 1970er Jahre.


Auch die Unterbezirke wurden mit den größeren Kreisverbänden als Ebene überflüssig. Seither entsprechen die [[Organisationsaufbau der SPD|Kreisverbände den Unterbezirken]]. Die meisten der neuen Kreisverbände haben die Unterbezirksbüros als Kreisgeschäftsstellen übernommen. In seiner Sitzung am [[8. Januar]] [[1973]] beschloss der Landesvorstand, grundsätzlich in jeder Kreisstadt ein Parteibüro mit Halbtagsbesetzung einzurichten.<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht 1971-1973.pdf|Rechenschaftsbericht 1971-1973]]</ref> Neu eingerichtet wurden daraufhin Büros in Bad Segeberg, Heide und Eutin.
Auch die Unterbezirke wurden mit den größeren Kreisverbänden als Ebene überflüssig. Seither entsprechen in Schleswig-Holstein die [[Organisationsaufbau der SPD|Kreisverbände den Unterbezirken]]. Die meisten der neuen Kreisverbände übernahmen die Unterbezirksbüros als Kreisgeschäftsstellen. In seiner Sitzung am [[8. Januar]] [[1973]] beschloss der [[Landesvorstand]], grundsätzlich in jeder Kreisstadt ein Parteibüro mit Halbtagsbesetzung einzurichten.<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht 1971-1973.pdf|Rechenschaftsbericht 1971-1973]]</ref> Neu eingerichtet wurden daraufhin Büros in [[Kreisverband Segeberg|Bad Segeberg]], [[Kreisverband Dithmarschen|Heide]] und [[Kreisverband Eutin|Eutin]].


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 31. Dezember 2018, 02:32 Uhr

Unterbezirk ist laut Organisationsstatut der SPD die Gliederungsebene der Parteiorganisation unterhalb des Landesverbandes. Elf Unterbezirke hatte der Landesverband vor der Kreisgebietsreform in den 1970er Jahren. Ein Unterbezirk umfasste in der Regel mehrere Kreisvereine. Jeder Unterbezirk hatte eine Geschäftsstelle und einen meist hauptamtlichen Leiter. Im Laufe der Zeit wurde die Zahl der Geschäftsstellen von zwölf [sic!] auf neun reduziert.[1]

Heute sind in Schleswig-Holstein die Kreisverbände Unterbezirke im Sinne des Organisationsstatuts, wie es in § 2 der Landessatzung heißt.

Laut Rechenschaftsbericht 1965-1966 stimmten damals die Abgrenzungen der Unterbezirke, von zwei Ausnahmen abgesehen, mit den Bundestagswahlkreisen überein. Dabei wurden kleinere Kreisvereine gelegentlich anderen Unterbezirken zugeordnet. Der Kreisverein Segeberg war 1971 der Geschäftsstelle in Neumünster angeschlossen.[2] Seit dem 1. Januar 1972 gehörte er jedoch organisatorisch dem Unterbezirk XI Pinneberg an.

1968 hieß es:

"Der Landesverband unterhält gegenwärtig 11 Unterbezirksgeschäftsstellen. Eine der Geschäftsstellen (Eckernförde) ist durch den SPD-Kreisvorsitzenden und stellvertretenden Landesvorsitzenden Kurt Schulz, MdL, ehrenamtlich besetzt. Alle anderen Geschäftsstellen haben einen hauptamtlichen Geschäftsführer. Die anfallenden Routinearbeiten (Vorbereitung von Veranstaltungen, Herstellen von Einladungen, Sprechstunden in den Büros, Besuche in den Ortsvereinen, Einsatz als Referent und ähnliches) sind in allen Geschäftsstellen im wesentlichen gleich.[3]

Mit der Kreisgebietsreform wurden Kreise und in der Folge auch SPD-Kreisvereine zusammengelegt: So wurde etwa aus den Kreisvereinen Rendsburg und Eckernförde der Kreisverband Rendsburg-Eckernförde gebildet. Am 11. April 1970 schlossen sich auf einem gemeinsamen Parteitag in Büsum die beiden Kreisvereine Norder- und Süderdithmarschen zum Kreisverband Dithmarschen zusammen.[5] Die Kreisvereine wurden offenbar während dieser Organisationsreform in Kreisverbände umbenannt. In den Rechenschaftsberichten gehen die Bezeichnungen durcheinander. Der Begriff Kreisverein verschwindet aber Anfang der 1970er Jahre.

Auch die Unterbezirke wurden mit den größeren Kreisverbänden als Ebene überflüssig. Seither entsprechen in Schleswig-Holstein die Kreisverbände den Unterbezirken. Die meisten der neuen Kreisverbände übernahmen die Unterbezirksbüros als Kreisgeschäftsstellen. In seiner Sitzung am 8. Januar 1973 beschloss der Landesvorstand, grundsätzlich in jeder Kreisstadt ein Parteibüro mit Halbtagsbesetzung einzurichten.[6] Neu eingerichtet wurden daraufhin Büros in Bad Segeberg, Heide und Eutin.

Siehe auch

Quellen

  1. Rechenschaftsbericht 1971-1973
  2. Rechenschaftsbericht 1971-1973
  3. Rechenschaftsbericht 1967-1968
  4. Möglicherweise gab es einen frühen Unterbezirk, der mit einem anderen zusammengelegt wurde. Dies würde erklären, warum im Rechenschaftsbericht 1971-1973 von 12 Unterbezirksgeschäftsstellen die Rede ist.
  5. Rechenschaftsbericht 1969-1971
  6. Rechenschaftsbericht 1971-1973