Ortsverein Bad Segeberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Ortsverein Bad Segeberg''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Segeberg]]. Er wurde [[1892]] gegründet<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, S. 27</ref> und nach Ende der NS-Herrschaft Anfang [[1946]] neu gegründet.
Der '''Ortsverein Bad Segeberg''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Segeberg]]. Er wurde [[1892]] gegründet<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, S. 27</ref> und nach Ende der NS-Herrschaft Anfang [[1946]] neu gegründet.
Am [[17. Dezember]] [[2023]] starb der Ehrenvorsitzende des OV, [[Otto Marquardt]], mit 84 Jahren.<ref>Traueranzeige des Ortsvereins, ''Kieler Nachrichten'', Regionalausgabe Kreis Segeberg, 30.12.2023</ref>


Am [[22. November]] [[2022]] wählte der Ortsverein einen neuen Vorstand mit [[Alexander Wagner]] an der Spitze.<ref>[https://www.spd-bad-segeberg.de/gruppen/vorstand/ Homepage der SPD Bad Segeberg], abgerufen 14.12.2022</ref>
Am [[22. November]] [[2022]] wählte der Ortsverein einen neuen Vorstand mit [[Alexander Wagner]] an der Spitze.<ref>[https://www.spd-bad-segeberg.de/gruppen/vorstand/ Homepage der SPD Bad Segeberg], abgerufen 14.12.2022</ref>
Am [[28. Oktober]] [[2022]] kündigten vier der fünf verbliebenen Mitglieder des [[2020]] gewählten OV-Vorstandes überraschend ihren Rückzug an.<ref>Beck, Thorsten: ''Vier Rücktritte: SPD ohne Vorstand'', ''Kieler Nachrichten'', Regionalausgabe Bad Segeberg, 2.11.2022</ref> Ihr stellvertretender Vorsitzender [[Erwin Prochnow]] war schon am [[11. Januar]] [[2022]] plötzlich verstorben.<ref>SPD Bad Segeberg: ''[https://www.spd-bad-segeberg.de/2022/01/20/wir-trauern-um-erwin-prochnow/ Wir trauern um Erwin Prochnow]'', 20.1.2022, abgerufen 3.11.2022</ref>
[[2019]]/[[2020|20]] kam es zu Unstimmigkeiten zwischen OV-Vorstand und Fraktion, die in der - auch öffentlich vorgetragenen - Forderung nach Rücktritt des Vorsitzenden gipfelten. Am [[29. Januar]] [[2020]] wurde dies in einer Mitgliederversammlung diskutiert. Die erschienenen Mitglieder sprachen dem Vorsitzenden bei einigen Enthaltungen das Vertrauen aus und wiesen die Forderung der Fraktion als ungerechtfertigt und schädlich zurück.<ref>SPD Bad Segeberg: [https://www.spd-bad-segeberg.de/wp-content/uploads/sites/478/2020/02/Pressemitteilung_02022020.pdf Pressemitteilung], 2.2.2020</ref>
Am [[13. Oktober]] [[2017]] feierte der Ortsverein sein 125-jähriges Bestehen.
[[1973]] gab es im Ortsverein noch eine Frauengruppe - oder die Presse war mit der Neugründung [[Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)|ASF]] noch nicht vertraut. In einer Versammlung vom Oktober des Jahres berichtete OV-Vorstandsmitglied [[Klaus Knütter]] über einen geplanten Kinderhort und über die kindgemäße Gestaltung von Spielplätzen.<ref>''Vor 50 Jahren - Bad Segeberg'', ''Kieler Nachrichten'', Regionalausgabe Kreis Segeberg, 9.10.2023</ref>
In der Stadt [[Ortsverein Bad Segeberg|Segeberg]] ging am [[18. März]] [[1920]] - zu Beginn des [[Kapp-Lüttwitz-Putsch|Kapp-Lüttwitz-Putschs]] - das Gerücht um, die Arbeiterschaft wolle den Landrat Dr. Isemann hängen. 80 mit militärischen Gewehren bewaffnete Großbauern und ihre Gehilfen patrouillierten durch die Straßen und drängte die Arbeiter zurück. Dann ließen sich die Bauern auf Verhandlungen ein. Der Vorsitzende der Arbeiterschaft Kiehnle gewährte ihnen freies Geleit, wenn sie ihre Waffen abgeben würden. Im Vereins-Gewerbehaus gaben sie ihre Waffen ab. Als sie heraus kamen, wurden sie von Halbstarken verprügelt. Der Herr des Guts Wensin und der des Hofs Mahnke aus Garbek wurden dabei stark verletzt. Die Gutsherren Freiherr von Stumm, Isenberg und Schmölcke konnten entkommen. Die Arbeiter bildeten einen Agitationsausschuss und einen Vollzugsrat, die die öffentliche Ordnung wiederherstellten. Mit der Einverständnis des Bürgermeisters bildeten die Arbeiter eine Sicherheitswehr. Sie befragten den Landrat, der versicherte, nichts mit dem Putsch zu tun zu haben. Außerdem sicherte er zu, gegen die Großbauern vorzugehen. Ein Beigeordneter (Leseberg, [[USPD]]) sollte darauf achten, dass sich der Landrat an die Abmachungen hielt. Seither herrschte in Segeberg wieder Ruhe.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/5 Ein frecher Junkerstreich]'', Hamburger Echo, Samstag, den 20. März 1920, Seite 5</ref>


==Kommunalpolitik==
==Kommunalpolitik==
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===Bürgermeister===
===Bürgermeister===
[[2009]] wurde der SPD-Kandidat [[Dieter Schönfeld]] in der Direktwahl mit guter Mehrheit zum Bürgermeister gewählt und trat sein Amt am [[4. Juni]] [[2009]] an. [[2015]] wurde er ohne Gegenkandidatur wiedergewählt. Zur Wahl am [[1. November]] [[2020]] gab es zwei weitere Kandidaturen; Dieter Schönfeld lag mit 39,9% vorn, erreichte aber keine absolute Mehrheit.<ref>''[https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Buergermeister-Wahl-Entscheidung-in-Bad-Segeberg-vertagt,buergermeisterwahl264.html Bürgermeister-Wahl: Entscheidung in Bad Segeberg vertagt]'', ndr.de, 1.11.2020, abgerufen 3.11.2020</ref> In der Stichwahl unterlag er seinem parteilosen Mitbewerber und schied am [[31. Mai]] [[2021]] aus dem Amt. Beim Abschied dankte seine Partei ihm insbesondere für "nachhaltige Haushaltskonsolidierung bei Erhaltung der hohen Lebensqualität" in der Stadt.<ref>SPD Bad Segeberg: ''[https://www.spd-kreisverband-segeberg.de/2021/05/31/abschied-am-kalkberg-buergermeister-dieter-schoenfeld-reitet-in-den-sonnenuntergang/ Abschied am Kalkberg – Bürgermeister Dieter Schönfeld reitet in den Sonnenuntergang]'', 31.5.2021, abgerufen 3.11.2022</ref>
[[2009]] wurde der SPD-Kandidat [[Dieter Schönfeld]] in der Direktwahl mit guter Mehrheit zum Bürgermeister gewählt und trat sein Amt am [[4. Juni]] [[2009]] an. [[2015]] wurde er ohne Gegenkandidatur wiedergewählt. Zur Wahl am [[1. November]] [[2020]] gab es zwei weitere Kandidaturen; Dieter Schönfeld lag mit 39,9% vorn, erreichte aber keine absolute Mehrheit.<ref>''[https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Buergermeister-Wahl-Entscheidung-in-Bad-Segeberg-vertagt,buergermeisterwahl264.html Bürgermeister-Wahl: Entscheidung in Bad Segeberg vertagt]'', ndr.de, 1.11.2020, abgerufen 3.11.2020</ref> In der Stichwahl unterlag er seinem parteilosen Mitbewerber und schied am [[31. Mai]] [[2021]] aus dem Amt. Beim Abschied dankte seine Partei ihm insbesondere für "nachhaltige Haushaltskonsolidierung bei Erhaltung der hohen Lebensqualität" in der Stadt.<ref>SPD Bad Segeberg: ''[https://www.spd-kreisverband-segeberg.de/2021/05/31/abschied-am-kalkberg-buergermeister-dieter-schoenfeld-reitet-in-den-sonnenuntergang/ Abschied am Kalkberg – Bürgermeister Dieter Schönfeld reitet in den Sonnenuntergang]'', 31.5.2021, abgerufen 3.11.2022</ref>
== Aus der Geschichte ==
Am [[17. Dezember]] [[2023]] starb der Ehrenvorsitzende des OV, [[Otto Marquardt]] (* [[1939]]), mit 84 Jahren.<ref>Traueranzeige des Ortsvereins, ''Kieler Nachrichten'', Regionalausgabe Kreis Segeberg, 30.12.2023</ref> Er hatte der SPD seit April [[1971]] angehört.
Am [[28. Oktober]] [[2022]] kündigten vier der fünf verbliebenen Mitglieder des [[2020]] gewählten OV-Vorstandes überraschend ihren Rückzug an.<ref>Beck, Thorsten: ''Vier Rücktritte: SPD ohne Vorstand'', ''Kieler Nachrichten'', Regionalausgabe Bad Segeberg, 2.11.2022</ref> Ihr stellvertretender Vorsitzender [[Erwin Prochnow]] war schon am [[11. Januar]] [[2022]] plötzlich verstorben.<ref>SPD Bad Segeberg: ''[https://www.spd-bad-segeberg.de/2022/01/20/wir-trauern-um-erwin-prochnow/ Wir trauern um Erwin Prochnow]'', 20.1.2022, abgerufen 3.11.2022</ref>
[[2019]]/[[2020|20]] kam es zu Unstimmigkeiten zwischen OV-Vorstand und Fraktion, die in der - auch öffentlich vorgetragenen - Forderung nach Rücktritt des Vorsitzenden gipfelten. Am [[29. Januar]] [[2020]] wurde dies in einer Mitgliederversammlung diskutiert. Die erschienenen Mitglieder sprachen dem Vorsitzenden bei einigen Enthaltungen das Vertrauen aus und wiesen die Forderung der Fraktion als ungerechtfertigt und schädlich zurück.<ref>SPD Bad Segeberg: [https://www.spd-bad-segeberg.de/wp-content/uploads/sites/478/2020/02/Pressemitteilung_02022020.pdf Pressemitteilung], 2.2.2020</ref>
Am [[13. Oktober]] [[2017]] feierte der Ortsverein sein 125-jähriges Bestehen.
Am [[29. Januar]] [[1974]] besuchte Bundesverkehrsminister [[Lauritz Lauritzen]] Bad Segeberg, wie OV-Pressesprecher [[Klaus Knütter]] einige Tage vorher der Presse meldete. Der Minister werde mit neuralgischen Verkehrspunkten vertraut gemacht und wolle sich - aus dem neuen Kreishaus - die Verkehrssituation der Stadt von oben ansehen.<ref>''Vor fünfzig Jahren'', ''Kieler Nachrichten'', Regionalausgabe Kreis Segeberg, 23.1.2024</ref>
[[1973]] gab es im Ortsverein noch eine Frauengruppe - oder die Presse war mit der Neugründung [[Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)|ASF]] noch nicht vertraut. In einer Versammlung vom Oktober des Jahres berichtete OV-Vorstandsmitglied [[Klaus Knütter]] über einen geplanten Kinderhort und über die kindgemäße Gestaltung von Spielplätzen.<ref>''Vor 50 Jahren - Bad Segeberg'', ''Kieler Nachrichten'', Regionalausgabe Kreis Segeberg, 9.10.2023</ref>
=== Weimarer Republik ===
In der Stadt Segeberg ging am [[18. März]] [[1920]] - zu Beginn des [[Kapp-Lüttwitz-Putsch|Kapp-Lüttwitz-Putschs]] - das Gerücht um, die Arbeiterschaft wolle den Landrat hängen. Ein Trupp aus 30 mit militärischen Gewehren Bewaffneten - Großbauern und ihre Gehilfen - patrouillierte durch die Straßen und drängte die streikenden Arbeiter zurück, bis diese Unterstützung durch die organisierte Arbeiterschaft erhielten. Dann ließen sich die Bauern auf Verhandlungen ein. Der Vorsitzende der örtlichen Arbeiterschaft, [[Genosse Kiehnle|Kiehnle]], gewährte ihnen freien Abzug; ihre Waffen gaben sie im Vereins-Gewerbehaus ab. Als sie herauskamen, wurden sie von jungen Männern verprügelt. Zwei der Gutsbesitzer wurden "stark mitgenommen", auch zwei ihrer Gehilfen - örtliche Handwerker -, die anderen konnten entkommen.<br>
Die Arbeiter bildeten einen Agitationsausschuss und einen Vollzugsrat, die die öffentliche Ordnung wiederherstellten, sowie, mit der Einverständnis des Bürgermeisters, eine Sicherheitswehr. Der Landrat versicherte auf Befragen, nichts mit dem Putsch zu tun zu haben, und versprach, gegen Großbauern vorzugehen, die ihren Pflichten nicht nachkamen. "Zur Beruhigung der erregten Bevölkerung" wurde ein Beigeordneter (Leseberg, [[USPD]]) ernannt, der darauf achten sollte, dass sich der Landrat an die Abmachungen hielt. Seither herrschte in Segeberg wieder Ruhe.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/5 Ein frecher Junkerstreich]'', ''Hamburger Echo'', 20.3.1920, Seite 5</ref>


==Literatur & Links==
==Literatur & Links==

Aktuelle Version vom 8. Februar 2024, 21:48 Uhr

Ortsverein Bad Segeberg
Ortsverein Bad Segeberg
Ortsverein Bad Segeberg
Gegründet: 1892
Wiedergegründet: 1946
Vorsitzende/r: Alexander Wagner
Homepage: https://www.spd-bad-segeberg.de/

Der Ortsverein Bad Segeberg ist eine Gliederung im Kreisverband Segeberg. Er wurde 1892 gegründet[1] und nach Ende der NS-Herrschaft Anfang 1946 neu gegründet.

Am 22. November 2022 wählte der Ortsverein einen neuen Vorstand mit Alexander Wagner an der Spitze.[2]

Kommunalpolitik

Seit der Kommunalwahl 2023 vertreten wieder sechs Gemeindevertreter die SPD: der alte und neue Fraktionsvorsitzende Dirk Wehrmann (Gemeindevertreter seit 18. Juni 2013), sein Stellvertreter Joachim Wilken-Kebeck (Gemeindevertreter seit 8. Mai 1990) sowie Gerald Mertens, Jörg Röhling, Alexander Wagner und Rolf Wunderlich (alle neu gewählt).[3] Die bisherige Stellvertreterin, Kirsten Tödt trat 2023 nicht wieder an, auch Jens Lichte, Traute Prang und Uwe Rönnfeldt sind nicht mehr in der Stadtvertretung.[4] So wird die SPD dort zur Zeit nur von Männern repräsentiert. Allerdings ist unter den bürgerlichen Mitgliedern zumindest eine Frau.[5]

Nach der Kommunalwahl 2018 hielt die SPD sechs der 27 Sitze der Segeberger Stadtvertretung.[6]

Nach der Kommunalwahl 2013 konnte die SPD neun Sitze erreichen, 2008 waren es wahrscheinlich sieben.[7]

Bürgermeister

2009 wurde der SPD-Kandidat Dieter Schönfeld in der Direktwahl mit guter Mehrheit zum Bürgermeister gewählt und trat sein Amt am 4. Juni 2009 an. 2015 wurde er ohne Gegenkandidatur wiedergewählt. Zur Wahl am 1. November 2020 gab es zwei weitere Kandidaturen; Dieter Schönfeld lag mit 39,9% vorn, erreichte aber keine absolute Mehrheit.[8] In der Stichwahl unterlag er seinem parteilosen Mitbewerber und schied am 31. Mai 2021 aus dem Amt. Beim Abschied dankte seine Partei ihm insbesondere für "nachhaltige Haushaltskonsolidierung bei Erhaltung der hohen Lebensqualität" in der Stadt.[9]

Aus der Geschichte

Am 17. Dezember 2023 starb der Ehrenvorsitzende des OV, Otto Marquardt (* 1939), mit 84 Jahren.[10] Er hatte der SPD seit April 1971 angehört.

Am 28. Oktober 2022 kündigten vier der fünf verbliebenen Mitglieder des 2020 gewählten OV-Vorstandes überraschend ihren Rückzug an.[11] Ihr stellvertretender Vorsitzender Erwin Prochnow war schon am 11. Januar 2022 plötzlich verstorben.[12]

2019/20 kam es zu Unstimmigkeiten zwischen OV-Vorstand und Fraktion, die in der - auch öffentlich vorgetragenen - Forderung nach Rücktritt des Vorsitzenden gipfelten. Am 29. Januar 2020 wurde dies in einer Mitgliederversammlung diskutiert. Die erschienenen Mitglieder sprachen dem Vorsitzenden bei einigen Enthaltungen das Vertrauen aus und wiesen die Forderung der Fraktion als ungerechtfertigt und schädlich zurück.[13]

Am 13. Oktober 2017 feierte der Ortsverein sein 125-jähriges Bestehen.

Am 29. Januar 1974 besuchte Bundesverkehrsminister Lauritz Lauritzen Bad Segeberg, wie OV-Pressesprecher Klaus Knütter einige Tage vorher der Presse meldete. Der Minister werde mit neuralgischen Verkehrspunkten vertraut gemacht und wolle sich - aus dem neuen Kreishaus - die Verkehrssituation der Stadt von oben ansehen.[14]

1973 gab es im Ortsverein noch eine Frauengruppe - oder die Presse war mit der Neugründung ASF noch nicht vertraut. In einer Versammlung vom Oktober des Jahres berichtete OV-Vorstandsmitglied Klaus Knütter über einen geplanten Kinderhort und über die kindgemäße Gestaltung von Spielplätzen.[15]

Weimarer Republik

In der Stadt Segeberg ging am 18. März 1920 - zu Beginn des Kapp-Lüttwitz-Putschs - das Gerücht um, die Arbeiterschaft wolle den Landrat hängen. Ein Trupp aus 30 mit militärischen Gewehren Bewaffneten - Großbauern und ihre Gehilfen - patrouillierte durch die Straßen und drängte die streikenden Arbeiter zurück, bis diese Unterstützung durch die organisierte Arbeiterschaft erhielten. Dann ließen sich die Bauern auf Verhandlungen ein. Der Vorsitzende der örtlichen Arbeiterschaft, Kiehnle, gewährte ihnen freien Abzug; ihre Waffen gaben sie im Vereins-Gewerbehaus ab. Als sie herauskamen, wurden sie von jungen Männern verprügelt. Zwei der Gutsbesitzer wurden "stark mitgenommen", auch zwei ihrer Gehilfen - örtliche Handwerker -, die anderen konnten entkommen.
Die Arbeiter bildeten einen Agitationsausschuss und einen Vollzugsrat, die die öffentliche Ordnung wiederherstellten, sowie, mit der Einverständnis des Bürgermeisters, eine Sicherheitswehr. Der Landrat versicherte auf Befragen, nichts mit dem Putsch zu tun zu haben, und versprach, gegen Großbauern vorzugehen, die ihren Pflichten nicht nachkamen. "Zur Beruhigung der erregten Bevölkerung" wurde ein Beigeordneter (Leseberg, USPD) ernannt, der darauf achten sollte, dass sich der Landrat an die Abmachungen hielt. Seither herrschte in Segeberg wieder Ruhe.[16]

Literatur & Links

Einzelnachweise

  1. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), S. 27
  2. Homepage der SPD Bad Segeberg, abgerufen 14.12.2022
  3. SPD Bad Segeberg: Für Sie in der neuen Stadtvertretung, 15.5.2023, abgerufen 31.7.2023
  4. Siehe Körperschaften - Stadtvertretung der Stadt Bad Segeberg, Abruf verschiedener Daten möglich
  5. SPD Bad Segeberg: Die SPD Fraktion hat sich erfolgreich für die neue Wahlperiode aufgestellt, 12.6.2023, abgerufen 31.7.2023
  6. Wikipedia: Bad Segeberg, abgerufen 4.4.2023
  7. Davor lässt sich über diesen Weg nicht mehr zuverlässig recherchieren, da nur die aktuell aktiven Mitglieder aufgenommen sind.
  8. Bürgermeister-Wahl: Entscheidung in Bad Segeberg vertagt, ndr.de, 1.11.2020, abgerufen 3.11.2020
  9. SPD Bad Segeberg: Abschied am Kalkberg – Bürgermeister Dieter Schönfeld reitet in den Sonnenuntergang, 31.5.2021, abgerufen 3.11.2022
  10. Traueranzeige des Ortsvereins, Kieler Nachrichten, Regionalausgabe Kreis Segeberg, 30.12.2023
  11. Beck, Thorsten: Vier Rücktritte: SPD ohne Vorstand, Kieler Nachrichten, Regionalausgabe Bad Segeberg, 2.11.2022
  12. SPD Bad Segeberg: Wir trauern um Erwin Prochnow, 20.1.2022, abgerufen 3.11.2022
  13. SPD Bad Segeberg: Pressemitteilung, 2.2.2020
  14. Vor fünfzig Jahren, Kieler Nachrichten, Regionalausgabe Kreis Segeberg, 23.1.2024
  15. Vor 50 Jahren - Bad Segeberg, Kieler Nachrichten, Regionalausgabe Kreis Segeberg, 9.10.2023
  16. Ein frecher Junkerstreich, Hamburger Echo, 20.3.1920, Seite 5