Kommunalwahl 1933: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Kommunalwahl 1933''' fand gleichzeitig mit der [[Provinziallandtagswahl 1933]] am [[12. März]] [[1933]] statt. Kurz nach der Übergabe der Macht im Reich an die Nazis waren dies die letzten Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein, bei denen auch andere Parteien als die NSdAP kandidieren konnten.
Die '''Kommunalwahl 1933''' fand gleichzeitig mit der [[Provinziallandtagswahl 1933]] am [[12. März]] [[1933]] statt. Kurz nach der Übergabe der Macht im Reich an die Nazis waren dies die letzten Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein, bei denen auch andere Parteien als die NSDAP kandidieren konnten.
<blockquote>"Eine freie Wahlwerbung war für die Arbeiterparteien nicht mehr möglich, die KPD war faktisch schon illegal, die [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|sozialdemokratische ''Volkszeitung'']] verboten, und in einigen Städten und Gemeinden waren im direkten Vorfeld der Wahlen die Rathäuser schon durch die SA besetzt worden. [...] Die Zurückdrängung der Bürgerlichen und 'der Roten' in den Gemeinden sollte sicherstellen, dass auf allen Ebenen Nationalsozialisten das Sagen hätten."<ref>Omland, Frank: ''Der Provinziallandtag in Schleswig-Holstein 1919-1933. Entstehung, Aufgaben, Funktion'' (Sonderveröffentlichung des AKENS e.V., 2010)</ref></blockquote>
<blockquote>"Eine freie Wahlwerbung war für die Arbeiterparteien nicht mehr möglich, die KPD war faktisch schon illegal, die [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|sozialdemokratische ''Volkszeitung'']] verboten, und in einigen Städten und Gemeinden waren im direkten Vorfeld der Wahlen die Rathäuser schon durch die SA besetzt worden. [...] Die Zurückdrängung der Bürgerlichen und 'der Roten' in den Gemeinden sollte sicherstellen, dass auf allen Ebenen Nationalsozialisten das Sagen hätten."<ref>Omland, Frank: ''Der Provinziallandtag in Schleswig-Holstein 1919-1933. Entstehung, Aufgaben, Funktion'' (Sonderveröffentlichung des AKENS e.V., 2010)</ref></blockquote>


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== Ergebnisse vor Ort ==
== Ergebnisse vor Ort ==
*In [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]] verlor die SPD einen Sitz; für sie wurden [[Friedrich Hinz]] und der [[Genosse Kröger]] in die Stadtverordnetenversammlung gewählt, konnten ihr Mandat jedoch nicht mehr antreten.
*Obwohl dort bisher kein SPD-Ortsverein nachweisbar ist, waren die Wahlergebnisse der SPD im ehemaligen [[Ortsverein Bovenau|Gutsbezirk Bovenau-Ehlersdorf]] noch bis [[1933]] überdurchschnittlich hoch.
*Obwohl dort bisher kein SPD-Ortsverein nachweisbar ist, waren die Wahlergebnisse der SPD im ehemaligen [[Ortsverein Bovenau|Gutsbezirk Bovenau-Ehlersdorf]] noch bis [[1933]] überdurchschnittlich hoch.
*In [[Ortsverein Bredstedt und Umland|Bredstedt]] wurden [[Johannes Feddersen]], [[Wilhelm Schnoor]] und [[Johann Wamers]] in den 12-köpfigen Stadtrat gewählt.
*In [[Ortsverein Bredstedt und Umland|Bredstedt]] wurden [[Johannes Feddersen]], [[Wilhelm Schnoor]] und [[Johann Wamers]] in den 12-köpfigen Stadtrat gewählt.
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*In [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]] wurden [[Eduard Markowski]], [[Ludwig Möller]], [[Karl Mückenheim]] und [[Carl Stegelmann]] für die SPD in den 12-köpfigen Gemeinderat gewählt.
*In [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]] wurden [[Eduard Markowski]], [[Ludwig Möller]], [[Karl Mückenheim]] und [[Carl Stegelmann]] für die SPD in den 12-köpfigen Gemeinderat gewählt.
*In [[Ortsverein Lauenburg|Lauenburg]] erreichte die SPD immer noch 30,3%; "Bürgerworthalter" (= Bürgervorsteher) wurde (wieder?) [[Max Weise]].
*In [[Ortsverein Lauenburg|Lauenburg]] erreichte die SPD immer noch 30,3%; "Bürgerworthalter" (= Bürgervorsteher) wurde (wieder?) [[Max Weise]].
*In [[Ortsverein Quickborn|Quickborn]] stand ein SPD-Vertreter, [[Paul Dabelstein]], der Übermacht der NSdAP gegenüber.  
*In [[Ortsverein Quickborn|Quickborn]] stand ein SPD-Vertreter, [[Paul Dabelstein]], der Übermacht der NSDAP gegenüber.  
*In [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] errang die SPD 30,3% und 3 der 9 Mandate.
*In [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] errang die SPD 30,3% und 3 der 9 Mandate.
*In [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] gingen 5 der 18 Sitze im Stadtrat an die SPD.
*In [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] gingen 5 der 18 Sitze im Stadtrat an die SPD.

Aktuelle Version vom 5. Dezember 2022, 10:38 Uhr

Die Kommunalwahl 1933 fand gleichzeitig mit der Provinziallandtagswahl 1933 am 12. März 1933 statt. Kurz nach der Übergabe der Macht im Reich an die Nazis waren dies die letzten Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein, bei denen auch andere Parteien als die NSDAP kandidieren konnten.

"Eine freie Wahlwerbung war für die Arbeiterparteien nicht mehr möglich, die KPD war faktisch schon illegal, die sozialdemokratische Volkszeitung verboten, und in einigen Städten und Gemeinden waren im direkten Vorfeld der Wahlen die Rathäuser schon durch die SA besetzt worden. [...] Die Zurückdrängung der Bürgerlichen und 'der Roten' in den Gemeinden sollte sicherstellen, dass auf allen Ebenen Nationalsozialisten das Sagen hätten."[1]

In Kiel wurde in der Nacht vor der Wahl Wilhelm Spiegel von Nazis umgebracht.

In Norderdithmarschen trat Paul Dölz als Spitzenkandidat zum Kreistag an, wurde aber eine Woche vor dem Wahltermin verhaftet.

Ergebnisse vor Ort

Einzelnachweise

  1. Omland, Frank: Der Provinziallandtag in Schleswig-Holstein 1919-1933. Entstehung, Aufgaben, Funktion (Sonderveröffentlichung des AKENS e.V., 2010)