Ortsverein Sörup: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Ortsverein Sörup''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Schleswig-Flensburg]]. 2019 beging er seine Hundertjahrfeier.<ref>https://www.spd-soerup.de/ein-blick-zurueck/</ref> | Der '''Ortsverein Sörup''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Schleswig-Flensburg]]. [[2019]] beging er seine Hundertjahrfeier.<ref>''[https://www.spd-soerup.de/ein-blick-zurueck/ Ein Blick zurück]'', abgerufen am 11.9.2024</ref> Erst [[1951]] gründete er sich nach der NS-Herrschaft neu. Den Vorsitz übernahm [[Julius Kohnke]]. | ||
Der aktuelle Vorstand wurde am [[13. September]] [[2024]] gewählt, vielmehr wiedergewählt, da alle offenbar schon in der vorigen Wahlperiode dabei waren. Es sind [[Danny Borowski]] (Vorsitz), [[Dorothea Krug]] (Stellvertretung und Schriftführung), [[Brigitta Jones]] (Kasse) sowie die Beisitzerinnen und Beisitzer [[Bernt Christiansen]], [[Hans-Peter Friedrichsen]] und [[Doris Wendelborn]].<ref>SPD Sörup: ''[https://www.spd-soerup.de/2024/09/14/wiederwahl-des-vorstands-des-spd-ortsvereins-soerup-am-13-09-2024/ Wiederwahl des Vorstands des SPD-Ortsvereins Sörup am 13.09.2024]'', Homepage, 14.9.2024, abgerufen 28.10.2025</ref> | |||
[[1970]] wuchs Sörup durch Gemeindefusion: Ehemals 11 Gemeinden wurden zur Großgemeinde Sörup zusammengelegt. | |||
== Kommunalpolitik == | |||
In der [[Kommunalwahl 2023]] wurde die SPD im Ort mit 17,1 % drittstärkste Kraft, knapp überholt von den neu angetretenen Grünen mit 19,2 %; die CDU hat die absolute Mehrheit. Die SPD hält 3 der 17 Sitze im Gemeinderat. Sie wird vertreten von [[Brigitta Jones]], [[Dorothea Krug]] und [[Günter Nissen]].<ref name=":1">Der Landeswahlleiter: [https://www.wahlen-sh.de/grw/gemeindewahlen_gemeinde_010595949161.html Gemeindewahlen 14. Mai 2023, Sörup. Amtliches Endergebnis]</ref> Günter Nissen konnte im September [[2024]] sein 50-jähriges Jubiläum als Gemeindevertreter und Mitglied der SPD-Fraktion begehen.<ref>SPD Sörup: ''[https://www.spd-soerup.de/2024/09/14/50-jahre-engagement-fuer-soerup-guenter-nissen-feiert-jubilaeum-als-mitglied-der-gemeindevertretung/ 50 Jahre Engagement für Sörup – Günter Nissen feiert Jubiläum als Mitglied der Gemeindevertretung]'', Homepage, 14.9.2024, abgerufen 28.10.2025</ref> | |||
[https://www.spd-soerup.de/wp-content/uploads/sites/533/2020/09/Die_SPD_-_unsere_Geschichte-1.pdf Chronik des Ortsvereins] | In der [[Kommunalwahl 2018]] wurde die SPD mit 22,6 % noch zweitstärkste Kraft hinter der absoluten Mehrheit der CDU.<ref name=":1" /> Vermutlich hielt sie 4 der 17 Sitze im Gemeinderat und wurde neben [[Brigitta Jones]], [[Dorothea Krug]] und [[Günter Nissen]] auch von [[Bernt Christiansen]] vertreten. | ||
Auch [[1998]] wurde sie stärkste Fraktion. | |||
[[1994]] ging sie eine Koalition mit der FDP ein; [[Karl Hansen]] übernahm den Fraktionsvorsitz. | |||
[[1990]] wurde sie stärkste Fraktion, koalierte aber mit dem SSW. | |||
Zwischen [[1978]] und [[1989]] waren die Gemeindevertreter [[Johannes Christiansen]], [[Ralf Walser]] und der Polizeibeamte [[Günter Thiel]], der jedoch [[1987]] versetzt wurde und aus der Gemeindevertretung ausschied. (Grund waren Auseinandersetzungen mit dem dänischen Naziarzt Pedersen.) Für ihn rückte [[Karl Hansen]] nach. | |||
[[1974]] übernahm [[Werner Lausen]] den Fraktionsvorsitz, [[Margarethe Kühn]] wurde 1. stellv. Bürgermeisterin, und [[Günter Nissen]] kam neu in die Gemeindevertretung. [[Peter Böhm]] schied aus. | |||
Nach der Gemeindefusion [[1970]] erhielt die SPD 5 der jetzt 17 Sitze im Gemeinderat. [[Margarethe Kühn]] wurde Fraktionsvorsitzende, [[Werner Lausen]], 1. stellv. Bürgermeister, weiter gehörten [[Peter Böhm]], [[Günter Christiansen]] und [[Günter Thiel]] der Fraktion an. | |||
[[1966]] starb [[Julius Kohnke]]. [[Werner Lausen]] wurde 2. stellv. Bürgermeister, [[Paul Kablau]] rückte als Gemeindevertreter nach. | |||
Nach den Kommunalwahlen von [[Kommunalwahl 1955|1955]], [[Kommunalwahl 1959|1959]] und [[Kommunalwahl 1962|1962]] gab es jeweils zwei SPD-Gemeindevertreter: [[Julius Kohnke]] und [[Werner Lausen]]. | |||
[[1951]] vertrat [[Julius Kohnke]] die SPD im Gemeinderat. | |||
Weitere Gemeindevertreter waren zwischen [[1951]] und [[2013]] [[Claus Fack]], [[Helmut Friedrich]], [[Joachim Jeske]], [[Ewald Jürgensen]], [[Doris Koziel]], [[Traute Seemann]], [[Ernst-Artur Tedt]] und [[Peter Vogt]]. | |||
=== Bürgermeisterin === | |||
[[1998]] wurde die SPD zwar stärkste Partei, bekam aber keine Mehrheit für die sozialdemokratische Bürgermeisterkandidatin. | |||
Von [[1990]] bis [[1998]] stellte sie mit [[Margarethe Kühn]] die Bürgermeisterin. Ganz wesentliche Entwicklungen der Gemeinde wurden in dieser Zeit umgesetzt: Straßenausbau, Sozialer Wohnungsbau, Gemeinde-Kindergarten, Sportplatzbau. | |||
=== Kreistag === | |||
Auch im Kreistag vertraten über die Jahre mehrere Söruper die SPD: Hausfrau [[Berta Schimacher]] ([[1948]]-[[1950]]), Sonderschullehrer [[Helmut Kobelt]] ([[1962]]-[[1963]]) und Angestellter [[Werner Lausen]] ([[1970]]-[[1974]]). Während der Weimarer Republik waren es Malermeister [[Christian Nissen]] ([[1919]]-[[1925]], zugleich Kreisausschuss), Lagerhalter [[Peter Christiansen]] ([[1925]]-[[1929]] oder länger, zugleich ab [[1926]] Kreisausschuss) und Hilfsbetriebsassistent [[Christian Balzersen]] ([[1929]]-[[1933]]).<ref>Petersen, Johannes: ''[https://archiv.kultur-schleswig-flensburg.de/abgeordnete-fl/ Zusammenstellung der Mitglieder der Kreistage, der Kreispräsidenten und Landräte des Kreises Flensburg-Land 1868 bis 1974]'', abgerufen 24.11.2025</ref> | |||
==Geschichte== | |||
Vom Beginn der NS-Herrschaft bis Mai [[1945]] liegen keine Erkenntnisse und Dokumente über die SPD in Sörup vor. Der Ortsverein vermutet in dieser Zeit bei den Genossen "innere Emigration". | |||
Am [[31. Januar]] [[1933]] erfreute sich ein Werbeabend des Konsumvereins Sörup guten Besuches. [[Genosse Dietrich]] gab den Geschäftsbericht der Genossenschaft und sprach scharf gegen die verleumderischen Gerüchte, die auch in Sörup über diese verbreitet wurden. Es wurden Vertreter gewählt, Kostproben aus der Konditorei und der Rösterei gereicht - sie "mundeten vorzüglich". Zum Abschluss des Presseberichts hieß es: "Ein Tänzchen hielt alle noch einige Stunden zusammen." Dass man seit dem Vortag unter NS-Herrschaft lebte, hinterließ noch keine Spuren. | |||
Am [[21. Oktober]] [[1932]] reiste der Reichstagsabgeordnete [[Otto Eggerstedt]] zu einer [[Reichstagswahl 1932 (November)|Wahlversammlung]] im Bahnhofshotel an. | |||
Am [[15. Oktober]] wurde zu einer Parteiversammlung mit Unterbezirkssekretär [[Paul Dölz]] aufgerufen. | |||
Am [[27. Mai]] [[1930]] fand in Flatzby eine gut besuchte Versammlung statt. [[Christian Balzersen|Genosse Balzersen]] erstattete einen Bericht aus dem Kreistag, [[Paul Dölz]] sprach dann über die Fürsorge–Pflichtverordnung. Er vermittelte "dieses verzweigte, schwierige Gebiet" gut, bot sehr viel Neues und gab eine Vorstellung von diesem grundlegenden Gesetz. | |||
Im November [[1929]] kam es zu einem Konflikt zwischen SPD und Kirche. Vor der [[Kommunalwahl 1929]] hatte der Söruper Pastor Claußen im Gemeindeblatt dazu aufgerufen, eine Liste nicht zu wählen, "die Namen enthält, deren Inhaber eine völlige Interessenlosigkeit am evangelischen Glauben und Leben in der Gemeinde, Schule und Haus bekunden". (''Gemeindeblatt'', 17.11.1929) Dies zielte auf eine Liste von Beamten und Arbeitern, auf der auch [[Christian Balzersen|Genosse Balzersen]] stand. Dieser reagierte direkt nach der Wahl mit einem offenen Brief an den Pastor, den dieser seinerseits mit einem offenen Brief beantwortete. Wie die Angelegenheit ausging, ist nicht festgehalten. | |||
Am [[14. April]] [[1929]] besuchte die Reichstagsabgeordnete [[Louise Schroeder]] Sörup und nahm an einer Veranstaltung zum [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Internationalen Frauentag]] teil. | |||
Bis zum [[10. Mai]] [[1928]] wurde der Laden des Konsumvereins von [[Peter Christiansen]] als Lagerhalter geführt. Dann verkaufte er dem Konsumverein sein Haus (und gab vermutlich die Leitung des Ladens auf). | |||
Im September [[1927]] berichtete der Reichstagsabgeordnete [[Otto Eggerstedt]] vor der Kreiskonferenz der SPD im Bahnhofshotel von Sörup über die nächsten Wahlen, Unterbezirkssekretär [[Paul Dölz]] gab einen Überblick zu Organisation und Agitation und [[Peter Christiansen|Genosse Christiansen]] (Sörup) referierte zur Kreispolitik. (''Flensburger Volkszeitung'', 26.9.1927) | |||
Am [[13. Juni]] [[1926]] kündigte die ''Flensburger Volkszeitung'' eine Kundgebung des [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold]] in Sörup an. (Es gab eine Abteilung des Reichsbanners in Sörup, die sich um [[1930]] mit der von Satrup zusammenschloss.) | |||
Der Kapp-Putsch vom März [[1920]] hatte in Sörup unerwartete Auswirkungen:<br> | |||
Am [[17. April]] [[1920]] rief die Kreis-SPD zu einer Protestveranstaltung in Sörup auf. | |||
Der Vorsitzende [[Peter Christiansen|P. Christiansen]] und der Vorsitzende der Landarbeitergewerkschaft, August Aschborg, forderten, den Landrat abzusetzen, die Einwohnerwehren Löstrup und Möllmark aufzulösen und die ausgegebenen Waffen einzuziehen. Dies scheiterte am Widerstand der konservativen Kreistagsmitglieder. | |||
Schon am [[22. März]] [[1920]] hatte der sozialdemokratische Kreistagsabgeordnete [[Christian Nissen|Nissen]] aus Sörup versucht, eine Beschwerde gegen den Landrat vorzutragen, da dieser mit seinem Verhalten den Kampf der organisierten Arbeiterschaft für die rechtmäßige Regierung beeinträchtige.<br> | |||
Die Vorgeschichte war, dass auch die Landarbeiter in Ostangeln sich am Generalstreik gegen den Kapp-Putsch beteiligten. Das Verhalten von Landrat Wallroth ließ den Verdacht aufkommen, dass er die Putschisten begünstige. Die Polizei informierte ihn, dass ca. 200 Landarbeiter am [[17. März]] zur Kreisverwaltung nach Sörup marschieren würden. Daraufhin versetzte er die Einwohnerwehren in Löstrup und Möllmark in bewaffnete Alarmbereitschaft zum Schutz seines Dienstsitzes. Beim Garnisonskommando in Schleswig forderte er 20-30 mit Maschinengewehren bewaffnete Soldaten auf Lastautos an, da er weitere Auseinandersetzungen auf den Gütern Rundhof, Ohrfeld, Priesholz und Buckhagen erwarte, die er durch Hinzuziehung des Militärs beilegen wolle. Dieser Plan wurde durch die Unruhen in Schleswig verhindert. <br> | |||
An der Demonstration in Sörup nahmen tatsächlich nur ca. 20 Frauen, Kinder und ältere Männer teil. Die übrigen Landarbeiter gingen ihrer Arbeit nach, insbesondere der wichtigen Versorgung des Viehs. | |||
Am [[7. August]] [[1919]] lud die SPD zu einer öffentlichen Versammlung mit der [[Genossin Lawatsch]] aus Breslau zum Thema ''[[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Republik und Frauenrecht]]'' ein. Anschließend sprach [[Genosse Jensen]] aus Flensburg. (Namen prüfen!) | |||
Zur [[Maifeiertag (1. Mai)|Maifeier]] [[1919]] berichtete die Presse: | |||
<blockquote>"Die hiesige organisierte Arbeiterschaft hat zum ersten Male den [[1. Mai]] im überfüllten Saale des Kreisbahnhofs gefeiert, welcher der Bedeutung des Tages entsprechend dekoriert war. Gesangsvorträge, Prolog und Festrede wurden zu Gehör gebracht, welche allseitigen Beifall fanden. Hernach fand ein Tanzkränzchen statt, wobei die Zeit schnell verging."<ref>''Flensburger Volkszeitung'', 4.5.1919</ref></blockquote> | |||
Der Sozialdemokratische Verein bereitete sich am [[10. Februar]] [[1919]] gewissenhaft auf die [[Kommunalwahl 1919|Kommunalwahl]] vor: | |||
<blockquote>"Parteiversammlung am Samstagnachmittag des Ortsvereins. Vorsitzender wurde der [[Genosse Delega]]. Die Versammlung beschloss die Aufstellung einer eigenen Liste für die Kommunalwahl. 12 Kandidaten wurden aufgestellt. Der [[Genosse Erfurt|Genosse Erfurt–Flensburg]] erläuterte die Vorarbeiten zur Wahl und besprach kurz das sozialdemokratische Wahlprogramm."</blockquote> | |||
Am [[11. Januar]] [[1919]] meldete die Presse: | |||
<blockquote>"Vorzüglich verlaufene Wahlversammlung in Sörup. Besucherzahl 400. Wiederum traten 20 Personen dem neuen Ortsverein bei. Redner war der [[Genosse Eichhorn]]."<ref>''Flensburger Volkszeitung'', 11.1.1919</ref></blockquote> Daraus lässt sich ablesen, dass sich der Sozialdemokratische Verein wohl zu dieser Zeit in Gründung befand, da der Vorsitzende dann im Februar gewählt wurde. | |||
Im Dezember [[1918]] gründete sich auch in Sörup ein [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiter- und Bauernrat]]. | |||
Zur [[Reichstagswahl 1874]] veranstaltete der [[ADAV]] in Sörup eine "Volksversammlung der Sozialisten" mit dem [[Genosse Brückmann|Agitator Brückmann]] aus [[Ortsverein Altona|Altona]] und dem Kandidaten [[Wilhelm Hasenclever]]. Der Pressebericht vermerkt: | |||
<blockquote>"Lebhafte Diskussion mit geachteten Bauern Otzen-Löstrup, Jakobsen–Südensee, Möllgaard–Wipholm, Jensen–Ausacker".<ref name=":0">''Flensburger Nachrichten'', 6.1.1874</ref></blockquote> | |||
In Sörup und Sörupmühle wurden 51 Stimmen für den ADAV abgegeben. Dies war das beste Wahlergebnis im Landkreis Flensburg (Reichstagswahlkreis 2 Flensburg-Apenrade).<ref name=":0" /> | |||
== Links == | |||
*Homepage: [https://www.spd-soerup.de SPD Sörup] | |||
*''[https://www.spd-soerup.de/wp-content/uploads/sites/533/2020/09/Die_SPD_-_unsere_Geschichte-1.pdf Die SPD - unsere Geschichte. Chronik des Ortsvereins]'' Auf diese Chronik stützt sich dieser Eintrag, wenn nicht anders angegeben. | |||
== Einzelnachweise == | |||
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Aktuelle Version vom 24. November 2025, 04:25 Uhr
Der Ortsverein Sörup ist eine Gliederung im Kreisverband Schleswig-Flensburg. 2019 beging er seine Hundertjahrfeier.[1] Erst 1951 gründete er sich nach der NS-Herrschaft neu. Den Vorsitz übernahm Julius Kohnke.
Der aktuelle Vorstand wurde am 13. September 2024 gewählt, vielmehr wiedergewählt, da alle offenbar schon in der vorigen Wahlperiode dabei waren. Es sind Danny Borowski (Vorsitz), Dorothea Krug (Stellvertretung und Schriftführung), Brigitta Jones (Kasse) sowie die Beisitzerinnen und Beisitzer Bernt Christiansen, Hans-Peter Friedrichsen und Doris Wendelborn.[2]
1970 wuchs Sörup durch Gemeindefusion: Ehemals 11 Gemeinden wurden zur Großgemeinde Sörup zusammengelegt.
Kommunalpolitik
In der Kommunalwahl 2023 wurde die SPD im Ort mit 17,1 % drittstärkste Kraft, knapp überholt von den neu angetretenen Grünen mit 19,2 %; die CDU hat die absolute Mehrheit. Die SPD hält 3 der 17 Sitze im Gemeinderat. Sie wird vertreten von Brigitta Jones, Dorothea Krug und Günter Nissen.[3] Günter Nissen konnte im September 2024 sein 50-jähriges Jubiläum als Gemeindevertreter und Mitglied der SPD-Fraktion begehen.[4]
In der Kommunalwahl 2018 wurde die SPD mit 22,6 % noch zweitstärkste Kraft hinter der absoluten Mehrheit der CDU.[3] Vermutlich hielt sie 4 der 17 Sitze im Gemeinderat und wurde neben Brigitta Jones, Dorothea Krug und Günter Nissen auch von Bernt Christiansen vertreten.
Auch 1998 wurde sie stärkste Fraktion.
1994 ging sie eine Koalition mit der FDP ein; Karl Hansen übernahm den Fraktionsvorsitz.
1990 wurde sie stärkste Fraktion, koalierte aber mit dem SSW.
Zwischen 1978 und 1989 waren die Gemeindevertreter Johannes Christiansen, Ralf Walser und der Polizeibeamte Günter Thiel, der jedoch 1987 versetzt wurde und aus der Gemeindevertretung ausschied. (Grund waren Auseinandersetzungen mit dem dänischen Naziarzt Pedersen.) Für ihn rückte Karl Hansen nach.
1974 übernahm Werner Lausen den Fraktionsvorsitz, Margarethe Kühn wurde 1. stellv. Bürgermeisterin, und Günter Nissen kam neu in die Gemeindevertretung. Peter Böhm schied aus.
Nach der Gemeindefusion 1970 erhielt die SPD 5 der jetzt 17 Sitze im Gemeinderat. Margarethe Kühn wurde Fraktionsvorsitzende, Werner Lausen, 1. stellv. Bürgermeister, weiter gehörten Peter Böhm, Günter Christiansen und Günter Thiel der Fraktion an.
1966 starb Julius Kohnke. Werner Lausen wurde 2. stellv. Bürgermeister, Paul Kablau rückte als Gemeindevertreter nach.
Nach den Kommunalwahlen von 1955, 1959 und 1962 gab es jeweils zwei SPD-Gemeindevertreter: Julius Kohnke und Werner Lausen.
1951 vertrat Julius Kohnke die SPD im Gemeinderat.
Weitere Gemeindevertreter waren zwischen 1951 und 2013 Claus Fack, Helmut Friedrich, Joachim Jeske, Ewald Jürgensen, Doris Koziel, Traute Seemann, Ernst-Artur Tedt und Peter Vogt.
Bürgermeisterin
1998 wurde die SPD zwar stärkste Partei, bekam aber keine Mehrheit für die sozialdemokratische Bürgermeisterkandidatin.
Von 1990 bis 1998 stellte sie mit Margarethe Kühn die Bürgermeisterin. Ganz wesentliche Entwicklungen der Gemeinde wurden in dieser Zeit umgesetzt: Straßenausbau, Sozialer Wohnungsbau, Gemeinde-Kindergarten, Sportplatzbau.
Kreistag
Auch im Kreistag vertraten über die Jahre mehrere Söruper die SPD: Hausfrau Berta Schimacher (1948-1950), Sonderschullehrer Helmut Kobelt (1962-1963) und Angestellter Werner Lausen (1970-1974). Während der Weimarer Republik waren es Malermeister Christian Nissen (1919-1925, zugleich Kreisausschuss), Lagerhalter Peter Christiansen (1925-1929 oder länger, zugleich ab 1926 Kreisausschuss) und Hilfsbetriebsassistent Christian Balzersen (1929-1933).[5]
Geschichte
Vom Beginn der NS-Herrschaft bis Mai 1945 liegen keine Erkenntnisse und Dokumente über die SPD in Sörup vor. Der Ortsverein vermutet in dieser Zeit bei den Genossen "innere Emigration".
Am 31. Januar 1933 erfreute sich ein Werbeabend des Konsumvereins Sörup guten Besuches. Genosse Dietrich gab den Geschäftsbericht der Genossenschaft und sprach scharf gegen die verleumderischen Gerüchte, die auch in Sörup über diese verbreitet wurden. Es wurden Vertreter gewählt, Kostproben aus der Konditorei und der Rösterei gereicht - sie "mundeten vorzüglich". Zum Abschluss des Presseberichts hieß es: "Ein Tänzchen hielt alle noch einige Stunden zusammen." Dass man seit dem Vortag unter NS-Herrschaft lebte, hinterließ noch keine Spuren.
Am 21. Oktober 1932 reiste der Reichstagsabgeordnete Otto Eggerstedt zu einer Wahlversammlung im Bahnhofshotel an.
Am 15. Oktober wurde zu einer Parteiversammlung mit Unterbezirkssekretär Paul Dölz aufgerufen.
Am 27. Mai 1930 fand in Flatzby eine gut besuchte Versammlung statt. Genosse Balzersen erstattete einen Bericht aus dem Kreistag, Paul Dölz sprach dann über die Fürsorge–Pflichtverordnung. Er vermittelte "dieses verzweigte, schwierige Gebiet" gut, bot sehr viel Neues und gab eine Vorstellung von diesem grundlegenden Gesetz.
Im November 1929 kam es zu einem Konflikt zwischen SPD und Kirche. Vor der Kommunalwahl 1929 hatte der Söruper Pastor Claußen im Gemeindeblatt dazu aufgerufen, eine Liste nicht zu wählen, "die Namen enthält, deren Inhaber eine völlige Interessenlosigkeit am evangelischen Glauben und Leben in der Gemeinde, Schule und Haus bekunden". (Gemeindeblatt, 17.11.1929) Dies zielte auf eine Liste von Beamten und Arbeitern, auf der auch Genosse Balzersen stand. Dieser reagierte direkt nach der Wahl mit einem offenen Brief an den Pastor, den dieser seinerseits mit einem offenen Brief beantwortete. Wie die Angelegenheit ausging, ist nicht festgehalten.
Am 14. April 1929 besuchte die Reichstagsabgeordnete Louise Schroeder Sörup und nahm an einer Veranstaltung zum Internationalen Frauentag teil.
Bis zum 10. Mai 1928 wurde der Laden des Konsumvereins von Peter Christiansen als Lagerhalter geführt. Dann verkaufte er dem Konsumverein sein Haus (und gab vermutlich die Leitung des Ladens auf).
Im September 1927 berichtete der Reichstagsabgeordnete Otto Eggerstedt vor der Kreiskonferenz der SPD im Bahnhofshotel von Sörup über die nächsten Wahlen, Unterbezirkssekretär Paul Dölz gab einen Überblick zu Organisation und Agitation und Genosse Christiansen (Sörup) referierte zur Kreispolitik. (Flensburger Volkszeitung, 26.9.1927)
Am 13. Juni 1926 kündigte die Flensburger Volkszeitung eine Kundgebung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold in Sörup an. (Es gab eine Abteilung des Reichsbanners in Sörup, die sich um 1930 mit der von Satrup zusammenschloss.)
Der Kapp-Putsch vom März 1920 hatte in Sörup unerwartete Auswirkungen:
Am 17. April 1920 rief die Kreis-SPD zu einer Protestveranstaltung in Sörup auf.
Der Vorsitzende P. Christiansen und der Vorsitzende der Landarbeitergewerkschaft, August Aschborg, forderten, den Landrat abzusetzen, die Einwohnerwehren Löstrup und Möllmark aufzulösen und die ausgegebenen Waffen einzuziehen. Dies scheiterte am Widerstand der konservativen Kreistagsmitglieder.
Schon am 22. März 1920 hatte der sozialdemokratische Kreistagsabgeordnete Nissen aus Sörup versucht, eine Beschwerde gegen den Landrat vorzutragen, da dieser mit seinem Verhalten den Kampf der organisierten Arbeiterschaft für die rechtmäßige Regierung beeinträchtige.
Die Vorgeschichte war, dass auch die Landarbeiter in Ostangeln sich am Generalstreik gegen den Kapp-Putsch beteiligten. Das Verhalten von Landrat Wallroth ließ den Verdacht aufkommen, dass er die Putschisten begünstige. Die Polizei informierte ihn, dass ca. 200 Landarbeiter am 17. März zur Kreisverwaltung nach Sörup marschieren würden. Daraufhin versetzte er die Einwohnerwehren in Löstrup und Möllmark in bewaffnete Alarmbereitschaft zum Schutz seines Dienstsitzes. Beim Garnisonskommando in Schleswig forderte er 20-30 mit Maschinengewehren bewaffnete Soldaten auf Lastautos an, da er weitere Auseinandersetzungen auf den Gütern Rundhof, Ohrfeld, Priesholz und Buckhagen erwarte, die er durch Hinzuziehung des Militärs beilegen wolle. Dieser Plan wurde durch die Unruhen in Schleswig verhindert.
An der Demonstration in Sörup nahmen tatsächlich nur ca. 20 Frauen, Kinder und ältere Männer teil. Die übrigen Landarbeiter gingen ihrer Arbeit nach, insbesondere der wichtigen Versorgung des Viehs.
Am 7. August 1919 lud die SPD zu einer öffentlichen Versammlung mit der Genossin Lawatsch aus Breslau zum Thema Republik und Frauenrecht ein. Anschließend sprach Genosse Jensen aus Flensburg. (Namen prüfen!)
Zur Maifeier 1919 berichtete die Presse:
"Die hiesige organisierte Arbeiterschaft hat zum ersten Male den 1. Mai im überfüllten Saale des Kreisbahnhofs gefeiert, welcher der Bedeutung des Tages entsprechend dekoriert war. Gesangsvorträge, Prolog und Festrede wurden zu Gehör gebracht, welche allseitigen Beifall fanden. Hernach fand ein Tanzkränzchen statt, wobei die Zeit schnell verging."[6]
Der Sozialdemokratische Verein bereitete sich am 10. Februar 1919 gewissenhaft auf die Kommunalwahl vor:
"Parteiversammlung am Samstagnachmittag des Ortsvereins. Vorsitzender wurde der Genosse Delega. Die Versammlung beschloss die Aufstellung einer eigenen Liste für die Kommunalwahl. 12 Kandidaten wurden aufgestellt. Der Genosse Erfurt–Flensburg erläuterte die Vorarbeiten zur Wahl und besprach kurz das sozialdemokratische Wahlprogramm."
Am 11. Januar 1919 meldete die Presse:
"Vorzüglich verlaufene Wahlversammlung in Sörup. Besucherzahl 400. Wiederum traten 20 Personen dem neuen Ortsverein bei. Redner war der Genosse Eichhorn."[7]
Daraus lässt sich ablesen, dass sich der Sozialdemokratische Verein wohl zu dieser Zeit in Gründung befand, da der Vorsitzende dann im Februar gewählt wurde.
Im Dezember 1918 gründete sich auch in Sörup ein Arbeiter- und Bauernrat.
Zur Reichstagswahl 1874 veranstaltete der ADAV in Sörup eine "Volksversammlung der Sozialisten" mit dem Agitator Brückmann aus Altona und dem Kandidaten Wilhelm Hasenclever. Der Pressebericht vermerkt:
"Lebhafte Diskussion mit geachteten Bauern Otzen-Löstrup, Jakobsen–Südensee, Möllgaard–Wipholm, Jensen–Ausacker".[8]
In Sörup und Sörupmühle wurden 51 Stimmen für den ADAV abgegeben. Dies war das beste Wahlergebnis im Landkreis Flensburg (Reichstagswahlkreis 2 Flensburg-Apenrade).[8]
Links
- Homepage: SPD Sörup
- Die SPD - unsere Geschichte. Chronik des Ortsvereins Auf diese Chronik stützt sich dieser Eintrag, wenn nicht anders angegeben.
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick zurück, abgerufen am 11.9.2024
- ↑ SPD Sörup: Wiederwahl des Vorstands des SPD-Ortsvereins Sörup am 13.09.2024, Homepage, 14.9.2024, abgerufen 28.10.2025
- ↑ 3,0 3,1 Der Landeswahlleiter: Gemeindewahlen 14. Mai 2023, Sörup. Amtliches Endergebnis
- ↑ SPD Sörup: 50 Jahre Engagement für Sörup – Günter Nissen feiert Jubiläum als Mitglied der Gemeindevertretung, Homepage, 14.9.2024, abgerufen 28.10.2025
- ↑ Petersen, Johannes: Zusammenstellung der Mitglieder der Kreistage, der Kreispräsidenten und Landräte des Kreises Flensburg-Land 1868 bis 1974, abgerufen 24.11.2025
- ↑ Flensburger Volkszeitung, 4.5.1919
- ↑ Flensburger Volkszeitung, 11.1.1919
- ↑ 8,0 8,1 Flensburger Nachrichten, 6.1.1874
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