Andreas Gayk

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Andreas Gayk
Geboren: 11. Oktober 1893
Gestorben: 1. Oktober 1954

Andreas Gayk, * 11. Oktober 1893 in Kiel[1]; † 1. Oktober 1954 in Kiel; Journalist, Oberbürgermeister. Er trat 1911 in die SPD ein und gehörte dem Sozialdemokratischen Verein Groß-Kiel an, nach der Wiederbegründung 1945 dann dem Kreisverein Kiel.

Werdegang

Andreas Gayk war der Sohn des Werfttischlers Julius Gayk und seiner Frau Lucia Katharina Sophia, geb. Wollesen. Er wuchs in Kiel auf, bis die Familie ca. 1901 nach Gaarden[2] zog. Er gehörte keiner Kirche an. Eine kaufmännische Lehre beim Konsum brach er ab, weil sie ihm nicht lag. Als die Familie vorübergehend nach Lüdenscheid zog, erlernte er bei der dortigen SPD-Zeitung den Beruf des Journalisten. Im 1. Weltkrieg war er an Fronten in Galizien und Frankreich eingesetzt. Irgendwann vor 1919 kehrte die Familie nach Kiel zurück.

1919 gehörte Andreas Gayk dem Kieler Arbeiter- und Soldatenrat an.

Am 17. März 1921 heirateten Andreas Gayk und Frieda Brennecke (* 25. Oktober 1894 in Kiel). Frieda war wie er in der Kinderfreundebewegung aktiv und unterstützte ihn in seiner politischen Arbeit - "mit dem Verständnis einer an der großen Sache innerlich beteiligten Frau", wie es mit dem zeitüblichen Pathos in ihrem Nachruf hieß.[3] Bei der Heirat war der ältere Sohn Karl (* 3. Juli 1917 in Bonn) bereits fast vier Jahre alt. Am 23. März 1922 wurde der jüngere Sohn Walter geboren.[4]

Seit seiner Rückkehr nach Kiel arbeitete Andreas Gayk bei der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung, dem kurz VZ genannten Parteiblatt der SPD, als Journalist. Von 1926 bis zu ihrem Verbot durch die Nazis 1933[5] leitete er die Lokalredaktion.

Seit 1929 war Gayk Stadtverordneter und wurde 1933 wiedergewählt, aber wie alle Linken von den Nazis an der Ausübung des Mandats gehindert.

Im Mai oder Juni 1933 zog Andreas Gayk nach Berlin, um sich der Verfolgung durch die Nazis in Kiel zu entziehen. Am 25. März 1934 folgte ihm seine Familie.[6] Bis zum Verbot 1935 leitete er dort als heimlicher Chefredakteur das subversive Magazin Blick in die Zeit. Danach wurde er von einem pharmazeutischen Betrieb, der viele politisch Verfolgte beschäftigte, als Ärztebesucher eingestellt. In dieser Funktion bahnte er bei Ärzten und Krankenhäusern Erprobungen von neu zugelassenen Medikamenten an, sammelte gleichzeitig für eine Widerstandszelle Informationen über Ärzte. Mitte 1943 wurde er, trotz aller Bemühungen seines Arbeitgebers, zur Berliner Hilfspolizei eingezogen.[7] Die Gayks hatten in diesen Jahren nicht nur den Verlust des Lebensmittelpunktes Kiel sowie den ihrer Berliner Wohnung durch einen Bombenangriff zu verkraften; beide Söhne starben im 2. Weltkrieg als Soldaten im Russlandfeldzug.

Schon vor Mai 1945 war das Ehepaar Gayk wieder in Schleswig-Holstein, zunächst bei Freunden in Garding, da sie keine Zuzugsgenehmigung für das zerstörte Kiel erhielten.[8] Erst im Herbst kehrten sie, wie Andreas Gayk schrieb, "aus der unfreiwilligen Emigration in die Heimat zurück"[9] und fanden zunächst Wohnung an der Preetzer Chaussee 11. Dort erreichte ihn die Berufung in mehrere städtische Kommissionen durch den Oberbürgermeister Max Emcke.

Im März 1946 übernahm Andreas Gayk offiziell die Chefredaktion der wiedergegründeten Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung, um für die Leserschaft Kontinuität deutlich zu machen. Faktisch schrieb er aber nach dem Eröffnungsartikel nur noch gelegentlich und in politischen Funktionen für die VZ.[10] Die Politik wurde sein ausschließlicher Lebensinhalt, insbesondere die Kommunalpolitik und der Wiederaufbau seiner Geburtsstadt Kiel.

Andreas Gayk starb mitten in der politischen Arbeit 1954 an einer Gelbsucht, die den von Krebs bereits Geschwächten befiel. "Ich kann zur Zeit nur vom Krankenzimmer aus mit Fernlenkung arbeiten und regieren. Zum Glück verfallen bei mir nur die physischen Kräfte. Der Kopf ist anscheinend unverwüstlich." schrieb er Ende August 1954[11] und arbeitete mit eisernem Willen vom Krankenbett aus bis wenige Tage vor seinem Tod.[12]

Frieda Gayk überlebte ihn nur um wenige Jahre; sie litt seit dem Verlust der Söhne an einer Erkrankung, die in ihren letzten Lebensjahren zu fast völliger Blindheit und schließlich am 12. Dezember 1960 zum Tod führte.[13]

Parteiämter

Bereits auf dem Bezirksparteitag in Eutin am 3. August 1946 hielt Andreas Gayk als Delegierter im Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl 1947 den Vortrag Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden!, der im Wahlkampf als Sonderdruck verbreitet wurde.

Der Bezirksparteitag vom 22.-24. Mai 1948 in Schleswig wählte Andreas Gayk zum Bezirksvorsitzenden. In diesem Amt wurde er von den Parteitagen am 23.-24. Juli 1949 in Rendsburg, am 17.-18. März 1951 in Kiel und am 3.-4. Juli 1953 in Kiel bestätigt und behielt es bis zu seinem Tod.

Auf dem Bundesparteitag am 11. Mai 1946 in Hannover wurde Andreas Gayk in den Parteivorstand gewählt, dem er ebenfalls bis zu seinem Tod angehörte. Manchen galt er als der offensichtliche Nachfolger von Kurt Schumacher, dessen Linie der konsequenten Abgrenzung vom Kommunismus und Festhalten am Ziel der Wiedervereinigung Deutschlands er teilte.[14] Für den Bundesparteitag vom 11.-14. September 1948 in Düsseldorf beauftragte Schumacher, der wegen Krankheit nicht teilnehmen konnte, Andreas Gayk, seine programmatische Rede zu verlesen.

Kommunalpolitik

Vom 17. November 1929[15] bis Juni 1933 gehörte Andreas Gayk der Kieler Stadtverordnetenversammlung an. In der schon von den Nazis dominierten Kommunalwahl vom 12. März 1933 wurde er als einer von 20 SPD-Stadtverordneten wiedergewählt[16], im Mai auch noch vereidigt, taucht aber im Juni als Mitglied nicht mehr auf.

1945 wurde der nach Kiel zurückgekehrte Gayk von Oberbürgermeister Max Emcke in die städtische Kommission für den Wiederaufbau, die Kämmereikommission und die Grundstückskommission berufen; die erste Sitzung fand am [11. Oktober]] statt. Damit war Gayk wieder in der Kommunalpolitik aktiv. Er gehörte der ersten - noch von den britischen Besatzungsbehörden ernannten -, dann auch der ersten gewählten Kieler Stadtverordnetenvertretung an. Vom 16. Februar bis 18. Oktober 1946 war er Kiels Bürgermeister, dann bis zum 20. April 1950 ehrenamtlicher Oberbürgermeister. An diesem Tag wurde er zum hauptamtlichen Oberbürgermeister gewählt.

Oberbürgermeister von Kiel

Als erster hauptamtlicher Oberbürgermeister nach dem 2. Weltkrieg widmete Andreas Gayk sich der Aufgabe, den Wiederaufbau von Kiel zu koordinieren und voranzutreiben. Die Stadt war als "Reichskriegshafen" von 90 britischen Luftangriffen großflächig zerstört worden. Es gab kaum Wohnraum für die in die Stadt zurückdrängenden Evakuierten und die täglich eintreffenden Flüchtlingstransporte. Die Wirtschaft war schon seit der Kaiserzeit hauptsächlich Kriegswirtschaft gewesen, zum großen Teil Schiffbau und Zulieferbetriebe. Was nach dem 2. Weltkrieg an Industrie noch übrig war, sollte demontiert und nach Großbritannien gebracht werden. Es gab durchaus Pläne, Kiel in ein kleines "Fischerdorf" zurückzuschrumpfen.[17]. Doch Andreas Gayk und sein Oberstadtdirektor Walther Lehmkuhl widersetzten sich den Plänen und wagten den offenen Konflikt mit der britischen Besatzungsmacht. Sie wollten auf der Grundlage des noch Vorhandenen eine Friedenswirtschaft entwickeln, von der Kiel leben konnte.

"Bürger bauen eine neue Stadt"

Andreas Gayk stellt den Wiederaufbau unter das Motto "Bürger bauen eine neue Stadt". Das gleichnamige Relief von den Künstlern Alwin Blaue und Fritz During im Hauptkorridor des Kieler Rathauses, eingeweiht am 24. Juni 1957, ist sein Dank nicht nur an die Kieler Bürger[18], sondern er gilt allen, die der Stadt in den schweren Zeiten nach dem Krieg geholfen haben.[19]

Gayk-Wäldchen

Aufforstung durch Schuljugend, 30.10.1948

1948 begann Andreas Gayk damit, die Trümmerlandschaft wieder begrünen zu lassen. Karl Rickers bezeichnet dies als "wohl eine der wichtigsten Maßnahmen in dieser trostlosen Zeit".[20] Der Pinneberger Landrat Walter Damm stellte aus dem Baumschulgebiet seines Kreises Bäume und Sträucher zur Verfügung; Kieler Schulkinder räumten Trümmer weg und pflanzten die gespendeten Gewächse ein.

"Quartaner forsten auf … Seit einigen Tagen wird in Kiel auf Veranlassung des Oberbürgermeisters Andreas Gayk die Bepflanzung der geräumten Trümmerflächen mit Mischwald, Erlen, Ulmen, Akazien, und Weiden durchgeführt. Auch die Schulkinder zwischen 12 und 15 Jahren müssen bei diesen Aufforstungsarbeiten täglich 4 Stunden helfen, um die Anpflanzung recht schnell zum Abschluss zu bringen. Unser Bild zeigt Quartaner der Hebbel-Schule in Kiel beim Pflanzen der jungen Bäumchen."

Eines dieser Wäldchen ist heute noch von der Koldingstraße bis hin zur Gelehrtenschule an der Feldstraße zu besichtigen.[21] Die dortige Hügellandschaft birgt Trümmer des 2. Weltkrieges.

Völkerverständigung

Die Erfahrung mit einem britischen Besatzungsoffizier, der aus dem von Deutschen zerstörten Coventry stammte, sich aber weit über seine dienstlichen Pflichten hinaus für den Wiederaufbau Kiels einsetzte, bewog Gayk, Kontakte nach Coventry zu suchen. Sie wurden erwidert und führten zur Gründung der "Gesellschaft der Freunde Coventrys" am 2. April 1947[22]. Aus dieser Initiative erwuchs eine bis heute andauernde Partnerschaft der beiden Städte.

Eine Delegation aus Coventry war auf der ersten, noch nicht wieder so bezeichneten, "Kieler Woche" nach dem Krieg vertreten.[23] Im selben Jahr veranstaltete die Stadt vom 15.-20. September 1947 auf Initiative Gayks die "Septemberwoche - Kiel im Aufbau", eine Kulturwoche, in deren Zentrum Frieden, Humanität und Völkerverständigung "über alle Grenzen der Nationen und Parteien hinweg" stehen sollten. 1948 wurde sie unter dem Motto "Kiel stellt sich um" wiederholt und ab 1949 mit dem mittlerweile wieder stattfindenden sommerlichen Segelereignis zusammengelegt. Der Anspruch Andreas Gayks besteht bis heute, auch wenn nach äußerem Anschein die Kieler Woche viel von ihrem kulturellen Charakter zugunsten verstärkter Kommerzialität eingebüßt hat.

Landespolitik

Von 1946 bis 1954 war Andreas Gayk Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtages, zunächst in den beiden ernannten Landtagen, dann als direkt gewählter Abgeordneter im Wahlkreis 18 (Kiel IV (Ost)), später 21 (Kiel-Ost). Von 1950 bis 1954 war er SPD-Fraktionsvorsitzender. Am 12. September 1954 wurde er wieder direkt im Wahlkreis 28 (Kiel-Ost) gewählt, konnte das Mandat wegen seiner fortgeschrittenen Krebserkrankung jedoch nicht mehr antreten.

Während seiner Zeit als MdL führte er den Vorsitz im Landesplanungsausschuss und gehörte den Ausschüssen für Wirtschaft und Verkehr und für Sonderverwaltungen an, später den Ausschüssen für Aufbau, für Verwaltung und Geschäftsordnung, für die Wahrung der Rechte der Volksvertretung, dem Polizei- und dem Finanzausschuss. Die gesamte Zeit gehörte er auch dem Ältestenrat des Parlaments an.

1948 wählte der Landtag Andreas Gayk in den Parlamentarischen Rat, der das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland erarbeitete; er gehörte auch hier dem Fraktionsvorstand an.

Sonstiges

Andreas Gayk setzte zusammen mit den Kinderfreunden die Idee der Kinderrepubliken ins Werk und organisierte im Sommer 1927 in Kiel die erste und größte von ihnen, die Kinderrepublik Seekamp.

Ehrungen

Einem Eintrag im Landtagsinformationssystem zufolge erhielt Andreas Gayk das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland; ein Datum ist nicht genannt.

Am 5. November 1955 verlieh der Allgemeine Kieler Kommunalverein ihm posthum das erste Exemplar der für besondere Leistungen um die Stadt geschaffenen Goldmedaille.

Eine Woche nach seinem Tod beschloss die Kieler Ratsversammlung, die Neue Straße in Kiel in Andreas-Gayk-Straße umzubenennen.

Seit 1971 vergibt die Stadt Kiel für besondere kommunalpolitische oder bürgerschaftliche Leistungen die Andreas-Gayk-Medaille.

Stimmen

Der Journalist Gerhard E. Gründler, der seine Karriere bei der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung begann, über Andreas Gayk:

"Am 1. Oktober 1954 starb wenige Tage vor seinem 61. Geburtstag der Kieler Oberbürgermeister Andreas Gayk, ein auch außerhalb der SPD hochgeachteter Mann. Als Mitglied des Parlamentarischen Rates hatte er das Bonner Grundgesetz mitgeformt. Vor 1933 war er Kieler Lokalchef der Volks-Zeitung und zugleich Stadtverordneter gewesen. Dabei hatte er eine Überempfindlichkeit gegen die Arroganz und Schönrednerei von Politikern (auch solchen der eigenen Partei) entwickelt. Viel zitiert wurde seine Standardredensart über politische Schaumschläger: "Seggt he wat oder geiht em blots dat Muul?" ("Sagt er etwas oder bewegt er nur den Mund?") Journalisten waren seiner Auffassung nach stets im Dienst, sollten sich auch nicht auf Dienststunden berufen. Dass Journalisten streiken könnten, hielt er für undenkbar: "Und wer schreibt dann über den Streik?", fragte er.
Die Volks-Zeitung druckte zehn Tage nach Gayks Tod ein "Politisches Testament" ihres ehemaligen Lokalchefs, der nach ihrem Wiedererscheinen 1946 kurze Zeit auch ihr Chefredakteur gewesen war, bevor er sich ganz seinen politischen Ämtern widmete - als Fraktionsvorsitzender der SPD im schleswig-holsteinischen Landtag und als Oberbürgermeister in Kiel. Einen Satz aus diesem Testament habe ich damals dick angestrichen: "Wer praktische Politik treiben will, der muß sich auch mit der Sünde der Tat beflecken. Eine Partei, deren unmittelbares Ziel nicht die Eroberung der politischen Macht im Staate ist, um die wirklichkeitsnahen Ziele ihrer Wähler zu verwirklichen, eine solche Partei zieht sich auf das politische Altenteil zurück, sie gibt sich im Grunde selber auf."[24]

Testament

Wortlaut des Kommunalpolitischen Testaments von Andreas Gayk:

"Nicht nur von meiner Arbeit im Rathaus, auch von meinen politischen Freunden trenne ich mich in diesem geschichtlichen Augenblick sehr schwer. Ich bin, solange ich geistig mündig war, Sozialist gewesen, und ich bin es auch heute noch, und ich bin stolz darauf.
Ich habe die Trennung des freiheitlichen Sozialismus vom bolschewistischen Machtstaat wachen Geistes miterlebt, und es gehört zu den größten geistigen Enttäuschungen meines Lebens, daß nicht nur gewissenlose politische Demagogen, sondern daß auch prominente Vertreter unseres geistigen Lebens, wie Professoren und Schriftsteller, von dieser Revolution in der Geschichte des Sozialismus bis heute keine Notiz genommen haben. Die Folgen können eines Tages ebenso verheerend sein wie die Entfremdung zwischen Obrigkeit, Kirche und Arbeiterschaft.
Die Entfremdung zwischen Staat und Arbeiterschaft hat nicht nur am Ende der Weimarer Republik zu verhängnisvollen Fehlentscheidungen geführt. Neuerdings steht die Sozialdemokratie wieder einmal am Scheideweg. Mit tiefer Sorge sehe ich die Tendenzen einer Minderheit auf dem letzten Parteitag, den Notwendigkeiten einer wirklichkeitsnahen Politik auszuweichen und aus dem Sozialismus wieder eine Art Heilslehre zu machen.
Vor einem solchen Rückfall in die Illusionen der Vergangenheit kann ich nicht dringend genug warnen. Diese Politik ist geistig bequemer ja, aber sie muß, wie die utopischen Vorstellungen über die Macht der Internationale bewiesen, notwendig, wie 1914, zum Zusammenbruch und zur völligen Enttäuschung der überzeugten Anhänger führen. Wer praktische Politik treiben will, der muß sich auch mit der Sünde der Tat beflecken. Eine Partei, deren unmittelbares Ziel nicht die Eroberung der politischen Macht im Staate ist, um die wirklichkeitsnahen Ziele ihrer Wähler zu verwirklichen, eine solche Partei zieht sich auf das politische Altenteil zurück, sie gibt sich im Grunde selber auf.
Wer es für unmöglich hält, in Deutschland eine lebendige Demokratie und damit auch eine demokratische Wehrmacht aufzubauen und den alten Gegensatz zwischen der feudalen Armee und der Arbeiterschaft aufzuheben, der soll die Finger von der Politik lassen (auch wenn er zufällig Bundestagsabgeordneter ist)[25].
Die Tatsache, daß eine Aufgabe schwer ist, ja daß sie möglicherweise erst nach wiederholten Anläufen erreicht werden kann, beweist noch nicht ihre Unlösbarkeit. Die Arbeiterschaft hat vor vielen anderen gleich großen Aufgaben nicht resigniert, und sie hat sie durchgesetzt."[26]

Literatur

Links

Quellen

  1. Häufig heißt es, er sei in Gaarden geboren. Nach Recherchen des Kieler Stadtarchivs vom August 2015 wohnte die Familie 1893 jedoch in der Annenstraße 7a in Kiel.
  2. Das Dorf Gaarden wurde 1901 nach Kiel eingemeindet.
  3. Nachruf auf Frieda Gayk, VZ 13.12.1960
  4. Laut Personenstandsbüchern im Kieler Stadtarchiv, ermittelt vom Stadtarchiv Kiel im August 2015.
  5. Kieler Erinnerungstag: Verbot der in Kiel erscheinenden Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung
  6. Nach Unterlagen der Kieler Meldebehörde, ermittelt vom Stadtarchiv Kiel im August 2015.
  7. Jensen / Rickers (Hrsg.): Andreas Gayk, S. 75 f.
  8. Vgl. Rickers: Erinnerungen, S. 228
  9. Jensen / Rickers (Hrsg.): Andreas Gayk, S. 206
  10. Vgl. Rickers: Erinnerungen, S. 230
  11. Brief an Stadtrat Hermann Hartmann, zit. in Jensen / Rickers: Andreas Gayk, S. 105
  12. Oberbürgermeister Andreas Gayk †, VZ, Sonderausgabe vom 1.10.1954
  13. Nachruf auf Frieda Gayk, VZ, 13.12.1960
  14. Jensen / Rickers (Hrsg.): Andreas Gayk, S. 219-222
  15. VZ, 18.11.29
  16. Kieler Zeitung, 13.3.33
  17. Vgl. Rickers: Erinnerungen, S. 271
  18. Bürgerinnen sind kaum zu sehen, im Gegensatz zur Realität, in der sie als "Trümmerfrauen", Ehrenamtlerinnen und Politikerinnen wesentlich zum Wiederaufbau beitrugen.
  19. Kieler Erinnerungstag: 24. Juni 1957 - Einweihung des Reliefs Bürger bauen eine neue Stadt"
  20. Rickers: Erinnerungen, S. 253.
  21. Christoph Jürgensen: Gayk-Wäldchen wird lichter, KN, 18.11.2013
  22. Kieler Erinnerungstag: 2. April 1947 Gründung der "Gesellschaft der Freunde Coventrys"
  23. Kieler Erinnerungstag: Vom 31. August bis 4. September 1945 Kieler Woche für die britischen Besatzungssoldaten
  24. Gerhard E. Gründler, abgerufen April 2012 (Domain nicht mehr vorhanden)
  25. Dieser Satz richtete sich offensichtlich gegen den damaligen Kieler Bundestagsabgeordneten Prof. Fritz Baade.
  26. VZ, 1.10.1954