1993

Jahreskalender

<< < 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 > >>

Im Bund regiert weiterhin ein schwarz-gelbe Regierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU). SPD-Vorsitzender ist bis zu seinem Rücktritt im Mai der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm. Sein Nachfolger wird Rudolf Scharping.

Weil er unkorrekte Angaben in der Barschel-Affäre fünf Jahre zuvor einräumen muss, tritt Björn Engholm von allen politischen Ämtern zurück. Neue Ministerpräsidentin wird Heide Simonis. Landesvorsitzender ist Willi Piecyk.

Nach Engholms Rücktritt wird sein Nachfolger im Juni per Urwahl bestimmt. Rudolf Scharping setzt sich gegen Gerhard Schröder und Heidemarie Wieczorek-Zeul durch. Ein Sonderparteitag bestätigt Scharping und kürt ihn auch zum Kanzlerkandidaten.

Nach steigenden Flüchtlingszahlen und ausländerfeindlichen Ausschreitungen in den letzten Jahren schränkt die Politik im Mai das Asylrecht durch ein Bundesgesetz ein, den so genannten "Asylkompromiss".

Januar

• 16. Januar - Emma Bohnemann stirbt mit 92 Jahren in Pinneberg.

Februar

• Vier Vorstandsmitglieder des OV Kronshagen legen aus Protest gegen den Asylkompromiss, der aus ihrer Sicht die faktische Abschaffung des Asylrechts auch für politisch Verfolgte zum Ziel hat, ihre Ämter nieder.
• 18. Februar - Die Kieler Ratsversammlung beschließt, eine Straße nach Wilhelm Spiegel zu benennen und sein Porträt im Rathaus durch eine Tafel gegen Rassismus zu ergänzen.

März

• Wolfgang Weskamp löst Ingrid Weskamp im Vorsitz des OV Kronshagen ab.
• 12. März - Zum 60. Jahrestag der Ermordung von Wilhelm Spiegel wird an seinem Porträt im Kieler Rathaus eine Tafel angebracht mit dem Hinweis auf die Umstände seines Todes und dem Appell "in einer Zeit zunehmender rechtsradikaler Umtriebe": "Geschichte darf sich nicht wiederholen. Nie wieder Faschismus und Rechtsextremismus!"
• 23. März - Sozialminister Günther Jansen tritt wegen der "Schubladenaffäre" zurück.
• 24. März - Claus Möller wird zum Minister für Arbeit, Soziales, Jugend, Gesundheit und Energie im Kabinett Engholm II berufen.
• 27. März - Ordentlicher Kreisparteitag der Kieler SPD. Rolf Selzer wird wieder zum Kreisvorsitzenden gewählt.

April

• 17. April - Jahreshauptversammlung der Kieler Jusos mit Vorstandswahlen.

Mai

• 3. Mai - Björn Engholm tritt als Ministerpräsident zurück.
• 15.-16. Mai - Ordentlicher Landesparteitag in Eckernförde. Unter anderem wird der Antrag Neue Wege in der Drogenpolitik: 'Hilfe statt Strafe' verabschiedet. Auch Atomkraft ist ein Thema.
• 19. Mai - Heide Simonis wird als Nachfolgerin von Björn Engholm zur ersten Ministerpräsidentin eines deutschen Bundeslandes gewählt. Gisela Böhrk wird im Kabinett Simonis I Ministerin für Frauen, Bildung, Weiterbildung und Sport, Heide Moser Ministerin für Soziales, Jugend und Gesundheit, Dieter Swatek im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Staatssekretär für die Hochschulen. Michael Bürsch scheidet aus der Landesregierung aus und beginnt eine freiberufliche Tätigkeit als Berater von Unternehmen und Verwaltungen.
• 19. Mai - Joachim Lohmann scheidet aus dem Landtag aus und wird Staatssekretär im Finanzministerium.
• 25. Mai - Rolf Selzer rückt für Joachim Lohmann in den Landtag nach.
• 25. Mai - Herbert Nonnsen stirbt mit 78 Jahren, vermutlich in Schleswig.

Juli

• 27. Juli - Dolly Franke stirbt mit 80 Jahren in Kiel.

September

• 11. September - Außerordentlicher Landesparteitag in Bad Segeberg.

November

• 1. November - Der Vertrag von Maastricht tritt in Kraft und ermöglicht zwar nicht das von der Landes-SPD längst geforderte kommunale Wahlrecht für alle AusländerInnen, aber zumindest UnionsbürgerInnen sind jetzt wahlberechtigt.
• 13. November - Außerordentlicher Landesparteitag in Kiel.

Dezember

• 2. Dezember - Das Gesetz zur Errichtung der "Energiestiftung Schleswig-Holstein" wird verabschiedet.
• 13. Dezember - Rüdiger Möbusz stirbt mit 53 Jahren in Lübeck.
• 15. Dezember - Ulrike Rodust rückt für Rüdiger Möbusz in den Landtag nach.
• 31. Dezember - Berndt Heydemann scheidet aus der Landesregierung aus, weil er sich als Umweltminister nicht mehr ausreichend unterstützt sieht.

Nicht datiert

• Für Kai Dolgner beginnt mit dem Eintritt in die Redaktion der Juso-Zeitung Der Stachel eine schlafarme Zeit.
• Britta Ernst wird persönliche Referentin der Hamburger Senatorin für Stadtentwicklung Traute Müller.
• Susanne Gaschke schließt ihre Promotion an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel mit Bestnote ab.
• Bettina Hagedorn wird stellvertretende Vorsitzende des KV Ostholstein.
• Birgit Hannemann-Röttgers übernimmt von Gisela Poersch den Vorsitz des OV Eutin.
• Klaus Nielsky löst Berend Harms als Vorsitzender der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik in Schleswig-Holstein e.V. (SGK) ab.
• Bianca Oestreich übernimmt den Vorsitz des OV Nortorf von Klaus Schuldt.
• Birte Pauls verlässt den KV Schleswig-Flensburg der SPD wegen ihres Umzugs nach Dänemark.
• Regina Poersch rückt in die Stadtvertretung von Eutin nach.
• Sandra Redmann übernimmt den Vorsitz des OV Bad Schwartau.
• Annemarie Renger veröffentlicht ihre Erinnerungen Ein politisches Leben.
• Silke Reyer erhält die Freiherr-vom-Stein-Medaille des Landes Schleswig-Holstein.
• Nina Scheer wird vom Folkwang Kammerorchester als Violinistin engagiert.
• Heide Simonis wird erneut in den Parteivorstand gewählt.
• Ralf Stegner tritt bei der Nominierung des Direktkandidaten zur Bundestagswahl 1994 im Wahlkreis Kiel gegen den langjährigen Bundestagsabgeordneten Norbert Gansel an und unterliegt.
• Stefan Studt wechselt in die schleswig-holsteinische Finanzverwaltung.
• Gesine Stück wird von der SPD Mecklenburg-Vorpommern als Referentin beschäftigt.
• Brunhild Wendel geht als ehrenamtliche Bürgermeisterin von Schacht-Audorf in den Ruhestand. Mit 27 Dienstjahren ist sie dienstälteste Bürgermeisterin Deutschlands.
• Der Landesvorsitz der Jusos wechselt von Thomas Westphal zu Alexander Scharf. Thomas Westphal wird im selben Jahr zum Bundesvorsitzenden der Jusos gewählt.
• Die Kieler Jusos veröffentlichen Statt eines Manifestes. Kieler Fußnoten zum Juso-Selbstverständnis.
• Die SPD Flensburg feiert ihr 125jähriges Bestehen mit der Veröffentlichung 125 Jahre SPD Flensburg von Gert Roßberg u.a..