Hans Schröder

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Hans Schröder
Hans Schröder
Hans Schröder
Geboren: 24. Februar 1902
Gestorben: 22. November 1971

Hans Schröder, * 24. Februar 1902 in Kiel, † 22. November 1971 in Kiel. Schiffbauer, Parteisekretär, Landesbeamter. 1919 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, später der SPD.

Werdegang

Ab 1918 übernahm Hans Schröder verschiedene ehrenamtliche Funktionen in den Gewerkschaften. 1925/26 studierte er an der Akademie der Arbeit in Frankfurt/Main.

Hans Schröder war verheiratet; seine Tochter Inge Lindner war später ebenfalls in der Kieler Kommunalpolitik aktiv.

Partei & Politik

Er gehörte ab 1919 der SPD an und war bis 1933 Vorsitzender der Sozialistischen Arbeiterjugend in Kiel.

NS-Herrschaft

Wegen seiner politischen Überzeugung war er nahezu in der gesamten NS-Zeit inhaftiert oder zum berüchtigten Strafbataillon 999 abkommandiert.[1] Im Januar 1937 wurde er zusammen mit sechs weiteren Genossen und Gewerkschaftern, darunter Emil Bandholz, wegen "fortgesetzter Vorbereitung zum Hochverrat und Vergehens gegen das Gesetz zur Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933" verurteilt und erhielt viereinhalb Jahre Zuchthaus.[2][3]

Wiederaufbau

1945 wurde er nach Ende der NS-Herrschaft erster Parteisekretär der neu gegründeten SPD in Kiel. Bis 1946 gehörte er auch dem ersten, "inoffiziellen" Bezirksvorstand an.[4]

Von 1958 bis 1963 war er Vorsitzender des Kreisvereins Kiel. Bei der Wahl zum Kreisvorsitzenden 1961 kandidierte Jochen Steffen gegen ihn, unterlag aber mit 140 gegen 183 Stimmen bei 3 Enthaltungen und einer ungültigen Stimmabgabe.[5]

Er gehörte 20 Jahre lang der Kieler Ratsversammlung an, davon sieben Jahre lang als ehrenamtlicher Stadtrat für das Gesundheits- und Nahrungsmitteluntersuchungswesen.

Er nahm als Delegierter am außerordentlichen Parteitag der SPD vom 13.-15. November 1959 in Bad Godesberg teil, auf dem das Godesberger Programm beschlossen wurde.[6]

Landtag

Nach der Landtagswahl 1958 wurde er für eine Wahlperiode MdL über die Landesliste und war aktiv in den Ausschüssen für Volkswohlfahrt, für Arbeit und Aufbau, im Eingaben-, Wirtschafts- und Wahlprüfungsausschuss sowie in der Musterungs- und Prüfungskammer.

Ehrungen

1971 wurde ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse des Bundesverdienstordens für Verdienste um das Gemeinwohl verliehen.[7]

Links

Einzelnachweise

  1. SPD trauert um Hans Schröder, Kieler Nachrichten, 24.11.1971
  2. Detlef Korte / Holger Malterer: Das Kieler Gewerkschaftshaus in Nazihand, Demokratische Geschichte 3(1988), S. 520
  3. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 114
  4. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 204
  5. VZ, 27.2.1961
  6. Protokoll des außerordentlichen Parteitags in Bad Godesberg vom 13.-15. November 1959, S. 619
  7. Verdienstkreuz für Hans Schröder, Kieler Nachrichten, 21.7.1971