1931: Unterschied zwischen den Versionen

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== Januar ==
In Deutschland regiert weiterhin Reichskanzler Heinrich Brüning, weitgehend mit Hilfe von Notverordnungen, die der Reichspräsident unterschreibt. Die Wirtschaftskrise erreicht ihren Höhepunkt. Die Regierung Brüning geht mit einem Sparkurs dagegen vor, der die Not der arbeitenden Bevölkerung und vor allem der 6 Millionen Arbeitslosen nur verschlimmert.


== Februar ==
Parteivorsitzende sind [[Arthur Crispien]], [[Hans Vogel]] und [[Otto Wels]], [[Landesvorsitzende/r|Distriktsvorsitzender]] in [[Bezirksverband Schleswig-Holstein|Schleswig-Holstein]] ist [[Willy Verdieck]].


== März ==
Im Oktober gründen rechtsradikale Gruppierungen (NSDAP, DNVP, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten) die "Harzburger Front". Zur Gegenwehr schließen sich im Dezember die SPD, die Gewerkschaften, das [[Reichsbanner]] und die [[Arbeitersport|Arbeitersportler]] zur [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold#Schleswig-Holstein|"Eisernen Front"]] zusammen. Die KPD lässt diese Möglichkeit zu einer Einheitsfront ungenutzt.


== April ==
==Januar==
*[[12. Januar]] - Bei einer Saalschlacht - vermutlich in [[Ortsverein Wandsbek|Wandsbek]], wo er [[ParteisekretärIn|Parteisekretär]] ist - wird [[Max Schmidt]] ernstlich verletzt.
*[[19. Januar]] - [[Hans-Uwe Emeis]] wird in Kiel geboren.
*[[31. Januar]] - [[Traute Roscher]] kommt zur Welt.


== Mai ==
==Februar==
[[Datei:Traditionsfahne Reichsbanner Kronshagen-Suchsdorf.jpg|thumb|right|250px|Traditionsfahne Reichsbanner Kronshagen-Suchsdorf]]
*[[22. Februar]] - Parade des [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanners]] in Voorde (heute Teil von Flintbek); auch die Reichsbannergruppe [[Ortsverein Kopperpahl und Umgebung|Kronshagen-Suchsdorf]] nimmt mit der Reichsbanner-Fahne teil.
*[[28. Februar]] - [[Marianne Kiecksee]], später Vorsitzende des [[Ortsverein Klein Gladebrügge|OV Klein Gladebrügge]], wird geboren.


== Juni ==
==März==
*[[7. März]] - Der italienische Emigrant [[Pietro Nenni]] spricht in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] über den ''Todeskampf der Freiheit'', und eine Ausstellung wird gezeigt, die den Faschismus in seiner Heimat entlarven will.


== Juli ==
==April==


== August ==
==Mai==
*[[17. Mai]] - Wahl zum Oldenburgischen Landtag und damit im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]]. Die SPD verliert gegen die NSDAP. Sie büßt 4 Sitze ein und wird mit 20,9 % nur zweitstärkste Kraft.
*[[27. Mai]] - Nazi-Exzesse auf [[Ortsverein Burg auf Fehmarn|Fehmarn]] und in [[Ortsverein Heiligenhafen|Heiligenhafen]].
*[[31. Mai]] Die SPD eröffnet ihren [[SPD-Parteitag 1931, Leipzig|Parteitag in Leipzig]] mit einer Demonstration, an der rund 150 000 Menschen teilnehmen. [[Otto Wels]] erklärt in der Kundgebung, daß die deutsche Arbeiterschaft eine Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten, denen die Kommunisten Schrittmacherdienste leisteten, mit allen Mitteln verhindern werde.
*[[31. Mai]]-[[5. Juni]] - [[SPD-Parteitag 1931, Leipzig|SPD-Parteitag in Leipzig]] - der letzte vor dem Verbot. Für [[Landesverband|Schleswig-Holstein]] nehmen 17 Delegierte teil.


== September ==
==Juni==


== Oktober ==
==Juli==
*[[5. Oktober]] - [[Heinrich Jacobs]] stirbt nach kurzer Krankheit in [[Ortsverein Büdelsdorf|Büdelsdorf]].
*[[10. Juli]] - Bei einer SPD-Kundgebung mit Reichstagspräsident [[Paul Löbe]] in [[Ortsverein Heide|Heide]] entwickelt sich eine Straßenschlacht auf dem Marktplatz zwischen [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbannerangehörigen]] auf der einen und Nationalsozialisten gemeinsam mit Kommunisten auf der anderen Seite. In deren Verlauf werden 12-15 Reichsbannerleute schwer verletzt.
*[[19. Juli]] - [[Günter Schilling]] wird in Kiel geboren.


== November ==
==August==
*Die Gemeinde [[Ortsverein Büdelsdorf|Büdelsdorf]] bringt die Schaffung von Kleinsiedlungen in Gang, die reichsweit propagiert werden, um Wohnraum für Erwerbslose und Kurzarbeiter zu sichern.
*[[1. August]] - [[Gert Günther]] kommt in Hamburg zur Welt.
*[[11. November]] - [[Friedrich Bartels]] stirbt in Berlin.


== Dezember ==
==September==
*[[8. September]] - [[Hans Hattenhauer]] wird in Groß-Mellen/Pommern geboren.


== Nicht datierte Ereignisse ==
==Oktober==
*[[Wilhelm Brecour]] scheidet mit Erreichen des Rentenalters aus dem Mitarbeiterstab der [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]] aus.
*[[Willy Brandt|Herbert Frahm]], [[Käte Frankenthal]], [[Paul Lohmann]], [[Georg Seeler]], [[Hugo Voß]] und mit ihnen reichsweit etwa 5000 vorwiegend junge Mitglieder verlassen die SPD und treten zur neu gegründeten, weiter links stehenden [[Sozialistische Arbeiterpartei (1931)|Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP)]] über.
*[[Willy Brandt|Herbert Frahm]] verlässt die SPD und tritt zur weiter linksstehenden Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) über.
*[[1. Oktober]] - Nach seinem endgültigen Ausscheiden aus der Politik zieht [[Eduard Adler]] mit 70 Jahren zurück nach [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]], wo er in der Theodor-Storm-Straße 3 lebt.
*[[Richard Hansen]] wird zum stellvertretenden Vorsitzenden des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]] gewählt.
*[[5. Oktober]] - [[Heinrich Jacobs]], Gemeindevorsteher in [[Ortsverein Büdelsdorf|Büdelsdorf]], stirbt überraschend mit 47 Jahren in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]].
*[[Eugen Lechner]] beendet den Besuch der [[Heimvolkshochschule Harrisleefeld]] mit einer Abschlussarbeit über ''Möglichkeiten einer deutsch-französischen Verständigung''.
 
*[[Karl Schiller]] macht in Kiel Abitur und nimmt an der Kieler Universität ein Jura- und Volkswirtschaftsstudium auf.  
==November==
*Die Gemeinde [[Ortsverein Büdelsdorf|Büdelsdorf]] bringt die Schaffung von Kleinsiedlungen in Gang, die reichsweit propagiert werden, um Wohnraum für Erwerbslose und Kurzarbeiter zu sichern.
*[[11. November]] - [[Friedrich Bartels]] stirbt mit 60 Jahren in Berlin.
*[[24. November]] - [[Alfred Prezewowsky]] kommt in Falkenau/Oberschlesien zur Welt.
 
==Dezember==
*[[8. Dezember]] - [[Harry Starck]] wird in Hamburg geboren.
*[[16. Dezember]] - Auf Initiative des [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanners]] gründet sich die "Eiserne Front" zur Verteidigung der Republik gegen die rechtsgerichtete "Harzburger Front". Zur "Eisernen Front" gehören neben dem Reichsbanner die SPD, [[Arbeitersport|Arbeitersportorganisationen]], der [[ADGB]] sowie Mitglieder liberaler Parteien.
 
==Nicht datiert==
*[[Wilhelm Brecour]] scheidet mit Erreichen des Rentenalters aus dem Mitarbeiterstab der ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]]'' aus.
*[[Nikolaus Ehlers]], [[Otto Gramcko]], [[Heinrich Sellmann]] und [[Walter Weskamp]] treten in die SPD ein.
*[[Willi Geusendam]]s Familie wird "wegen kommunistischer Überzeugung" aus Deutschland ausgewiesen und siedelt in die Sowjetunion über.
*[[Richard Hansen]] übernimmt die Stellvertretung des Vorsitzenden des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]], [[Wilhelm Schweizer]].
*Die kommunistische Mehrheit schließt [[Wilhelm Kahle]], den einzigen [[Ortsverein Quickborn|SPD-Vertreter]], aus dem Quickborner Volksküchenausschuss aus, weil er "die Interessen der Erwerbslosen nicht voll vertrete".
*[[Max Kukil|Max Kukielczynski]] wird Parteisekretär der Breslauer SPD.
*[[Eugen Lechner]] beendet den Besuch der [[Arbeitervolkshochschule Harrisleefeld]] mit einer Abschlussarbeit über ''Möglichkeiten einer deutsch-französischen Verständigung''.
*[[Karl Meitmann|Karl 'Jack' Meitmann]] wird in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt.
*[[Hans Oldorf]] erhält wegen unerlaubten Waffenbesitzes fünfzehn Monate Gefängnis, wird aber bereits nach einem halben Jahr amnestiert.
*[[Reinhold Rehs]] tritt dem "Stahlhelm" bei.
*[[Karl Schiller]] beginnt an der Kieler Universität ein Jura- und Volkswirtschaftsstudium.
*[[Hermann Schwieger]] besucht die [[Arbeitervolkshochschule Harrisleefeld]].
*[[Edmund Söhnker]] und seine Frau verlassen Kiel; sie verbringen ihren Lebensabend in Hamburg-Wellingsbüttel.
*[[Edmund Söhnker]] und seine Frau verlassen Kiel; sie verbringen ihren Lebensabend in Hamburg-Wellingsbüttel.
*[[Otto Tschadek]] wird in Graz zum Dr. iur. promoviert.
*Auf der Rheininsel Namedy findet eine [[Kinderrepublik Seekamp|Kinderrepublik]] statt, auch mit Kindern aus Schleswig-Holstein.
*In [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]] errichtet das [[Reichsbanner]] einen Gedenkstein für [[Friedrich Ebert]].
*Die SPD-Fraktion in der [[Ortsverein Quickborn|Quickborner Gemeindevertretung]] ist auf zwei Vertreter geschrumpft, [[Carl Heyer]] und [[Walther Kahle]].
*Der [[Ortsverein Wedel]] errichtet in diesem oder im nächsten Jahr einen Gedenkstein für [[Friedrich Ebert]].
[[Kategorie:Jahresseite]]

Aktuelle Version vom 11. März 2024, 15:56 Uhr


In Deutschland regiert weiterhin Reichskanzler Heinrich Brüning, weitgehend mit Hilfe von Notverordnungen, die der Reichspräsident unterschreibt. Die Wirtschaftskrise erreicht ihren Höhepunkt. Die Regierung Brüning geht mit einem Sparkurs dagegen vor, der die Not der arbeitenden Bevölkerung und vor allem der 6 Millionen Arbeitslosen nur verschlimmert.

Parteivorsitzende sind Arthur Crispien, Hans Vogel und Otto Wels, Distriktsvorsitzender in Schleswig-Holstein ist Willy Verdieck.

Im Oktober gründen rechtsradikale Gruppierungen (NSDAP, DNVP, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten) die "Harzburger Front". Zur Gegenwehr schließen sich im Dezember die SPD, die Gewerkschaften, das Reichsbanner und die Arbeitersportler zur "Eisernen Front" zusammen. Die KPD lässt diese Möglichkeit zu einer Einheitsfront ungenutzt.

Januar

Februar

Traditionsfahne Reichsbanner Kronshagen-Suchsdorf

März

  • 7. März - Der italienische Emigrant Pietro Nenni spricht in Kiel über den Todeskampf der Freiheit, und eine Ausstellung wird gezeigt, die den Faschismus in seiner Heimat entlarven will.

April

Mai

Juni

Juli

  • 10. Juli - Bei einer SPD-Kundgebung mit Reichstagspräsident Paul Löbe in Heide entwickelt sich eine Straßenschlacht auf dem Marktplatz zwischen Reichsbannerangehörigen auf der einen und Nationalsozialisten gemeinsam mit Kommunisten auf der anderen Seite. In deren Verlauf werden 12-15 Reichsbannerleute schwer verletzt.
  • 19. Juli - Günter Schilling wird in Kiel geboren.

August

September

Oktober

November

Dezember

Nicht datiert